Maiẹstas Dọmini
[lateinisch »Herrlichkeit des Herrn«], Majẹstas Dọmini, von den Visionen Ezechiels, Jesajas und der Apokalypse des Johannes ausgehende Darstellung des erhöhten Christus. Nach verschiedenartigen frühchristlichen Vorstufen (u. a. Rom, Mosaiken in Santa Prudenzia, 402-417, und San Lorenzo fuori le mura, um 580) bildete sich in karolingischer Zeit (830-850 im Skriptorium von Tours) die dann gültige Form der Darstellung heraus: Christus in der Mandorla thronend, umgeben von den in Offenbarung des Johannes 4, 7 genannten vier Lebewesen (Löwe, Mensch, Stier, Adler), die die Evangelisten symbolisieren. Die Maiestas Domini ist v. a. ein Motiv der romanischen Kunst. Es erscheint in der Buchmalerei (Bibel von Stavelot, 1097; London, Britisches Museum), als Wand- und Deckenmalerei (Fresko aus der Apsis von San Clemente de Tahull, südlichen Pyrenäen, um 1123; Barcelona, Museo de Arte de Cataluña), als Relief in Tympana (Chartres, Königsportal der Kathedrale, gegen 1145-55; Arles, Westportal von Saint-Trophime, um 1170). Seit Ende des 12. Jahrhunderts tritt die Maiestas Domini nur noch selten auf.
Universal-Lexikon. 2012.