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Hellenismus
Hel|le|nịs|mus 〈m.; -; unz.〉 Abschnitt der griech. Kultur von der Zeit Alexanders des Großen bis Augustus, gekennzeichnet durch das Verschmelzen mit Elementen der kleinasiat. u. ägypt. Kultur

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Hel|le|nịs|mus, der; -:
1.
a) Griechentum;
b) [gepr. von dem dt. Historiker J. G. Droysen (1808–1884)] nachklassische Kulturepoche von Alexander dem Großen bis zur römischen Kaiserzeit, die durch die wechselseitige Durchdringung griechischer u. orientalischer Kulturelemente gekennzeichnet ist.
2. nachklassische griechische Sprache des Hellenismus (1 b).

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Hellenịsmus
 
der, -, ursprünglich im Gegensatz zum Barbarismus (Verstoß gegen die klassische Sprachform) und zum Attizismus der korrekte Gebrauch der griechischen Gemeinsprache (Koine), dann allgemein die Verbreitung der griechischen Kultur (Hellenisierung) im Zuge der griechischen Kolonisation, ferner die von den Christen und von Kaiser Julian Apostata verwendete Bezeichnung für das griechische Heidentum. In neuerer Zeit verstand J. G. Droysen unter Hellenismus die Epoche Alexanders des Großen und seiner Nachfolger, in der das Griechentum in die östlichen Länder eindrang und sich dort stark mit orientalischen Elementen vermischte und den Boden für die Ausbreitung des Christentums vorbereitete. Allgemeiner wird, an J. Burckhardt anknüpfend, die Entstehung einer griechisch bestimmten Weltkultur seit Alexander als Hellenismus bezeichnet und der Begriff zum Teil auch auf den von dieser Kultur beeinflussten Westen, besonders auf Syrakus, Karthago und Rom, ausgedehnt.
 
Kennzeichnend für den Hellenismus ist das Zurücktreten der Polis zugunsten größerer politischer Gebilde, besonders der hellenistischen Monarchien und der griechischen Bundesstaaten (hellenistische Staatenwelt), die Herausbildung einer kosmopolitisch eingestellten, nicht mehr an eine einzelne Stadt gebundenen griechischen Führungsschicht, die Ausbildung größerer Wirtschafts- und Währungsräume, einer hoch entwickelten Technik und einer intensiven Verwaltung, einer durch die Städtegründungen Alexanders und der Diadochen geförderten, ziemlich gleichartigen Stadtkultur und einer allgemeinen Verkehrssprache, der Koine. Der Charakter des Hellenismus wird ferner geprägt durch die Entwicklung der exakten Wissenschaften und der Philologie in Athen und Alexandria, später auch in Pergamon, durch die individualistische, auf die Erringung der privaten Glückseligkeit (Eudaimonia) gerichteten Lehren der großen Philosophenschulen (besonders des Peripatos, der Stoa und des »Gartens« Epikurs), durch einen starken Synkretismus sowie den wachsenden Einfluss von Mysterienkulten und Erlösungsreligionen. Den so verstandenen Hellenismus, der nach einigen Autoren schon ein Menschenalter vor Alexander begonnen hat, lässt man im Allgemeinen mit dem Untergang des Ptolemäerreiches (30 v. Chr.) enden, doch wird gelegentlich auch noch die Kultur der römischen Kaiserzeit dem Hellenismus zugerechnet.
 
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie v. a. auch in den folgenden Artikeln:
 
Griechenland, Geschichte · griechische Kunst · griechische Literatur · griechische Mythologie · griechische Philosophie · griechische Religion · griechische Schrift · griechische Sprache
 
Literatur:
 
F. Baumgarten u. a.: Die hellenistisch-röm. Kultur (1913);
 J. G. Droysen: Gesch. des H., 3 Bde. (Neuausg. 1952-53, Nachdr. 1980);
 M. Rostovtzeff: Die hellenist. Welt. Gesellschaft u. Wirtschaft, 3 Bde. (a. d. Engl., 1955-56);
 J. Burckhardt: Griech. Kulturgesch., 4 Bde. (Neuausg. Basel 1956-57, Nachdr. 1982);
 W. W. Tarn u. G. T. Griffith: Die Kultur der hellenist. Welt (a. d. Engl., 31966);
 C. Schneider: Kulturgesch. des H., 2 Bde. (1967-69);
 M. Hengel: Judentum u. H. (21973);
 M. Hengel: Juden, Griechen u. Barbaren (1976);
 A. Momigliano: Hochkulturen im H. Die Begegnung der Griechen mit Kelten, Juden, Römern u. Persern (a. d. Engl., 1979);
 R. Bichler: »H.«. Gesch. u. Problematik eines Epochenbegriffs (1983);
 E. S. Gruen: The Hellenistic world and the coming of Rome, 2 Bde. (Berkeley, Calif., 1984);
 R. Kassel: Die Abgrenzung des H. in der griech. Literaturgesch. (1987);
 F. W. Walbank: Die hellenist. Welt (41994).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Hellenismus: Griechische Zivilisation weltweit
 
Altertum: Kulturelle Beziehungen
 
Koine: Die gemeinsame Sprache als Phänomen des Hellenismus
 
Religion im Zeitalter des Hellenismus
 

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Hel|le|nịs|mus, der; - [1 b: gepr. von dem dt. Historiker J. G. Droysen (1808-1884)]: 1. a) Griechentum; b) nachklassische Kulturepoche von Alexander dem Großen bis zur römischen Kaiserzeit, die durch die wechselseitige Durchdringung griechischer u. orientalischer Kulturelemente gekennzeichnet war. 2. nachklassische griechische Sprache des ↑Hellenismus (1 b).

Universal-Lexikon. 2012.