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Białystok
Białystok
 
[bja'u̯ɪstɔk],
 
 1) Hauptstadt der Woiwodschaft Podlachien (bis 1999 der aufgelösten Woiwodschaft Białystok), Polen, Stadtkreis und Kreisstadt, 282 500 Einwohner; wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Nordostpolens; TH, medizinische Akademie, Theater und Opernhaus, Bezirksmuseum mit vier Teilmuseen, Philharmonie; Textil-, elektrotechnisch-elektronische, Metallverarbeitungs-, Maschinenbau-, Holz- und Lebensmittelindustrie; Verkehrsknotenpunkt.
 
Stadtbild:
 
Das ehemalige Schloss aus dem 17./18. Jahrhundert wurde nach dem Zweiten Weltkrieg restauriert und ist heute medizinische Akademie; Gartenanlagen im französischen und englischen Stil. Am Markt die ebenfalls restaurierten Barockgebäude des Rathauses (1745; Museum) und des »Cekhauses« (2. Hälfte 18. Jahrhundert). Des Weiteren sehenswert das barocke Gästepalais (1771), die Pfarrkirche (1617-24, barocke Ausstattungsstücke), die orthodoxe Nikolauskirche (1846) sowie die moderne Rochuskirche (1927-40).
 
Geschichte:
 
Das im 14. Jahrhundert gegründete Białystok (Stadtrecht seit 1749) erlangte im 17. Jahrhundert als Residenz der Magnatenfamilie Branicki Bedeutung; fiel 1795 an Preußen und 1807 an Russland (bis 1919). Bis 1846 Gouvernementhauptstadt, entwickelte sich Białystok im 19. Jahrhundert zu einem Zentrum der Textilindustrie mit starkem jüdischen Bevölkerungsanteil. 1939-41 gehörte es zur Weißrussischen Sowietischen Sozialistischen Republik Im Zweiten Weltkrieg verlor etwa die Hälfte der Bevölkerung ihr Leben; während der deutschen Besetzung (1941-44) kam es in dem 1941-43 bestehenden Getto im Sommer 1943 zu einem jüdischen Aufstand.
 
 2) bis 1998 Woiwodschaft in Polen, danach Teil der Woiwodschaft Podlachien.
 

Universal-Lexikon. 2012.