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Padua
Padua,
 
italienisch Padova,  
 1) Hauptstadt der Provinz Padua, Italien, 12 m über dem Meeresspiegel, in der Poebene, beiderseits des sich in mehrere Arme teilenden Bacchiglione, durch Kanäle mit Brenta, Etsch und Po verbunden, 211 000 Einwohner; katholischer Bischofssitz; Universität (1222 gegründet); Kunstakademie, botanisches und literaturwissenschaftliches Institut, Observatorium, botanischer Garten (1545, ältester Europas; UNESCO-Weltkulturerbe); Museo Civico, Bibliotheken. Im Schnittpunkt der Verkehrswege der nordöstlichen Poebene gelegen, hat Padua Bedeutung in Handel (internationale Messen) und Industrie; Maschinen-, Fahrzeugbau, Leder- und Schuh-, Lebensmittel-, chemische Industrie, Knopfherstellung; Fremdenverkehr.
 
Stadtbild:
 
Wallfahrtsziel zur Grabstätte des einst in Padua wirkenden heiligen Antonius ist die Kirche Sant' Antonio (»Il Santo« genannt, mit Museo Antoniano), eine 1232 begonnene Basilika; im Inneren reiche Ausstattung, u. a. Bronzereliefs und -statuen von Donatello am Hochaltar, Fresken von Altichiero; im linken Seitenschiff die Antoniuskapelle, reich mit Wandreliefs (u. a. von J. Sansovino und T. Lombardo) geschmückt. Vor der Kirche an der Piazza del Santo Donatellos berühmtes Reiterstandbild, im Südwesten des Platzes die Scuola del Santo (15. und 16. Jahrhundert) mit Fresken des 16. Jahrhunderts (u. a. von Tizian) im Kapitelsaal und das Oratorio di San Giorgio (zwischen 1377 und 1384) mit Freskenzyklen von Altichiero und Avanzo; am gleichen Platz das Museo Civico (u. a. Pinakothek mit Werken venezianischer Maler des 15. bis 18. Jahrhunderts). Neben dem Dom (1552 über Vorgängerbauten neu errichtet) das Baptisterium (1260, im 14. Jahrhundert erneuert), vollständig mit Fresken von Giusto di Giovanni de' Menabuoi ausgemalt (1376 vollendet). In der Arenakapelle befinden sich die ältesten und bedeutendsten Fresken von Padua. Die Fresken A. Mantegnas (1448-57) in der Chiesa degli Eremitani (13./14. Jahrhundert erbaut) wurden 1944 zum Großteil zerstört. Wichtigster Profanbau ist der Palazzo della Ragione (1218/19, mehrfach umgebaut und erneuert) mit riesigem Saal im ersten Stock (mit Freskenzyklus des 15. Jahrhunderts), verbunden mit dem Palazzo del Podestà (1539 begonnen, über älterem Bau). Zu den zahlreichen Renaissancebauten gehörten v. a. die Loggia del Consiglio und der Palazzo del Capitanio. Am Rand der seit 1775 mit 78 Standbildern bedeutender Paduaner geschmückten Gartenanlage Prato della Valle steht die größte Renaissancekirche Venetiens, Santa Giustina (16. Jahrhundert, über mehreren Vorgängerbauten). Spätklassizistisches Caffè Pedrocchi (1826-31).
 
Geschichte:
 
Padua, das antike Patavium, ursprünglich eine Stadt der Veneter, der Geburtsort des T. Livius, war eine der reichsten Städte der Poebene; seit 49 v. Chr. römisches Municipium. Nach Zerstörungen durch die Langobarden (601) und Ungarn (9. Jahrhundert) von Kaiser Otto I., dem Großen, zur Grafschaft erhoben; seit 1164 als Stadtrepublik wieder selbstständig, entwickelte Padua sich zu einem kulturellen Zentrum, besonders unter der Herrschaft der Familie da Carrara (1337-1405). Die 1222 gegründete Universität war einer der Hauptsitze des Humanismus (W. Pirckheimer, H. Schedel); bedeutende Künstler (Donatello, P. Uccello, A. Mantegna) wirkten in Padua. Von 1405 bis 1797 war die Stadt im Besitz von Venedig.
 
 2) Provinz in Venetien, Italien, 2 141 km2, 845 000 Einwohner.
 

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Pa|dua: Stadt in Italien.

Universal-Lexikon. 2012.