botanischer Garten,
Anlage, in der einheimische und ausländische Gewächse zu Lehr- und Forschungszwecken gezogen werden. Wichtige Bestandteile eines botanischen Gartens sind Gewächshäuser, systematische Abteilung, Arboretum, geobotanische Abteilungen (z. B. Alpinum), ökologische Abteilungen (z. B. Sukkulenten) u. a. Spezialanlagen wie Zierpflanzenbeet, Warmwasserbecken. Die ersten botanischen Gärten entstanden bereits im 16. Jahrhundert an den größeren Universitäten des Abendlandes (Leipzig 1542, Pisa 1543, Padua 1545, Bologna 1567, Leiden 1577, Heidelberg 1593, Montpellier 1593). Der 1759 in Kew bei London angelegte botanische Garten (Royal Botanic Gardens) ist mit etwa 120 ha Größe, über 30 000 lebenden Pflanzenarten und vier bis fünf Mio. Herbariumsexemplaren der wohl bedeutendste seiner Art. Berühmte außereuropäische botanische Gärten findet man in Singapur, Bogor (Indonesien), Pretoria (Republik Südafrika), Miami (USA).
G. Kraus: Gesch. der Pflanzeneinführungen in die europ. b. G. (1894);
Botan. Gärten, hg. v. A. Kneiding u. a. (1991).
Universal-Lexikon. 2012.