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Luft
Platz; Freiraum; Puffer; Raum zum Atmen (umgangssprachlich); Spielraum

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Luft [lʊft], die; -:
gasförmiger Stoff, den Menschen und Tiere zum Atmen (und damit zum Leben) brauchen:
frische, gute, verbrauchte, verschmutzte Luft; die Luft anhalten, einziehen.
Zus.: Abendluft, Bergluft, Frischluft, Frühlingsluft, Kaltluft, Landluft, Meeresluft, Nachtluft, Seeluft, Warmluft.

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Lụft 〈f. 7u; Pl. oft nur poet.〉
1. Gasgemenge, das die Atmosphäre bildet
2. leichter Wind, Luftzug
3. 〈fig.〉 freier Raum, Abstand, Zwischenraum
Licht und \Luft hereinlassen ● abschnüren: der Kragen schnürt mir die \Luft ab; \Luft aufpumpen (für den Reifen); keine \Luft bekommen nicht atmen können; wieder \Luft bekommen wieder atmen können; die \Luft flimmert vor Hitze; jetzt hab' ich wieder etwas \Luft 〈fig.〉 nicht mehr so viel zu arbeiten; der Schlauch hält keine \Luft der Sch. hat ein Loch, durch das die Luft entweicht; die \Luft aus dem Reifen herauslassen; (frische) \Luft hereinlassen Fenster od. Tür öffnen; tief \Luft holen tief einatmen; zwischen Wand und Schrank etwas \Luft lassen; seinem Ärger \Luft machen über seinen Ä. sprechen; seinem Herzen \Luft machen sich aussprechen; die \Luft nachsehen lassen 〈umg.〉 den Luftdruck in den Autoreifen prüfen lassen; (frische) \Luft schöpfen, schnappen spazieren gehen, ins Freie treten; sein: für mich ist er \Luft ich beachte ihn überhaupt nicht; wegbleiben: mir blieb vor Schreck, vor Überraschung die \Luft weg 〈fig.; umg.〉 ich war sprachlos; na, jetzt wird ja schon etwas \Luft! 〈fig.; umg.〉 jetzt lichtet sich das Durcheinander, jetzt wird schon etwas Ordnung ● hier ist dicke \Luft verbrauchte Luft; 〈fig.〉 eine ungemütliche Atmosphäre, hier droht Gefahr; draußen in der freien \Luft im Freien; die \Luft ist hier gut, klar, rein, würzig; kalte, kühle, laue, milde, raue, warme \Luft; milde Lüfte; die \Luft ist rein 〈fig.〉 niemand horcht, es ist niemand in der Nähe, der das Vorhaben vereiteln könnte; hier ist schlechte, verbrauchte \Luft ● an die (frische) \Luft gehen ins Freie gehen, spazieren gehen; Betten, Kleider an die \Luft hängen; du kommst zu wenig an die \Luft; jmdn. an die \Luft setzen 〈fig.; umg.〉 jmdm. kündigen, jmdn. hinauswerfen; der Vorwurf ist (völlig) aus der \Luft gegriffen 〈fig.〉 (völlig) unbegründet; das Flugzeug, der Vogel erhob sich in die \Luft; in die \Luft gehen explodieren; 〈fig.; umg.〉 zornig, wütend werden, sich sehr aufregen; seine Hände griffen in die \Luft fanden keinen Halt; die Sache hängt noch in der \Luft 〈fig.〉 ist noch nicht entschieden, hat noch keine Grundlage; ich hänge augenblicklich in der \Luft ich habe augenblicklich keine feste Existenzgrundlage; mit den Händen, Armen in der \Luft herumfuchteln; es liegt etwas in der \Luft 〈fig.〉 es droht etwas; der Vogel schwang sich in die Lüfte; vor Freude in die \Luft springen; ich könnte ihn in der \Luft zerreißen! 〈fig.; umg.; scherzh.〉 ich bin wütend auf ihn; einen Motor mit \Luft kühlen; nach \Luft schnappen rasch u. mühsam Atem holen; er lebt von der \Luft 〈fig.〉 er braucht sehr wenig, ist sehr sparsam u. bescheiden; du kannst schließlich nicht von der \Luft leben 〈fig.〉 du brauchst Geld, einen Beruf, musst dir den Lebensunterhalt verdienen [<ahd. luft, got. luftus; Herkunft ungeklärt; verwandt mit Lift, Lucht]

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Lụft: das die Erde als Atmosphäre umgebende Gasgemisch aus (durchschnittlich) 78,084 % Stickstoff, 20,946 % Sauerstoff, 0,934 % Argon u. 0,033 % Kohlendioxid (Volumenanteile in wasserfreier Luft) sowie weiteren Edelgasen, Methan, Wasserstoff, Ozon, Stickstoffoxiden, Schwefeldioxid, Ammoniak, Kohlenmonoxid usw.; errechnetes MG 28,96. Im Normzustand hat L. die Dichte 1,2923 g/L (Litergewicht) u. den Sdp. -194,5 °C (flüssige Luft).

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Lụft , die; -, Lüfte [mhd., ahd. luft, H. u.]:
1. <o. Pl.>
a) (die Erde umgebender) hauptsächlich aus Stickstoff u. Sauerstoff bestehender gasförmiger Stoff, den Mensch u. Tier zum Atmen brauchen:
dünne, feuchte L.;
der Motor wird mit L. gekühlt;
an die [frische] L. gehen (ins Freie gehen, spazieren gehen);
die L. ist rein/sauber (ugs.; es ist niemand da, der horcht, beobachtet, eine Gefahr darstellt o. Ä.);
irgendwo ist/herrscht dicke L. (ugs.; es herrscht eine gespannte Atmosphäre, eine gereizte Stimmung; zu dick in der alten Bed. »dicht«);
aus etw. ist die L. raus (ugs.; etw. hat seine Aktualität, seine Bedeutung, Wirkung o. Ä. verloren, ist verpufft);
L. für jmdn. sein (ugs.; [in Bezug auf Personen] von jmdm. demonstrativ nicht beachtet werden);
heiße L. sein (ugs.; nichtssagend, nicht von Belang sein; so geartet, dass nichts dahintersteckt: was er geredet hat, war nur heiße L.);
die L. aus dem Glas lassen (ugs. scherzh.; Wein, Bier o. Ä. in das Glas nachfüllen);
sich in L. auflösen (ugs.: 1. [meist von Dingen] spurlos verschwinden, unauffindbar werden. 2. [von Plänen, Vorhaben] nicht verwirklicht werden, fallen gelassen werden);
jmdn. wie L. behandeln (ugs.; jmdn. demonstrativ nicht beachten);
b) Atemluft:
schlechte, verbrauchte, stickige L.;
vor Schreck blieb ihr die L. weg (ugs.; vergaß sie zu atmen);
die L. einziehen, anhalten (die eingeatmete Luft nicht gleich wieder ausatmen);
tief L. holen (tief einatmen);
keine L. bekommen, kriegen (nur schwer atmen können);
nach L. ringen;
jmdm. bleibt die L. weg (ugs.; jmd. ist sehr erstaunt, erschrocken o. Ä.);
jmdm., etw. die L. [zum Atmen] nehmen (jmdn., etw. sehr einengen, zerstören);
L. holen/(geh.:) schöpfen (Atem 2);
die L. anhalten (ugs.; bei etw. große Bedenken haben im Hinblick auf seinen guten, glücklichen Verlauf, Ausgang o. Ä.);
halt die L. an! (ugs.: 1. hör auf zu reden!; sei mal still! 2. übertreibe nicht so!);
von L. und Liebe leben (ugs. scherzh.; wenig essen, ohne viel Nahrung auskommen);
nicht von der L./von L. und Liebe leben können (ugs.; nicht ohne materielle Grundlage existieren können).
2. <Pl. geh.> freier Raum über dem Erdboden; Himmel[sraum]:
die Aufnahmen sind aus der L. (von einem Luftfahrzeug aus) gemacht;
Trümmer flogen durch die L.;
das Flugzeug erhebt sich in die L.;
ein Gebäude in die L. sprengen, jagen (es sprengen, um es zu zerstören od. zu beseitigen);
der Silo flog/ging in die L. (ugs.; explodierte);
jmdn. an die [frische] L. setzen/befördern (ugs.: 1. jmdn. aus der Wohnung, aus dem Haus o. Ä. hinauswerfen. 2. jmdn. aus einer Stellung entlassen);
aus der L. gegriffen/geholt sein (nicht den Tatsachen entsprechen, frei erfunden sein);
in der L. liegen (1. bevorstehen, sich zu entladen drohen: ein Gewitter lag in der L. 2. dem Zeitgeist entsprechen: solche Erfindungen lagen in der L.);
in der L. hängen/schweben (ugs.: 1. noch ganz ungewiss, unsicher, noch nicht entschieden sein: die ganze Angelegenheit hängt [noch] in der L. 2. ohne finanziellen Rückhalt sein);
[schnell/leicht] in die L. gehen (ugs.; [sehr leicht] häufig aus nichtigem Anlass in einem heftigen Ausbruch seinem Ärger, seiner Wut freien Lauf lassen);
in die L. gucken (ugs.; Röhre 3);
jmdn., etw. in der L. zerreißen (salopp:1. jmdn., etw. vernichtend kritisieren. 2. <[als Drohung; in Verbindung mit »können«]> auf jmdn. sehr wütend sein: ich könnte sie in der L. zerreißen).
3. <Pl. nur dichter.> schwacher Wind; Brise; Luftbewegung:
es weht eine scharfe, kalte L.;
linde, säuselnde Lüfte;
frische L. in etw. [hinein]bringen (etw. in Schwung bringen; einer Sache neue Impulse geben).
4. <o. Pl.> (ugs.) freier Raum, Platz, Spielraum [der an einer Stelle (unerwarteterweise) vorhanden ist]:
in dem Bücherschrank etwas L. schaffen, machen;
Ü sich etwas L. (Bewegungsfreiheit für seine Handlungen) [ver]schaffen;
es gibt noch L. nach oben (Spielraum für Verbesserungen, Steigerungen, Zunahme o. Ä.);
in etw. ist noch L. [drin] (ugs.; bei etw. gibt es noch einen Spielraum zum Manövrieren, noch eine bestimmte Handlungsfreiheit o. Ä.);
sich <Dativ> L. machen (ugs.: 1. sich entlastenden Ausdruck verschaffen. 2. aufgestauten Ärger o. Ä. aussprechen u. sich dadurch Erleichterung verschaffen: ich musste mir erst einmal L. machen);
einer Sache L. machen (ugs.; Herz 2: seinem Ärger L. machen).

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I
Luft,
 
das Gasgemisch, aus dem die Atmosphäre der Erde besteht. Die Zusammensetzung der trockenen Luft in Bodennähe beträgt in Volumenprozent:
 
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| Stickstoff (N2)                        | 78,09          |
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| Sauerstoff (O2)                       | 20,95          |
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| Argon (Ar)                                         | 0,93            |
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| Kohlendioxid (CO2)                 | 0,03            |
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| Neon (Ne)                                          | 0,0018         |
|------------------------------------------------------------------------------|
| Helium (He)                                       | 0,0005         |
|------------------------------------------------------------------------------|
| Methan (CH4)                         | 0,0002         |
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| Krypton (Kr)                                       | 0,0001         |
|------------------------------------------------------------------------------|
| Wasserstoff (H2)                     | 0,00005       |
|------------------------------------------------------------------------------|
| Distickstoffmonoxid (N2O)       | 0,00005       |
|------------------------------------------------------------------------------|
| Xenon (Xe)                                        | 0,000009     |
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Im Normzustand beträgt die Dichte der Luft 1,2923 kg m-3. Die wirklich vorhandene Luft enthält außerdem wechselnde Mengen Wasserdampf (etwa 1 bis 4 Volumenprozent) sowie in Spuren Ozon (in der Stratosphäre etwa 200- bis 300-mal so viel wie in der Troposphäre), Stickstoffoxide, Schwefeldioxid, Ammoniak, Kohlenmonoxid, Abgase, Staub und Schwebstoffe und Mikroorganismen. Bei Abkühlung unter —194,5 ºC wird die Luft flüssig. Mit Ausnahme des Gehalts an Wasserdampf (Luftfeuchtigkeit) und an den Oxiden von Kohlenstoff, Stickstoff und Schwefel ist die Zusammensetzung der Luft in Erdnähe im Allgemeinen konstant. Die Luft enthält auch radioaktive Isotope, die zum Teil von den natürlichen Vorkommen von Radium und Thorium im Erdboden und vom Einfluss der kosmischen Strahlung stammen, zum Teil aber auch aus Kernreaktionen in Prozessen, die vom Menschen herbeigeführt werden (Kernwaffentests, Kernkraftwerke). Atmosphäre.
 
In der Religionsgeschichte wird die in Wind oder Sturm bewegte Luft häufig als Aufenthaltsort der Seelen oder Dämonen verehrt. In der ägyptischen Mythologie verkörpert die Göttin Schu die Luftschicht, die den Himmel (Nut) und die Erde (Geb) trennt.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
 
Atmosphäre: Aufbau, Zusammensetzung, Energiehaushalt
 
Luftverschmutzung und ihre Folgen
 
II
Lụft,
 
Friedrich John, Schriftsteller und Kritiker, * Berlin 24. 8. 1911, ✝ ebenda 24. 12. 1990; wurde ab 1946 als »die Stimme der Kritik« beim RIAS Berlin bekannt; 1945-55 Feuilletonredakteur der »Neuen Zeitung«, seit 1955 Chefkritiker der »Welt« in Berlin; schrieb amüsant-zeitkritische Essays, theaterkritische Werke, Biographien und Filmdrehbücher.
 
Werke: Vom großen schönen Schweigen. Arbeit und Leben des C. S. Chaplin (1957); Gustaf Gründgens (1958); Berliner Theater 1945-1961 (1961); Stimme der Kritik. Theaterereignisse seit 1965 (1979).

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Lụft, die; -, Lüfte [mhd., ahd. luft, H. u.]: 1. <o. Pl.> a) (die Lufthülle der Erde bildender) besonders aus Sauerstoff u. Stickstoff bestehender gasförmiger Stoff, den Mensch u. Tier zum Atmen brauchen; ↑Atmosphäre (1 a): dünne, feuchte L.; Die weiche italienische L. (Thieß, Legende 173); flüssige L. (Physik; durch Kühlung u. Kompression verflüssigte Luft); der Motor wird mit L. gekühlt; an die [frische] L. gehen (ins Freie gehen, spazieren gehen); den ganzen Tag in der L. (im Freien, draußen) sein; *die L. ist rein/sauber (ugs.; es ist niemand da, der horcht, beobachtet, eine Gefahr darstellt o. Ä.); irgendwo ist/herrscht dicke L. (ugs.; es herrscht eine gespannte Atmosphäre, eine gereizte Stimmung; zu ↑dick in der alten Bed. „dicht“); aus etw. ist die L. raus (ugs.; etw. hat seine Aktualität, seine Bedeutung, Wirkung o. Ä. verloren, ist verpufft); L. für jmdn. sein (ugs.; [in Bezug auf Personen] von jmdm. demonstrativ nicht beachtet werden); heiße L. sein (ugs.; nichts sagend, nicht von Belang sein; so geartet, dass nichts dahinter steckt): was er geredet hat, war nur heiße L.; mein Magen beginnt schon wieder zu streiken, aber nichts als heiße L. (-ky, Blut 133); die L. aus dem Glas lassen (ugs. scherzh.; Wein, Bier o. Ä. in das Glas nachfüllen); die L. rauslassen (ugs.; sich in seiner Erregung mäßigen); sich in L. auflösen (ugs.; 1. [meist von Dingen] spurlos verschwinden, unauffindbar werden. 2. [von Plänen, Vorhaben] nicht verwirklicht werden, fallen gelassen werden); jmdn. wie L. behandeln (ugs.; jmdn. demonstrativ nicht beachten); b) Atemluft: schlechte, verbrauchte, stickige L.; Das Fenster stand keinen Spalt breit auf, die L. war zum Schneiden (es war sehr stickig; Noll, Häupter 141); vor Schreck blieb ihr die L. weg (ugs.; vergaß sie zu atmen); die L. einziehen, anhalten; tief L. holen (tief einatmen); etw. schnürt jmdm. die L. ab; Der stechende Dunst ... nahm Belfontaine die L. (ließ ihn schwer atmen; Langgässer, Siegel 244); Er ging ... zum Fenster, um L. zu schnappen (frische Luft zu atmen; Böll, Adam 64); keine L. bekommen, kriegen (nur schwer atmen können); nach L. ringen; R na, [dann] gute L.! (ugs. iron.; da steht ja noch Schlimmes bevor! ); *jmdm. bleibt die L. weg (ugs.; jmd. ist sehr erstaunt, erschrocken o. Ä.); jmdm. geht die L. aus (↑Atem 2); jmdm. die L. abdrehen/abdrücken (ugs.; jmdn. wirtschaftlich ruinieren); jmdm., etw. die L. [zum Atmen] nehmen (jmdn., etw. sehr einengen, zerstören): Eine Art »gute Inflation« ..., die den Geldwert hebt, ohne der Wirtschaft die L. zu nehmen (Woche 3. 1.97, 9); L. holen/(geh.:) schöpfen (↑Atem 2); wieder L. holen/schnappen können (ugs.; nicht mehr so sehr unter Druck stehen); gesiebte L. atmen (ugs. scherzh.; eine Freiheitsstrafe verbüßen; die Gitter des Gefängnisfensters werden scherzh. mit einem Sieb verglichen); die L. anhalten (ugs.; bei etw. große Bedenken haben im Hinblick auf seinen guten, glücklichen Verlauf, Ausgang o. Ä.); halt die L. an! (ugs.; 1. hör auf zu reden!; sei mal still! 2. übertreibe nicht so! ); nach L. schnappen (ugs.; geschäftlich, wirtschaftlich in einer schlechten Lage sein); von L. und Liebe leben (ugs. scherzh.; wenig essen, ohne viel Nahrung auskommen): du lebst wohl von L. und Liebe?; nicht von der L./von L. und Liebe leben können (ugs.; nicht ohne materielle Grundlage existieren können). 2. <Pl. geh.> freier Raum über dem Erdboden; Himmel[sraum]: Die L. war blau, noch voller Schatten (Schnabel, Marmor 74); die Aufnahmen sind aus der L. (von einem Luftfahrzeug aus) gemacht; Trümmer flogen durch die L.; das Flugzeug erhebt sich in die L.; ein Gebäude in die L. sprengen, jagen (es sprengen, um es zu zerstören od. zu beseitigen); das Silo flog/ging in die L. (ugs.; explodierte); *jmdn. an die [frische] L. setzen/befördern (ugs.; 1. jmdn. aus der Wohnung, aus dem Haus o. Ä. hinauswerfen. 2. jmdn. aus einer Stellung entlassen); aus der L. gegriffen/geholt sein (nicht den Tatsachen entsprechen, frei erfunden sein); in der L. liegen (1. bevorstehen, sich zu entladen drohen: ein Gewitter lag in der L. 2. dem Zeitgeist entsprechen: solche Erfindungen lagen in der L.); in der L. hängen/schweben (ugs.; 1. noch ganz ungewiss, unsicher, noch nicht entschieden sein: die ganze Angelegenheit hängt [noch] in der L. 2. ohne finanziellen Rückhalt sein); [schnell/leicht] in die L. gehen (ugs.; [sehr leicht] häufig aus nichtigem Anlass in einem heftigen Ausbruch seinem Ärger, seiner Wut freien Lauf lassen); in die L. reden (↑Wind 1); in die L. gucken (ugs.; ↑Röhre 3); jmdn. in der L. zerreißen (salopp; 1. [im Hinblick auf eine künstlerische o. ä. Leistung] jmdm. eine vernichtende Kritik zuteil werden lassen. 2. [als Drohung; in Verbindung mit „können“] auf jmdn. sehr wütend sein: ich könnte sie in der L. zerreißen); per L. (veraltend; mit dem Flugzeug). 3. <Pl. nur dichter.> schwacher Wind; Brise; Luftbewegung: es weht eine scharfe, kalte L.; linde, säuselnde Lüfte; Die L. bringt Hunderte Wiesengerüche mit sich (Musil, Mann 1140); *frische L. in etw. [hinein]bringen (etw. in Schwung bringen; einer Sache neue Impulse geben). 4. <o. Pl.> (ugs.) freier Raum, Platz, Spielraum [der an einer Stelle (unerwarteterweise) vorhanden ist]: in dem Bücherschrank etwas L. schaffen, machen; an der nächsten Haltestelle wird es L. geben (steigen so viele Leute aus, dass wieder mehr Platz vorhanden sein wird); Ü sich etwas L. (Bewegungsfreiheit für seine Handlungen) [ver]schaffen; *in etw. ist noch L. [drin] (ugs.; bei etw. gibt es noch einen Spielraum zum Manövrieren, noch eine bestimmte Handlungsfreiheit o. Ä.); sich <Dativ> L. machen (ugs.; 1. sich entlastenden Ausdruck verschaffen: das unregelmäßige Atmen ihrer Brust ..., in dem sich die ... Erregung L. machte [Zuckmayer, Fastnachtsbeichte 119]. 2. aufgestauten Ärger o. Ä. aussprechen u. sich dadurch Erleichterung verschaffen: ich musste mir erst einmal L. machen); einer Sache L. machen (ugs.; ↑Herz 2) : seinem Ärger L. machen.

Universal-Lexikon. 2012.