Gaza
[-z-], Gasa, Stadt am Mittelmeer, in der Küstenebene des südwestlichen Palästina, 273 000 Einwohner; zentraler Ort des Gazastreifens; Handels- und Gewerbezentrum; islamische Universität. Im kleinen Reedehafen wird Handel mit Ägypten, Zypern und Libanon betrieben; Fischerei.
Große Moschee (ursprünglich eine Kreuzfahrerkirche des 13. Jahrhunderts) mit Säulen aus einer Synagoge des 3. Jahrhunderts; an der Küste Reste einer 1968 ausgegrabenen fünfschiffigen Synagoge (508/509) mit Bodenmosaiken, im Mittelschiff David im Gewand eines byzantinischen Kaisers als Orpheus unter wilden Tieren.
Im Alten Testament als Stadt der Kanaanäer (15.-13. Jahrhundert v. Chr.) und der Philister (ab 12. Jahrhundert v. Chr.) erwähnt, ab 734 v. Chr. assyrisch, später babylonisch und persisch; 332 v. Chr. von Alexander dem Großen erobert, fiel mit Palästina von Rom (ab 63 v. Chr.) an Byzanz (395); 635 arabisch, 1100-70 Kreuzfahrerfestung; 1516 osmanisch; nach 1918 Teil des britischen Mandats Palästina. Am 26. 6. 1994 konstituierte sich in Gaza die Palästinensische Nationale Behörde.
II
Gaza,
Theodoros, griechischer Gelehrter, * Saloniki um 1398, ✝ San Giovanni a Piro (Provinz Salerno) 1475; wurde 1447 der erste Professor der griechischen Sprache in Ferrara und war 1449-55 Professor der Philosophie in Rom. Er war ein bedeutender Kenner des Aristoteles und gehörte zum Gelehrtenkreis um Kardinal Bessarion. Für die Verbreitung des Griechischen wirkte er u. a. durch seine griechische Grammatik (1495).
Universal-Lexikon. 2012.