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Fabricius
I
Fabricius,
 
römische plebejische Familie, vom 3. Jahrhundert bis 195 v. Chr. historisch hervorgetreten; bekannt v. a. Caius Fabricius Luscinus, Konsul (282 und 278 v. Chr.) und Zensor (275 v. Chr.); kämpfte gegen Samniten und Lukaner und verhandelte 280 v. Chr. mit Pyrrhos I. über die Auslösung der römischen Kriegsgefangenen. 278 v. Chr. soll er das Angebot eines Verräters, Pyrrhos zu vergiften, abgelehnt und den Bedrohten gewarnt haben. Galt als Muster altrömischer Tugenden.
 
II
Fabricius,
 
1) David, Theologe und Astronom, * Esens 1564, ✝ Osteel (bei Norden) 7. 5. 1617 (erschlagen), Vater von 7); Pastor in Resterhafe (heute zu Dornum) und (1584-1603) in Osteel. Fabricius entdeckte den Lichtwechsel des Sterns Mira Ceti (1596) und machte erstmals langfristige Wetterprognosen aufgrund seiner aufgezeichneten meteorologisch-klimatischen Beobachtungen.
 
 2) Ernst, Historiker, * Darmstadt 6. 9. 1857, ✝ Freiburg im Breisgau 22. 3. 1942; nahm an den Ausgrabungen in Pergamon und auf Kreta teil; 1888-1926 Professor in Freiburg im Breisgau. Seit 1902 leitete Fabricius die Reichslimeskommission, für die er das Werk »Der obergermanisch-raetisch Limes des Römerreiches« (1894-1938, 14 Bände) herausgab.
 
 3) [fa'briːtsiys], Jan, niederländischer Schriftsteller, * Assen 30. 9. 1871, ✝ Broadstone (County Dorset) 24. 11. 1964, Vater von 4); Journalist; lebte lange in Indonesien und Großbritannien; schrieb außer einigen Romanen v. a. Dramen, die in bäuerlichem Milieu oder in der indonesischen Inselwelt spielen.
 
Werke: Dramen: Onder één dak (1914; niederdeutsch Ünner een Dakk); Dolle Hans (1916; deutsch Der Rotkopf).
 
Romane: De ring van de profeet (1952); Diana (1954).
 
 4) [fa'briːtsiys], Johan, niederländischer Schriftsteller, * Bandung 24. 8. 1899, ✝ Glimmen (Provinz Groningen) 21. 6. 1981, Sohn von 3); im Ersten Weltkrieg Kriegsmaler in Österreich; schrieb später neben Dramen besonders Abenteuerromane sowie Jugendbücher.
 
Werke: Romane: De scheepsjongen van Bontekoe (1924; deutsch Kapitän Bontekoes Schiffsjungen); Hans de klokkeluider of de duivel in den toren (1925; deutsch Hans der Glöckner); Komedianten trokken voorbij (1931; deutsch Marietta); Halfbloed (1947; deutsch Halbblut); De heilige paarden (1959; deutsch Die heiligen Pferde); Weet je nog Yoshi? (1966).
 
 5) Johann, evangelischer Theologe, * Altdorf bei Nürnberg 11. 2. 1644, ✝ Königslutter am Elm 29. 1. 1729; wurde 1677 Professor in Altdorf, 1697 in Helmstedt, 1701 auch Abt von Königslutter. Unter dem Einfluss seines Lehrers G. Calixt vertrat Fabricius in seiner »Consideratio variarum controversiarum« (1704) eine iren. Haltung, die einen Ausgleich der Konfessionen anstrebte. Die Bejahung der Konversion der Wolfenbütteler Prinzessin Elisabeth Christine (* 1691, ✝ 1750, Gemahlin Karls VI.) durch Fabricius rief auf protestantischer Seite heftige Proteste hervor und führte 1709 zum Verlust seiner Professur.
 
 6) Johann Christian, dänischer Zoologe, * Tondern 7. 1. 1745, ✝ Kiel 3. 3. 1808; seit 1775 Professor in Kiel, Schüler C. von Linnés und Insektensystematiker, der die Insekten nach ihren Mundwerkzeugen ordnete.
 
Werk: Entomologia systematica, 5 Bände, Supplementband und 2 Indexbände (1792-99).
 
 7) Johannes, Astronom, * Osteel (bei Norden) 8. 1. 1587, ✝ Marienhafe (bei Norden) 1615(?), Sohn von 1); beobachtete als Medizinstudent 1611 durch ein Fernrohr zum ersten Mal Sonnenflecken und schloss aus deren allmählichen Bewegung über die Sonnenscheibe auf die Rotation der Sonne.

Universal-Lexikon. 2012.