Ạltdorf,
1) amtlich Ạltdorf (UR), Hauptort des Kantons Uri, Schweiz, 462 m über dem Meeresspiegel, im Reusstal, 3 km vom Vierwaldstätter See entfernt, an der Gotthardbahn und -straße, westlicher Endpunkt der Straße über den Klausenpass, 8 400 Einwohner; Kantonsmuseum und -bibliothek, Staatsarchiv;
Kabel-, Gummi- und Kunststoffwerke.
Das Ortsbild wird von Bauwerken bestimmt, die nach dem verheerenden Brand von 1799 entstanden; klassizistischen Pfarrkirche Sankt Martin (1801-10) mit bedeutendem Kirchenschatz; Kapuzinerkloster (gegründet 1581); Patrizierhäuser. Nach der Sage ist Altdorf der Schauplatz des Apfelschusses, an den das Telldenkmal von R. Kissling (1895) erinnert. Im Tellspielhaus (1925) wird alle drei Jahre durch Laienspieler Schillers »Wilhelm Tell« aufgeführt.
H. Muheim: A. (1979).
2) französisch Altọrf, Dorf im Unterelsass, Département Bas-Rhin, Frankreich, südwestlich von Straßburg an einem Arm der Breusch, 940 Einwohner. In Altdorf bestand 974-1791 ein Benediktinerkloster. Die Kirche Sankt Cyriakus ist eine dreischiffige gewölbte Pfeilerbasilika (1. Hälfte 11. Jahrhundert, Oberbau der Westseite nach 1200) mit guter Innenausstattung (u. a. Büstenreliquiar des heiligen Cyriakus aus Holz, 12./13. Jahrhundert).
3) bis 1865 Name der Stadt Weingarten.
4) Ạltdorf bei Nụ̈rnberg, Stadt im Landkreis Nürnberger Land, Bayern, 445 m über dem Meeresspiegel, östlich von Nürnberg im Vorland der Fränkischen Alb, 15 000 Einwohner;
elektrotechnische u. a. Industrie.
Gut erhaltenes altes Stadtbild; evangelische Stadtpfarrkirche (15. und 18. Jahrhundert), ehemaliges nürnbergischisches Pflegschloss (1585).
Altdorf gehörte 1504-1806 zum Gebiet der Reichsstadt Nürnberg, die hier 1622-1809 eine Universität unterhielt (Gebäude 1571-74).
Universal-Lexikon. 2012.