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schleudern
feuern (umgangssprachlich); werfen; schmeißen; schmettern; katapultieren; ausschleudern; zentrifugieren (fachsprachlich)

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schleu|dern ['ʃlɔy̮dɐn]:
1. <tr.; hat
a) [aus einer drehenden Bewegung heraus] mit kräftigem Schwung und mit Wucht werfen, durch die Luft fliegen lassen:
den Speer schleudern; er hat das Buch in die Ecke, an die Wand geschleudert.
Syn.: katapultieren, schmeißen (ugs.), schmettern, werfen.
Zus.: herunterschleudern, wegschleudern.
b) in einer Zentrifuge von anderen Stoffen o. Ä. trennen:
er hat Honig geschleudert; Wäsche schleudern.
2. <itr.; ist (von Fahrzeugen) besonders auf glatter Fahrbahn durch zu schnelles Fahren in einem Schwung nach beiden Seiten hin rutschend aus der Spur geraten:
das Auto ist geschleudert, geriet ins Schleudern.
Syn.: ausbrechen, ins Schleudern geraten.

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schleu|dern 〈V.〉
I 〈V. tr.; hat〉 etwas \schleudern
1. mit Schwung, Wucht werfen
2. in der Schleuder bearbeiten
● einen Ball, Stein \schleudern; Honig, Milch, Wäsche \schleudern; einen Gegenstand an die Wand, aus dem Fenster \schleudern; jmdm. eine Antwort ins Gesicht \schleudern jmdm. heftig, zornig antworten; ins Schleudern geraten 〈fig.; umg.〉 aus dem Konzept kommen, unsicher werden, den Halt, die Kontrolle verlieren; das Auto wurde gegen einen Baum geschleudert geriet von der Fahrbahn ab u. prallte gegen einen Baum
II 〈V. intr.; istauf glatter Bahn bei höherer Geschwindigkeit abwechselnd links u. rechts seitlich abgleiten (Auto, Motorrad) ● das Auto geriet in der Kurve ins Schleudern
[<mhd. sludern „schlenkern“, sluder „Schleuder“; zu idg. *(s)leu „schlaff“; verwandt mit schlottern]

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schleu|dern <sw. V.> [16. Jh., verw. mit mhd. slūdern = schlenkern, schludern]:
1. <hat>
a) [aus einer drehenden Bewegung heraus] mit kräftigem Schwung werfen, durch die Luft fliegen lassen:
der Hammerwerfer schleuderte den Hammer 60 m weit;
nach antiker Vorstellung schleudert Jupiter Blitze;
b) durch einen heftigen Stoß, Ruck o. Ä. durch die Luft fliegen lassen, irgendwohin werfen:
bei dem Aufprall wurde sie aus dem Wagen geschleudert.
2. <ist>
a) im Fahren mit heftigem Schwung [abwechselnd nach rechts u. nach links] aus der Spur rutschen:
in der Kurve fing der Wagen plötzlich an zu s.;
<subst.:> auf nasser Fahrbahn ins Schleudern geraten;
ins Schleudern geraten/kommen (ugs.; die Kontrolle über etw. verlieren, unsicher werden, sich einer Situation plötzlich nicht mehr gewachsen sehen);
jmdn. ins Schleudern bringen (ugs.; bewirken, dass jmd. die Kontrolle über etw. verliert, unsicher wird, einer Situation plötzlich nicht mehr gewachsen ist: mit dieser Frage kannst du ihn ins Schleudern bringen);
b) sich schleudernd irgendwohin bewegen:
das Auto ist gegen einen geparkten Lkw geschleudert.
3. <hat>
a) in einer Zentrifuge, einer Wäscheschleuder o. Ä. schnell rotieren lassen:
Honig s. (mithilfe einer Zentrifuge aus den Waben herausschleudern);
Wäsche s. (mithilfe einer Wäscheschleuder von einem Großteil der Feuchtigkeit befreien);
b) durch Schleudern (3 a) aus etw. herausbekommen:
den Honig aus den Waben, das Wasser aus der Wäsche s.

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Schleudern,
 
1) bei Straßenfahrzeugen das seitliche Abgleiten (Seitenschleudern) der hinteren Fahrzeugachse, besonders bei zu raschem Durchfahren scharfer Kurven, ungleichmäßig wirkenden Bremsen, zu geringer Reibung zwischen Straße und Reifen (z. B. bei Glätte) oder blockierten Hinterrädern (Blockieren); 2) bei Schienenfahrzeugen Schlüpfen.

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schleu|dern <sw. V.> [16. Jh., verw. mit mhd. slūdern = schlenkern, ↑schludern]: 1. <hat> a) [aus einer drehenden Bewegung heraus] mit kräftigem Schwung werfen, durch die Luft fliegen lassen: den Speer s.; der Hammerwerfer schleuderte den Hammer 60 m weit; Joan hatte eine Vase ergriffen und sie zu Boden geschleudert (Remarque, Triomphe 254); Ü Jupiter schleudert Blitze; einen Bannfluch s. (verhängen); Er schleuderte zornige Blicke in die Menge (Genet [Übers.], Tagebuch 276); b) durch einen heftigen Stoß, Ruck o. Ä. durch die Luft fliegen lassen, irgendwohin werfen]: Sie schleudert ... die ... Schuhe von ihren Füßen (Remarque, Obelisk 272); der Sturm schleuderte das Schiff gegen die Felsen; bei dem Aufprall wurde sie aus dem Wagen geschleudert; der Wagen wurde aus der Kurve geschleudert. 2. <ist> a) im Fahren mit heftigem Schwung [abwechselnd nach rechts u. nach links] aus der Spur rutschen: in der Kurve fing der Wagen plötzlich an zu s.; <subst.:> der LKW war auf nasser Fahrbahn ins Schleudern geraten; *ins Schleudern geraten/kommen (ugs.; die Kontrolle über etw. verlieren, unsicher werden, sich einer Situation plötzlich nicht mehr gewachsen sehen ): Weil die staatlichen Kassen leer sind, ist Bausenator Franke ... mit seiner Stadterneuerungspolitik ins Schleudern geraten (tip 12, 1984, 15); jmdn. ins Schleudern bringen (ugs.; bewirken, dass jmd. die Kontrolle über etw. verliert, unsicher wird, einer Situation plötzlich nicht mehr gewachsen ist ): mit solchen Fragen kannst du ihn ganz schön ins Schleudern bringen; b) sich schleudernd (2 a) irgendwohin bewegen: das Auto ist auf, gegen einen geparkten LKW geschleudert; der Wagen schleudert nach links (bricht nach links aus). 3. <hat> a) in einer Zentrifuge, einer Wäscheschleuder o. Ä. schnell rotieren lassen: etw. in einer Zentrifuge s.; Honig s. (mithilfe einer Zentrifuge aus den Waben herausschleudern); Wäsche s. (mithilfe einer Wäscheschleuder von einem Großteil der Feuchtigkeit befreien); die Waschmaschine schleudert gerade (die darin befindliche Wäsche wird gerade geschleudert); b) durch Schleudern (3 a) aus etw. herausbekommen: den Honig aus den Waben, das Wasser aus der Wäsche s. 4. (Turnen) a) aus dem Hang heraus einen Überschlag rückwärts an den Ringen ausführen <hat>; b) aus dem Schleudern (4 a) heraus eine bestimmte Haltung einnehmen <ist>: in den Streckhang s.

Universal-Lexikon. 2012.