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Honig
Ho|nig ['ho:nɪç], der; -s, -e:
vorwiegend als Nahrungsmittel verwendete dickflüssige bis feste, sehr süße Masse von hellgelber bis blaugrüner Farbe, die von Bienen gewonnen, verarbeitet und in Waben gespeichert wird:
flüssiger, fester, echter Honig.
Zus.: Akazienhonig, Bienenhonig, Blütenhonig, Fichtenhonig, Lindenhonig, Tannenhonig, Wabenhonig, Waldhonig.

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Ho|nig 〈m. 1; unz.〉
1. brauner bis gelblicher, meist dünner bis zähflüssiger, süßer Stoff, der von den Arbeitsbienen als Nektar aufgesogen, verarbeitet u. in den Waben im Bienenstock gespeichert wird
2. 〈sinnbildl. für〉 Süßes, schöne Worte, Schmeicheleien, Komplimente
● jmdm. \Honig um den Bart, ums Maul schmieren, streichen 〈fig.; umg.〉 jmdm. schmeicheln [<ahd. hona(n)g, engl. honey <germ. *huna(n)ga <idg. *kənako- „goldfarbig“]

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Ho|nig , der; -s, -e [mhd. honec, ahd. hona(n)g, eigtl. = der Goldfarbene]:
als Nahrungs- u. Heilmittel verwendete dickflüssige bis feste, hellgelbe bis grünschwarze, sehr süße Masse, die von Bienen aus Blüten- u. anderen süßen Pflanzensäften od. Sekreten bestimmter Insekten gewonnen, verarbeitet u. in Waben gespeichert wird:
flüssiger, fester H.;
H. schleudern (den Honig aus den Waben schleudern);
die Bienen sammeln H.;
heiße Milch mit H. trinken;
türkischer H. (Süßigkeit aus Honig, Zucker, Gelatine, Eischnee, Mandeln u. Nüssen);
jmdm. H. um den Mund/ums Maul/um den Bart schmieren (ugs.; jmdm. schmeicheln, um ihn günstig für sich zu stimmen).

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Honig
 
[althochdeutsch hona(n)g, eigentlich »der Goldfarbene«], von Honigbienen bereitetes hochwertiges Nahrungsmittel mit hohem Zuckergehalt, das in frischem Zustand klebrig-flüssig ist, jedoch bei Lagerung dicker wird und schließlich durch kristallisierenden Zucker eine feste Konsistenz erhält. Zur Wiederverflüssigung darf man Honig nicht über 50 ºC erhitzen, um die Wirkstoffe nicht zu zerstören. Je nach Herkunft (Linden, Obstbaumblüten, Tannen u. a.) können Farbe (von Hellgelb bis Grünschwarz), Zusammensetzung und dementsprechend Geruch und Geschmack variieren. Honig enthält durchschnittlich 70-80 % Zucker, davon zu etwa gleichen Teilen Fructose und Glucose, sowie geringere Mengen Saccharose und Dextrine, rd. 20 % Wasser und kleine Mengen organischer Säuren, auch Aminosäuren, Eiweißstoffe, insbesondere Enzyme, sowie Mineralstoffe und Vitamine.
 
Zur Honigbereitung nehmen die Bienen Nektar (der den Blütenhonig ergibt), süße Pflanzensäfte und Honigtau (liefern den Blatthonig, z. B. Tannenhonig) in ihren Honigmagen auf und fügen ein enzymhaltiges Sekret der Kopfdrüsen hinzu. Der Honig wird dann in Waben gespeichert und reift unter Wasserverdunstung und enzymatischen Reaktionen (v. a. Spaltung von Saccharose) heran. Ein Bienenvolk liefert in Deutschland durchschnittlich 7-10 kg Honig im Jahr. Zur Bereitung von 1 kg ist der Besuch mehrerer Mio. Blüten nötig (Imkerei). - Je nach Gewinnungsart unterscheidet man Scheibenhonig (Wabenhonig), der in weißen, verdeckelten, nicht bebrüteten Waben gehandelt wird, weiterhin Tropf-, Lauf- oder Senkhonig, der ohne Erwärmung aus zerkleinerten, brutfreien Waben ausfließt, den durch Schleudern brutfreier Waben gewonnenen Schleuderhonig sowie durch Auspressen mit (Seimhonig) und ohne Erwärmung (Presshonig) gewonnenen Honig.
 
Wirtschaft:
 
Die weltweite Honigproduktion ist in den 1990er-Jahren relativ konstant geblieben. Sie sank von 1 169 Mio. t im Jahre 1992 auf 1 115 Mio. t im Jahre 1994. Wichtigste Erzeugerländer von Honig sind China mit 1994 191 Mio. t (1992: 183 Mio. t), die USA 105 (100) Mio. t, die Türkei 60 (60) Mio. t, die ehemalige UdSSR 55 (47) Mio. t und Argentinien 54 (53) Mio. t.
 
Geschichtliches:
 
Honig spielte schon früh als Heil- und Schönheitsmittel eine große Rolle. Im alten Ägypten war Honig Bestandteil von Mitteln gegen Skorpionbiss und Vergiftung durch Leichengift (»Berliner Medizinischer Papyrus«); er wurde in Tempeln geopfert und auch beim Färben mit Purpur verwendet. Vielfach wurde der Honig als Dämonen abwehrendes und die Fruchtbarkeit förderndes Mittel angesehen, da er von der Biene stammt - nach frühzeitlichem Glauben einem »Seelentier«, in das sich Seelen verwandeln können. Wein und Honig, allein oder gemischt, galten bei den Griechen fast als Universalheilmittel. Schon Hippokrates gab mit Erfolg bei bösartigen Anämien in Honig getränkte Schweineleber. Die Germanen verwendeten den Honig wilder Honigbienen zur Herstellung von Met. Vom Altertum bis zum Spätmittelalter war Honig das einzige Süßungsmittel. Die Bedeutung der Honig- und Wachsproduktion geht z. B. daraus hervor, dass es im 16. Jahrhundert in Nürnberg ein Zeidelgericht gab, das Streitigkeiten der Imker (Zeidler) entschied.
 
Literatur:
 
F. Lerner: Blüten, Nektar, Bienenfleiß. Die Gesch. des H. (Neuausg. 1984);
 H. R. Hepburn: Honeybees and wax. An experimental natural history (Berlin 1986).
 

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Ho|nig, der; -s, -e [mhd. honec, ahd. hona(n)g, eigtl. = der Goldfarbene]: als Nahrungs- u. Heilmittel verwendete dickflüssige bis feste, hellgelbe bis grünschwarze, sehr süße Masse, die von Bienen aus Blüten- u. anderen süßen Pflanzensäften od. Sekreten bestimmter Insekten gewonnen, verarbeitet u. in Waben gespeichert wird: flüssiger, fester H.; H. schleudern (den Honig aus den Waben schleudern); die Bienen sammeln H.; gegen Husten heiße Milch mit H. trinken; Ihre Finger waren klebrig von H. (Baum, Paris 150); Ü das dürfte dem Papste freilich H. aufs Brot bedeuten (A. Zweig, Grischa 290); dass man feststellt, der eine Minister habe die Variation und der andere die Variation, und daraus politisch H. saugen will (Bundestag 190, 1968, 10 286); *türkischer H. (Süßigkeit aus Honig, Zucker, Gelatine, Eischnee, Mandeln u. Nüssen); jmdm. H. um den Mund/ums Maul/um den Bart schmieren (ugs.; jmdm. schmeicheln, um ihn günstig für sich zu stimmen).

Universal-Lexikon. 2012.