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Platz
Gegend; Areal; Ort; Bezirk; Region; Fläche; Bereich; Raum; Freiraum; Luft (umgangssprachlich); Puffer; Raum zum Atmen (umgangssprachlich); Spielraum; Sitzgelegenheit; Sitzplatz; Sitz; Spielfeld; Sportstätte; Sportplatz

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Platz [plats̮], der; -es, Plätze ['plɛts̮ə]:
1. [umbaute] freie Fläche [innerhalb eines Wohnbereichs]:
vor dem Schloss ist ein großer Platz; alle Straßen und Plätze werden bewacht.
Zus.: Domplatz, Dorfplatz, Marktplatz, Schlossplatz.
2. Sitzplatz:
hier sind noch zwei Plätze frei; würdest du mir bitte mal kurz meinen Platz frei halten?
Zus.: Eckplatz, Fensterplatz, Sitzplatz, Tribünenplatz.
3. als Spielfeld dienende [mit Rasen bedeckte oder in anderer Weise für die jeweilige Sportart eingerichtete] Fläche eines Sportgeländes o. Ä.:
der Platz ist zurzeit nicht bespielbar; der Schiedsrichter stellte den Spieler wegen eines Fouls vom Platz (schloss ihn vom Spiel aus).
Syn.: Feld, Spielfeld, Sportplatz.
Zus.: Fußballplatz, Golfplatz, Rasenplatz, Reitplatz, Rennplatz, Sandplatz, Sportplatz, Tennisplatz.
4. <ohne Plural> freie, nicht belegte Stelle, an der etwas untergebracht, verstaut werden bzw. an der jmd. sich aufhalten kann:
hier ist zu wenig, nicht genug, kein Platz [dafür]; dort ist viel Platz; für etwas Platz schaffen, keinen Platz haben; der Wagen bietet fünf Personen Platz; hast du noch etwas Platz in deinem Koffer?
Syn.: Raum.
5. Stellung, Position, die jmd. einnimmt:
seinen Platz behaupten, verteidigen.
Syn.: Rang, Stand, Stellung.

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Plạtz 〈m. 1u
1. Stelle, Ort zu einem bestimmten Zweck (Bau\Platz, Sitz\Platz, Steh\Platz)
2. durch Güte u. Preis bestimmter Sitzplatz (im Theater usw.)
3. abgegrenztes, für bestimmte, bes. sportliche Zwecke hergerichtetes Gelände (Golf\Platz, Spiel\Platz, Sport\Platz, Tennis\Platz)
4. freie Stelle innerhalb eines bebauten Geländes, bes. einer Stadt, meist an der Kreuzung mehrerer Straßen (Markt\Platz)
5. Ort, Stadt (Handels\Platz)
6. Raum, Unterbringungsmöglichkeit
● \Platz! (Befehl für den Hund, sich zu setzen od. zu legen)Straßen und Plätze einer Stadt ● anbieten: er bot mir seinen \Platz an; jmdm. einen \Platz anweisen; sich od. jmdm. einen \Platz belegen, reservieren; einen \Platz im Theater, Zirkus usw. bestellen; seinen \Platz einnehmen; der Schrank nimmt viel \Platz ein; das findet hier auch noch \Platz; \Platz (für etwas) lassen; jmdm. \Platz machen beiseitetreten, -rücken; bitte nehmen Sie \Platz! bitte setzen Sie sich (Aufforderung an einen Besucher); \Platz (für etwas) schaffen; sein: hier ist kein \Platz mehr für Bücher usw.; den \Platz (mit jmdm.) tauschen, wechseln; seinen \Platz wechseln ● den ersten, zweiten \Platz belegen Sieger bzw. Zweiter im Wettkampf werden; fester \Platz befestigter Ort, Festung; wir haben im Theater unseren festen \Platz; wir haben im Wagen noch einen \Platz frei; ist hier noch ein \Platz frei?; geschützter, windstiller \Platz; guter, schlechter \Platz; hier ist noch ein leerer \Platz; \Platz sparend = platzsparend ● das beste Geschäft am \Platz hier, am Ort, in dieser Stadt; er ist hier fehl am \Platz(e) 〈fig.〉 für diese Arbeit, Aufgabe ungeeignet; diese Bemerkung, dieses Verhalten ist hier nicht am \Platz(e) 〈fig.〉 nicht richtig, nicht angebracht; er ist der rechte Mann am rechten \Platz; (nicht) am richtigen \Platz stehen; einen \Platz an der Sonne haben im Leben erfolgreich u. glücklich sein; auf die Plätze, fertig, los! (Kommando beim Wettlauf, Wettschwimmen usw.); jmdn. auf die Plätze verweisen in einem Wettbewerb, Wettkampf besiegen; auf \Platz wetten (beim Pferderennen) eine Platzwette abschließen; \Platz da! (unhöfl. Aufforderung, beiseitezugehen); der Saal hat, bietet \Platz für 100 Personen; nicht vom \Platz, von seinem \Platz weichen; alle erhoben sich von ihren Plätzen [<spätmhd. plaz, platz <frz. place <vulgärlat. platea „breite, öffentl. Straße, Platz“ <grch. plateia (hodos) „breite (Straße)“; zu grch. platys „breit, flach“]

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Plạtz , der; -es, Plätze [mhd. pla(t)z < (a)frz. place < vlat. platea < lat. platea = Straße < griech. plateĩa (hodós) = die breite (Straße), zu: platýs, platt]:
1.
a) größere ebene Fläche [für bestimmte Zwecke, z. B. Veranstaltungen, Zusammenkünfte]:
ein runder P.;
der P. vor der Kirche;
sämtliche Straßen münden auf diesen (auch:) diesem P.;
b) abgegrenzte, größere, freie Fläche für sportliche Zwecke od. Veranstaltungen; Sportplatz:
der P. ist nicht bespielbar;
die Mannschaft spielte auf dem eigenen P.;
der Schiedsrichter stellte ihn vom P. (erteilte ihm einen Platzverweis).
2. Stelle, Ort (für etw. od. an dem sich etw. befindet):
ein windgeschützter P.;
ein lauschiges Plätzchen;
in solcher Lage ist sein P. bei der Familie (muss er bei seiner Familie sein, um helfen zu können);
die bedeutendsten Plätze für den Überseehandel sind Hamburg und Bremen;
die Bücher stehen nicht an ihrem P.;
auf die Plätze, fertig, los! (Leichtathletik; Startbefehl zum Kurzstreckenlauf);
das beste Hotel, das erste Haus am -[e] (im Ort);
ein P. an der Sonne (Glück u. Erfolg im Leben; nach einem Ausspruch des Reichskanzlers Fürst Bülow [1849–1929]);
in etw. keinen P. haben (in etw. nicht hineinpassen: Träume haben in seinem Leben keinen P.);
fehl am Platz[e] sein (1. nicht an einen bestimmten Ort gehören, nicht hingehören, am falschen Ort sein: bei diesem Konzert war er fehl am Platz[e]. 2. unpassend, nicht angebracht sein: Milde ist hier absolut fehl am P.)
3. Sitzplatz:
ein guter, schlechter P.;
ich sitze fünfte Reihe, P. 27;
ist dieser P. noch frei?;
den P. tauschen;
jmdm. einen P. frei halten;
die Besucher werden gebeten, ihre Plätze einzunehmen (sich zu setzen);
(Befehl an einen Hund, sich hinzulegen) P.!;
an/auf seinem P. bleiben;
sich von seinem P. erheben;
P. nehmen (geh.; sich setzen);
P. behalten (geh.; sitzen bleiben, nicht aufstehen: bitte, behalten Sie doch P.!)
4. für eine Person vorgesehene Möglichkeit, an etw. teilzunehmen, in etw. aufgenommen zu werden:
in dem Skikurs sind noch Plätze frei;
sie hat den P. im Hort sicher.
5. Rang, Stellung; Position:
seinen P. im Beruf behaupten.
6. <o. Pl.> zur Verfügung stehender Raum für etw., jmdn.:
im Wagen ist noch P.;
ich habe keinen P. mehr für neue Bücher;
P. für etw. schaffen;
mach mal P. für die Dame/mach der Dame mal P.;
er musste einem jungen Schnösel mit Hochschulabschluss P. machen;
P. da!;
ein P. sparendes Klappbett.
7. (Sport) erreichte Platzierung bei einem Wettbewerb:
einen P. im Mittelfeld belegen;
den ersten P. erobern, [erfolgreich] verteidigen;
auf P. laufen (Leichtathletik; so laufen, dass man sich für einen weiteren Start qualifizieren kann, ohne jedoch den Sieg anzustreben);
auf P. wetten (Pferderennen; eine Platzwette abschließen);
jmdn. auf die Plätze verweisen (jmdn. in einem Wettkampf besiegen);
jmdn. auf den zweiten, dritten usw. P. verweisen (in einem Wettkampf vor jmdm. Erster, Zweiter usw. werden).

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Platz
 
[mittelhochdeutsch pla(t)z, über (alt)französisch place von lateinisch platea »Straße«], von Bebauung umschlossene, öffentliche Zwecken dienende Fläche in Siedlungen. Die Platzanlagen der Antike, die Agora in Griechenland und das Forum im Römischen Reich, waren Orte des kulturellen und politischen Lebens. Plätze des Mittelalters entstanden ursprünglich als Marktplätze und waren von Kaufmannshäusern und öffentlichen Gebäuden wie Kirche und Rathaus sowie Gasthaus umgeben. In der Stadtbaukunst der Renaissance und des Barock war der Platz im Zusammenhang mit Kirchen- und Schlossbauten ein wichtiges Ausdrucksmittel politischer Repräsentation. Im 19. Jahrhundert entstanden Neuanlagen von Plätzen im Zuge von Stadterweiterungen; Plätze bekamen dabei in Verbindung mit Grünanlagen dekorative Funktion oder wurden betonte Schnittpunkte groß angelegter Straßenachsen.
 
Literatur:
 
M. Webb: Die Mitte der Stadt. Städt. Plätze von der Antike bis heute (a. d. Engl., 1990);
 
Plätze in der Stadt, hg. v. H.-J. Aminde (1994).

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Plạtz, der; -es, Plätze [mhd. pla(t)z < (a)frz. place < vlat. platea < lat. platea = Straße < griech. plateĩa (hodós) = die breite (Straße), zu: platýs, ↑platt]: 1. a) größere ebene Fläche [für bestimmte Zwecke, z. B. Veranstaltungen, Zusammenkünfte]: ein quadratischer, runder P.; der P. vor dem Schloss, vor der Kirche; sämtliche Straßen münden auf diesen (auch: diesem) P.; auf dem P. steht ein Kiosk; ich sah Uwe über den P. kommen; b) abgegrenzte, größere, freie Fläche für sportliche Zwecke od. Veranstaltungen; Sportplatz: der P. ist nicht bespielbar, ist gesperrt; unser Klub hat mehrere Plätze; Das Trainingslager in Spanien hat sich ausgezahlt, ebenso wie unsere Bemühungen, den P. zu präparieren (Kicker 6, 1982, 40); die Mannschaft spielte auf dem eigenen P.; Hrubesch musste in Bochum mit einer Gehirnerschütterung vom P. getragen werden (Kicker 82, 1981, 18); der Schiedsrichter stellte ihn vom P. (erteilte ihm einen Platzverweis); Förster, die große Stütze in der Abwehr, flog vom P. (ihm wurde ein Platzverweis erteilt; Kicker 6, 1982, 33). 2. Stelle, Ort (für etw. od. an dem sich etw. befindet): ein windgeschützter P.; ein nettes, lauschiges Plätzchen; in solcher Lage ist sein P. bei der Familie (muss er bei seiner Familie sein, um helfen zu können); die Bank im Garten ist ihr angestammter P.; die bedeutendsten Plätze für den Überseehandel sind Hamburg und Bremen; weder darf die geschmacksbestimmende Breitenwirkung der Hochschulen überschätzt noch die Rolle des -es Zürich (schweiz.; des Standortes Zürich) im gesamtschweizerischen literarischen Geschehen zu hoch angeschlagen werden (NZZ 5. 11. 82, 38); wir haben noch keinen würdigen P. für dieses Geschenk gefunden; die Bücher stehen nicht an ihrem P.; das beste Hotel, das erste Haus am -[e] (im Ort); Das ist das große Plus, mit dem wir zu einer der größten Universalbanken am P. wurden (Hamburger Abendblatt 30. 5. 79, 9); auf die Plätze, fertig, los! (Leichtathletik; Startbefehl zum Kurzstreckenlauf); *ein P. an der Sonne (Glück u. Erfolg im Leben; nach einem Ausspruch des Reichskanzlers Fürst Bülow [1849-1929]): alle streben nach einem P. an der Sonne; in etw. keinen P. haben (in etw. nicht hineinpassen): Träume haben in seinem Leben keinen P.; [nicht] am -[e] sein ([nicht] angebracht sein): Sie wusste nicht, ob es am P. sei oder nicht, sie unterbrach ihn einfach (Musil, Mann 476); Lila findet Humor nicht am P. (Frisch, Gantenbein 263); fehl am -[e] sein (1. nicht an einen bestimmten Ort gehören, nicht hingehören, am falschen Ort sein: auf dem Gymnasium ist sie mit ihrem Leistungsvermögen völlig fehl am -[e]; bei dieser Veranstaltung war er fehl am -[e]. 2. unpassend, nicht angebracht sein: Milde ist hier absolut fehl am P.; sein oberflächliches-tröstliches Lachen, seine im Grunde sadistische Zärtlichkeit ... waren fehl am P. [Frisch, Stiller 110]). 3. Sitzplatz: ein guter, schlechter, nummerierter P.; im Kino, im Theater sind die besten Plätze in der Mitte; wir sitzen fünfte Reihe, P. 27 und 29; ist dieser P. noch frei?; einen P. belegen; den P. wechseln, tauschen, räumen; seinen P. suchen, nicht finden können, verlassen; sich einen P. sichern; jmdm. einen P. anweisen, freihalten; jmdm. seinen P. anbieten; die Besucher werden gebeten, ihre Plätze einzunehmen (sich zu setzen); an/auf seinem P. bleiben; auf seinen P. gehen; sich von seinem P. erheben; er sprach vom P. aus; P.! (Befehl an einen Hund, sich hinzulegen); *P. nehmen (geh.; sich setzen): er bat uns, P. zu nehmen; P. behalten (geh.; sitzen bleiben, nicht aufstehen): bitte, behalten Sie doch P.! 4. für eine Person vorgesehene Möglichkeit, an etw. teilzunehmen, in etw. aufgenommen zu werden: für die Fahrt ins Blaue, in dem Skikurs sind noch Plätze frei; sie hat keinen P. im Kindergarten bekommen; sie hat den P. im Hort sicher. 5. Rang, Stellung; Position: den ersten P. einnehmen; seinen P. im Beruf behaupten; die Einsamen, die Verlassenen und die Benachteiligten, die ihren P. in der Gesellschaft nur mühevoll oder überhaupt nicht finden (Reich-Ranicki, Th. Mann 108); man hat sie von ihrem P. verdrängt. 6. <o. Pl.> zur Verfügung stehender Raum für etw., jmdn.: im Wagen, im Koffer ist noch P.; ist bei euch noch P. für mich?; Der Eintritt in die NSDAP wäre Bedingung gewesen, er lehnte ab, da war für ihn in der Handelskammer des Kreises Rochlitz kein P. mehr (gab es für ihn keine Arbeitsmöglichkeit mehr; Loest, Pistole 58); P. für etw. schaffen; ich brauche [beim Arbeiten] viel P.; ich habe keinen P. mehr für neue Bücher; du wirst schon einen P. dafür finden!; lass etw. P. für spätere Zusätze; der Schrank nimmt zu viel P. ein, weg; ein P. sparendes Klappbett; Die Luft darüber steigt dann auf und macht kühlerer, vom Meer her einströmender Luft P. (Stern, Mann 40); jmdm., für jmdn. P. machen (1. ein wenig zur Seite rücken od. treten, damit ein anderer dazukommen, sich hinsetzen od. vorbeigehen kann. 2. jmdm. seinen Aufgabenbereich überlassen); P. da! (unhöfliche Aufforderung, beiseite zu gehen); *P. greifen (veraltend; aufkommen, entstehen, sich ausbreiten): Mutlosigkeit, Nachlässigkeit griff unter ihnen P.; Ein größeres soziales Verständnis und ein Verantwortungsgefühl jedem Einzelnen gegenüber müsste P. greifen (Brückenbauer 11. 9. 85, 8). 7. (Sport) erreichte Platzierung bei einem Wettbewerb: einen P. im Mittelfeld belegen; den ersten P. erobern, behaupten, [erfolgreich] verteidigen; Die saarländischen Galopprennpferde kamen bei Veranstaltungen in Mannheim und Miesau zu drei Siegen und mehreren Plätzen (guten Platzierungen; Saarbr. Zeitung 10. 10. 79, 18); auf P. laufen (Leichtathletik; so laufen, dass man sich für einen weiteren Start qualifizieren kann, ohne jedoch den Sieg anzustreben); auf P. wetten (Pferderennen; eine Platzwette abschließen); *jmdn. auf die Plätze verweisen (jmdn. in einem Wettkampf besiegen).

Universal-Lexikon. 2012.