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Re|gi|on [re'gi̯o:n], die; -, -en:bestimmter [räumlicher] Bereich von einer gewissen Ausdehnung:
der Krieg in dieser Region dauert schon einige Jahre; in den höheren Regionen des Gebirges schneite es; die einzelnen Regionen (Abschnitte, Teile) des menschlichen Körpers.
Zus.: Schulterregion, Uferregion, Waldregion.
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Re|gi|on 〈f. 20〉
1. Landstrich, Gebiet, Gegend
2. Bezirk
● die \Region des ewigen Schnees; in den höheren, höhergelegenen, wilderen \Regionen; er schwebt immer in höheren \Regionen 〈fig.; umg.〉 er steht nicht auf dem Boden der Tatsachen, hängt Träumereien nach [<lat. regio „Richtung, Gegend, Bereich, Gebiet“; zu regere; → regieren]
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1. durch bestimmte Merkmale (z. B. Klima, wirtschaftliche Struktur) gekennzeichneter räumlicher ↑ Bereich (a); in bestimmter Weise geprägtes, größeres Gebiet:
ärmliche, wilde, dünn besiedelte, ländliche Regionen;
die R. des ewigen Schnees;
die Tierwelt der alpinen R.;
Ü die hintere, obere R. (der Teil, Bereich) des Hauses.
die Kunst war ihm eine unbekannte R.
3. (Med.) Abschnitt, Teil:
die einzelnen -en des Kopfes, des Gehirns.
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Region
[lateinisch regio, regionis »Gegend«, »Bereich«] die, -/-en,
1) allgemein: durch bestimmte Merkmale gekennzeichnetes, größeres Gebiet; territoriale Einheit in der Verwaltungsgliederung eines Staates, z. B. in Russland, auch autonome Region, z. B. in Spanien.
2) Biogeographie: in der Tier- und Pflanzengeographie durch bestimmte Verwandtschaftsgruppen gekennzeichnete Gebiete, z. B. Neotropis, Holarktis.
3) Politik und Wirtschaft: geographisch-politisch-administrativer Begriff mit analogen Verwendungen in wissenschaftlichen Spezialdisziplinen zur Bezeichnung einer homogenen Raumeinheit innerhalb einer Raumganzheit. So bezeichnet in der Raumordnung die Region ein Gebiet, das unter bestimmten, z. B. geographische, politische, wirtschaftliche Kriterien eine Einheit bildet und gegen andere, es umgebende Gebiete abgegrenzt oder abgrenzbar ist. Eine Region kann einen sehr kleinen (z. B. Lower Manhattan als Teilregion innerhalb der Stadtregion von New York) oder einen sehr großen geographischen Bereich umfassen wie weltwirtschaftliche Region und deren v. a. wirtschaftliche Organisationen (z. B. EU, Andenpakt, ASEAN). In der Regionalwissenschaft versteht man unter Region Gebiete, die unter regionalanalytischem Aspekt und unter den Gesichtspunkten der wissenschaftlichen Vorbereitung und Durchführung von Landes- und Regionalplanung als Raumeinheiten angesprochen werden können. Diese Gebiete haben im Allgemeinen eine »mittlere« Größe in dem Sinne, dass sie mehrere Gemeinden oder mehrere Kreise, oft auch Teile mehrerer Regierungsbezirke oder Bundesländer (z. B. Region Rhein-Main), in Einzelfällen auch Teilgebiete mehrerer Staaten umfassen (z. B. Euregio). Abgrenzungskriterien sind die Rückführbarkeit auf statistisch-analytische Erhebungseinheiten (Gemeinden oder Kreise) sowie das Vorhandensein struktureller Gemeinsamkeiten und sich ergänzender Unterschiede, die eine einheitliche Entwicklung der die Region kennzeichnenden Variablen (Bevölkerung, private Investitionen, Produktion, Realeinkommen u. a.) im Zeitablauf sowie eine einheitliche Reaktion dieser Variablen auf regionalplanerische Maßnahmen (Infrastrukturinvestitionen, Förderungsmaßnahmen u. a.) und regionale Entwicklungskonzepte (z. B. Entwicklungsachsen, Wachstumspole, zentrale Orte) erwarten lassen. Nach diesen Prinzipien der Homogenität und Verflechtung können z. B. als eine Region definiert werden: der Einzugsbereich eines zentralen Ortes, ein industrieller Verdichtungsraum mit dem siedlungs-, verkehrsmäßig und wirtschaftlich auf ihn bezogenen Umland.
Versuche, die »objektive«, von (Erkenntnis-)Interessen unabhängige Existenz von Regionen als gegeben anzusehen (Naturraum, Kulturregion usw.), sind umstritten. In Weiterentwicklung der in der Geographie, der Raumordnung und der Regionalpolitik verwendeten Regionsbegriffe gewinnt die Region heute v. a. in der gesellschaftspolitischen Diskussion zunehmende Bedeutung. Forciert durch die Wiederbelebung des kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Regionalismus in Westeuropa und das Wiederaufbrechen historischer Volksgruppen- beziehungsweise Nationalitätenkonflikte des 19. und frühen 20. Jahrhunderts in Osteuropa werden in Wissenschaft und Politik neue Überlegungen zu gesellschaftlichen und politischen Organisationsformen angestellt, die der Gleichzeitigkeit von Internationalisierung und Regionalisierung des kulturellen, wirtschaftlichen und politischen Lebens Rechnung tragen. Den bisher in Raumordnung und Regionalpolitik dominierenden funktionalen und administrativen Regionalisierungskriterien wird v. a. in Konzepten der »endogenen« beziehungsweise »eigenständigen« Regionalentwicklung ein kulturell und lebensweltlich (»Identität«) angereicherter Regionsbegriff gegenübergestellt.
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Re|gi|on, die; -, -en [lat. regio = Bereich, Gebiet, eigtl. = Richtung, zu: regere, ↑regieren]: 1. durch bestimmte Merkmale (z. B. Klima, wirtschaftliche Struktur) gekennzeichneter räumlicher ↑Bereich (a); in bestimmter Weise geprägtes, größeres Gebiet: ärmliche, wilde, dünn besiedelte, ländliche -en; die R. des ewigen Schnees; die Tierwelt der alpinen R.; Wenn Karajan kommt, ist das für Mannheim ein Ereignis von besonderem Rang, zu dem Besucher aus der ganzen R. (Jargon; aus dem näheren Umkreis) erscheinen (MM 28. 10. 80, 26); Ü die hintere, obere R. (der Teil, Bereich) des Hauses. 2. (geh.) ↑Bereich (b), ↑Bezirk (1 b); Sphäre: die Kunst war ihm eine unbekannte R.; mein wahrstes Interesse ... gilt den äußersten, schweigsamen -en menschlicher Beziehung (Th. Mann, Krull 102); Sie ringen mit dem Tode. Ihr Geist weilt in anderen -en (Dürrenmatt, Meteor 53); *in höheren -en schweben (scherzh.; in einer Traum-, Fantasiewelt leben; die Wirklichkeit vergessen). 3. (Med.) Abschnitt, Teil: die einzelnen -en des Kopfes, des Gehirns; die R. des Beckens.
Universal-Lexikon. 2012.