Obstanbau
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Obst|an|bau, Obst|bau, der <o. Pl.>:
Anbau von Obst.
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Obstbau,
der als Zweig der Landwirtschaft und des Gartenbaus (Erwerbsobstbau) sowie in Privatgärten und im Bauernbetrieb (Selbstversorgerobstbau) betriebene Anbau Obst tragender Dauerkulturen. Obst wird als flächige, geschlossene Rein- und Mischpflanzung (auch als Mischkultur) sowie in Reihenpflanzung in Kleingärten (früher auch an Straßen und Wegen) angebaut. Im Intensiv-Erwerbsobstbau überwiegt der Niederstamm, der als Buschbaum und als Spindelbaum mit Streuverzweigung (Obstbaumformen) in geschlossenen Teilstücken (Quartieren) mit Baumreihen (beziehungsweise Hecken) und Arbeitsgassen für Pflege- und Erntearbeiten angepflanzt wird. Hochstämme finden sich hauptsächlich beim Selbstversorger sowie an Straßen und Wegen, Spalierformen noch in Liebhabergärten (auch dort häufig durch den Spindelbusch abgelöst).
Wirtschaftlicher Obstbau verlangt richtige Standort- (Boden, Klima, Lage) und Sortenwahl, sorgfältige Pflanzung (Anzucht in Baumschulen) und Pflege. Dazu gehören: Bodenbearbeitung, Düngung, Humus- und Wasserversorgung, regelmäßiger Obstbaumschnitt, Schädlingsbekämpfung und verschiedene Sondermaßnahmen (z. B. Schutz gegen Frost, Wind und Wildverbiss, Bereitstellung von genügend Bienen zur Blütezeit, Pflanzenschutz und Lagerhaltung). Im Erwerbsobstbau werden diese Maßnahmen überlagert durch betriebs- und marktwirtschaftliche Aspekte (z. B. Qualitäts- oder Massenanbau, Spezialisierung auf eine oder mehrere Sorten und Arbeitsverteilung).
In Westeuropa hat Italien mengenmäßig die größte Obsterzeugung. In Deutschland nimmt der Apfel (wie auch in der EG) mehr als 50 % der Gesamtobstanbaufläche ein. Die meisten Birnen werden in Italien und Spanien geerntet. Im Pflaumen- und Zwetschenanbau wird Deutschland noch von Rumänien übertroffen. Pfirsiche, Nektarinen und Aprikosen werden v. a. in Italien, Frankreich und Spanien angebaut. - Der Beerenobstanbau in Deutschland konzentriert sich meist auf stadtnahe Gebiete.
Die wichtigsten Erwerbsobstbaugebiete in Deutschland sind das Unterelbegebiet (Altes Land), das Bodenseegebiet, Nordwürttemberg (Heilbronn), die Niederrheinische Bucht und einige Gebiete in Oldenburg und Holstein. Das Gebiet um Werder (Havel) ist das älteste geschlossene, natürliche Obstbaugebiete Deutschlands neben einigen Kirschen- und Pflaumenanbaugebieten in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.
F. König: O. heute (Graz 31976);
Lucas' Anleitung zum O., bearb. v. F. Winter u. a. (311992).
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Obst|an|bau, der <o. Pl.>, Obst|bau, der <o. Pl.>: Anbau von Obst.
Universal-Lexikon. 2012.