Niederrheinische Bụcht,
das von Norden in das Rheinische Schiefergebirge eingreifende Tiefland, in Nordrhein-Westfalen. Im Innern ragt die Ville heraus, die die Kölner Bucht von den westlich gelegenen niederrheinischen Börden (Jülicher Börde, Zülpicher Börde) trennt. Gegen das Bergische Land im Osten und die Eifel im Südwesten wird die Niederrheinische Bucht durch Bruchlinien begrenzt. Die Grenze im Norden (zum Niederrheinischen Tiefland) bildet die Lössgrenze. Klimatisch zählt die Niederrheinische Bucht zu den mitteleuropäischen Gunsträumen (Vegetationsperiode von 230 bis 250 Tagen, 550-600 mm Jahresniederschlag im Lee der Eifel, sonst bei 800 mm). Die fruchtbaren Böden werden meist von Ackerland eingenommen (besonders Zuckerrüben, Weizen; am Osthang der Ville v. a. Obst und Gemüse); waldbedeckt sind nur die Flussauen (Eichen, Buchen) und Sandgebiete (Eichen, Birken; Heide).
Die Niederrheinische Bucht ist eine altbesiedelte Tieflandsbucht; im ländlichen Siedlungsbild überwiegen Haufendörfer. Ein Teil der Industrie verarbeitet die Produkte der Landwirtschaft (Zuckerfabriken). Von größter wirtschaftlicher Bedeutung ist die Großindustrie, die längs der Rheinachse im Raum Bonn-Köln-Leverkusen und im Raum Siegburg angesiedelt ist, sowie der Braunkohlentagebau im Rheinischen Braunkohlenrevier.
Universal-Lexikon. 2012.