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Signal
Hinweis; Rauchsignal; Rauchzeichen; Zeichen; Symbol; Vorzeichen; Andeutung; Fingerzeig; Wink; Anspielung; Empfehlung; Fanal

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Si|gnal [zɪ'gna:l], das; -s, -e:
optisches oder akustisches Zeichen mit einer festen Bedeutung, das zur Verständigung, Warnung o. Ä. dient:
optische, akustische Signale; bei dem Unglück hatte der Zugführer das Signal nicht beachtet.
Zus.: Alarmsignal, Lichtsignal, Startsignal, Warnsignal.

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Si|gnal 〈n. 11opt., akust. od. elektromagnet. Zeichen mit festgelegter Bedeutung ● ein \Signal geben, blasen; das \Signal auf „Halt“ stellen; das \Signal zum Angriff, zum Beginn [zu lat. signalis „bestimmt, ein Zeichen zu geben“; zu signum „Zeichen, Siegel“]
Die Buchstabenfolge si|gn... kann in Fremdwörtern auch sig|n... getrennt werden.

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Si|g|nal [auch: zɪŋ'na:l], das; -s, -e [frz. signal < spätlat. signale, subst. Neutr. von lat. signalis = dazu bestimmt, ein Zeichen zu geben, zu: signum, Signum]:
1. [optisches od. akustisches] Zeichen mit einer bestimmten Bedeutung:
optische, akustische -e;
das S. zum Angriff;
das S. bedeutet Gefahr, freie Fahrt;
ein S. geben, blasen, funken;
Ü ein hoffnungsvolles S. (Anzeichen);
-e setzen (bildungsspr.; etw. tun, was richtungweisend ist; Anstöße geben: seine Erfindung hat, mit seiner Erfindung hat er -e gesetzt).
2.
a) (Eisenbahn) für den Schienenverkehr an der Strecke aufgestelltes Schild o. Ä. mit einer bestimmten Bedeutung bzw. [fernbediente] Vorrichtung mit einer beweglichen Scheibe, einem beweglichen Arm o. Ä., deren Stellung, oft in Verbindung mit einem Lichtsignal, eine bestimmte Bedeutung hat:
das S. steht auf »Halt«;
der Zugführer hatte ein S. übersehen;
Ü für die Wirtschaft stehen alle -e auf Investition (die wirtschaftliche Lage lässt Investitionen angezeigt erscheinen);
b) (bes. schweiz.) Verkehrszeichen für den Straßenverkehr.
3. (Physik, Kybernetik) Träger einer Information (z. B. eine elektromagnetische Welle), der entsprechend dem Inhalt der zu übermittelnden Information ↑ moduliert (3) wird:
analoge, digitale -e.

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I
Signal
 
[französisch, zu lateinisch signalis »bestimmt, ein Zeichen zu geben«, zu signum »Zeichen«] das, -s/-e,  
 1) allgemein: optisches oder akustisches Zeichen mit einer bestimmten Bedeutung, die auf Verabredung beruht.
 
 2) Eisenbahn: Eisenbahnsignale.
 
 3) Informatik und Kybernetik: die physikalische Darstellung von Nachrichten oder Daten, durch die Information übertragen und gespeichert werden kann. Ein Signal ist immer an einen Träger (z. B. elektromagnetische Welle) gebunden. Die Kenngröße eines Signals, deren Wert oder Werteverlauf die Daten darstellt, nennt man Signalparameter (z. B. die Amplitude, Frequenz oder Phase einer elektromagnetischen Welle); ist z. B. das Signal eine amplituden- oder frequenzmodulierte Wechselspannung (wie bei der Rundfunkübertragung), dann ist die Amplitude oder die Frequenz der Signalparameter. Zur Speicherung oder Aufzeichnung von Signalen werden die für die Übertragung verwendeten Zeitfunktionen (z. B. elektrische Spannungen) in Ortsfunktionen geeigneter physikalischer Größen umgewandelt (z. B. Magnetisierung bei Magnetschichtspeichern). Signale lassen sich physikalisch durch Messgeräte erfassen.
 
Das einer Information eindeutig zugeordnete Signal wird als Nutzsignal bezeichnet. Physikalische Größen gleicher Art wie das Nutzsignal, die aber eine Übertragung stören können, heißen Störsignale (z. B. atmosphärische Störungen, Wärmerauschen, Fehlstellen in Magnetschichten). Darüber hinaus können Signale nach verschiedenen anderen Gesichtspunkten klassifiziert werden:
 
Eingangssignale treten am Eingang, Ausgangssignale am Ausgang des jeweiligen Übertragungssystems auf, Übertragungssignale an irgendeiner Stelle des Systems. Je nach zeit- beziehungsweise wertemäßigem Verlauf des Signals ergibt sich folgende Einteilung: Bei einem wertkontinuierlichen Signal kann der Signalparameter alle Werte eines Kontinuums annehmen, bei einem wertdiskreten Signal ist der Parameter durch bestimmte diskrete Werte oder nicht überlappende Wertebereiche gegeben. Die Anzahl der relevanten Werte beziehungsweise Intervalle ist die Signalwertigkeit. Ein n-wertiges Signal hat n verschiedene Signalzustände; die Menge der vereinbarten Signalzustände ist der Signalvorrat. Ein Binärsignal hat zwei Signalzustände (binär). Bei einem zeitkontinuierlichen Signal ist der Signalparameter in jedem Zeitpunkt der Dauer des Signals definiert, bei einem zeitdiskreten Signal nur in diskreten Zeitpunkten oder über eine Folge von diskreten Zeitintervallen.
 
Analoge Signale (Analogsignal) bilden kontinuierliche Vorgänge kontinuierlich ab. Quantisierte Signale sind durch Quantisierung aus wertkontinuierlichen Eingangssignalen abgeleitete Signale; zeitquantisierte Signale sind diskrete Signale, deren Signalparameter (eines ursprünglich zeitkontinuierlichen Signals) nur in vorgegebenen Zeitpunkten definiert ist. Signale, deren Signalparameter Informationen darstellen, die nur aus Zeichen eines endlichen Zeichenvorrats bestehen (z. B. Buchstaben und Ziffern), heißen digitale Signale (Digitalsignal). Als isochron werden Signale bezeichnet, bei denen die Abstände zwischen je zwei Kennzeitpunkten (Zeitpunkte, in denen sich der Kennzustand ändert) im Gegensatz zu anisochronen Signalen immer ein ganzes Vielfaches einer vereinbarten Länge sind (z. B. eines Schrittes). - Determinierte (deterministische) Signale sind zumindest prinzipiell in ihrem Verlauf durch einen geschlossenen mathematischen Ausdruck vollständig beschreibbar, im Gegensatz zu stochastischen (nicht determinierten) Signale, die zufallsbedingt sind und nur durch bestimmte Mittelwerte beschrieben werden können.
 
 
 4) Psychologie: in der Verhaltensforschung ein Reiz (Schlüsselreiz), der nicht auf physikalischem Weg, sondern über die mit ihm verknüpfte Bedeutung der inner- oder zwischenartlichen Kommunikation dient.
 
 5) Schifffahrt: Mittel des Nachrichtenaustauschs von Schiffen untereinander oder mit Landstationen und Flugzeugen. In der Seeschifffahrt werden v. a. Telegrafie und Sprechfunk verwendet; daneben internationale optische Signale (Signalflaggen, Lichtsignale, Signalkörper) und akustische Signale (Schallsignale). In der Binnenschifffahrt werden in erster Linie optische Signale auf den Schiffen selbst, an Engstellen, Schleusen und Brückendurchfahrten gegeben, im Wesentlichen mit Flaggen, Tafeln und Lichtsignalen. Signalstationen geben Gebote und Verbote, allgemeine Hinweise und Informationen. Die akustischen Signale ähneln denen der Seeschifffahrt.
 
 
 6) Sprachwissenschaft: der materielle (lautliche oder grafische) Bestandteil des sprachlichen Zeichens, der bei der Kommunikation übertragen wird. (Organonmodell)
 
II
Signal,
 
physikalische Darstellung einer Information. Mithilfe von Signalen können Informationen übertragen werden. Ein Signal ist immer an einen Träger (z. B. Elektronen oder elektromagnetische Wellen) gebunden. Die Daten werden durch bestimmte Parameter der Signale dargestellt. Dies kann z. B. die Amplitude, die Frequenz oder die Phase einer elektromagnetischen Welle sein. Signale lassen sich somit physikalisch durch Messgeräte erfassen.
 
Das einer Information eindeutig zugeordnete Signal wird als Nutzsignal bezeichnet. Physikalische Größen gleicher Art wie das Nutzsignal, die aber eine Übertragung stören können, heißen Störsignale (z. B. atmosphärische Störungen, Wärmerauschen, Fehlstellen in Magnetschichten).
 
Man unterscheidet analoge und digitale Signale. Bei analogen Signalen (Analogsignal) werden zur Signaldarstellung und -übertragung analoge Größen verwendet, das heißt, die Informationsparameter dieser Größe (z. B. Amplitude und Phase bei zeitlich periodischen Größen) können in bestimmten Grenzen beliebige Zwischenwerte annehmen und sind zu dem zu übertragenden Signal direkt proportional. Dagegen kann ein digitales Signal nur endlich viele, genau festgelegte, diskrete Signalwerte (und keine Zwischenwerte) annehmen. Ein digitales Signal, bei dem genau zwei Signalwerte möglich sind, nennt man eine binäres Signal.
 
Die Signalverzögerung ist die zeitliche Verschiebung des Ausgangssignals am Ende des Übertragungsweges gegenüber dem Eingangssignal, die dadurch zustande kommt, dass die Übertragung eines elektrischen Signals eine endliche Zeit braucht.
 
Als Signalstärke bezeichnet man den Pegel eines Kommunikationssignals, gemessen in einem bestimmten Abstand vom Ort der Erzeugung, also z. B. an einem vorgegebenen Punkt auf einer Kommunikationsleitung. Der Signalpegel wird üblicherweise in Dezibel (dB) angegeben (wenn mit dem sog. Zehnerlogarithmus gearbeitet wird), manchmal auch in Neper (Np) (wenn der sog. natürliche Logarithmus herangezogen wird).

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Si|gnal [auch: zɪŋ'na:l], das; -s, -e [frz. signal < spätlat. signale, subst. Neutr. von lat. signalis = dazu bestimmt, ein Zeichen zu geben, zu: signum, ↑Signum]: 1. [optisches od. akustisches] Zeichen mit einer bestimmten Bedeutung: optische, akustische -e; das S. zum Angriff, Rückzug, Aufbruch, Sammeln; das S. bedeutet Gefahr, freie Fahrt; Vom Rhein her tönten die -e der Nebelhörner (Menzel, Herren 87); ein S. geben, blasen, trommeln, blinken, winken, funken, morsen; ein S. hören, sehen, missachten, beachten, befolgen, übersehen, überhören; Ü die jüngsten hoffnungsvollen -e (Anzeichen) - Sadats Aussprache mit Ford ... die freiwillige Truppenverdünnung der Israelis ... (Zeit 6. 6. 75, 1); ... wird die Tatsache der Selbstverstümmelung als Ungehorsam gewertet und nicht als ein alarmierendes S. (Indiz) für den verantwortungslosen Jugendstrafvollzug (Ossowski, Bewährung 26); Die Zeitungen seien zum S. sozialer Zugehörigkeit geworden. Sie wurden mehr gekauft und öffentlich getragen als gelesen (Fest, Im Gegenlicht 333); *-e setzen (bildungsspr.; etw. tun, was richtungweisend ist; Anstöße geben): seine Erfindung hat, mit seiner Erfindung hat er -e gesetzt; Kann die Koalition hier an der Saar ein bundespolitisches S. setzen ...? (Saarbr. Zeitung 30. 11. 79, 12). 2. a) (Eisenb.) für den Schienenverkehr an der Strecke aufgestelltes Schild o. Ä. mit einer bestimmten Bedeutung bzw. [fernbediente] Vorrichtung mit einer beweglichen Scheibe, einem beweglichen Arm o. Ä., deren Stellung, oft in Verbindung mit einem Lichtsignal, eine bestimmte Bedeutung hat: das S. steht auf „Halt“, „Freie Fahrt“; der Zugführer hatte ein S. übersehen; Ü für die Wirtschaft stehen alle -e auf Investition (die wirtschaftliche Lage lässt Investitionen angezeigt erscheinen); b) (bes. schweiz.) Verkehrszeichen für den Straßenverkehr: ... kann der Gemeinderat in eigener Kompetenz ... -e auf Gemeindestraßen aufstellen (Basler Zeitung 12. 5. 84, 39). 3. (Physik, Kybernetik) Träger einer Information (z. B. eine elektromagnetische Welle), der entsprechend dem Inhalt der zu übermittelnden Information moduliert (3) wird: analoge, digitale, sinusförmige -e; die von der Antenne empfangenen elektrischen -e werden vom Radio wieder in akustische -e zurückverwandelt; das S. vom Plattenspieler kommt gar nicht im Verstärker an; das S. ist für einen einwandfreien Stereoempfang zu schwach; -e in Form von Impulsfolgen (Wieser, Organismen 107).

Universal-Lexikon. 2012.