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Kakaobaum
Ka|kao|baum 〈a. [-k-] m. 1uPflanze aus der Familie der Sterkuliengewächse, die den Kakao liefert: Theobroma cacao

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Ka|kao|baum, der:
(in den Tropen wachsender) Baum mit immergrünen Blättern u. großen, gurkenähnlichen Früchten, die braune Samen, die Kakaobohnen, enthalten.

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Kakaobaum
 
[spanisch, von aztekisch cacauatl »Kakaokern«], Theobroma, Gattung der Sterkuliengewächse mit 20 Arten im tropischen Amerika; im Unterholz der Regenwälder wachsende immergrüne Bäume und Sträucher. Die wichtigste, in den Gebieten des Amazonas und des Orinoco beheimatete, in Mittel- und Südamerika, in Nordafrika und einigen asiatischen Ländern angebaute Art ist Theobroma cacao mit einer großen Anzahl von Zuchtformen (z. B. Criollo, Amazonasforastero und Trinitaro): bis 10 m hoher Baum mit knorrigem Stamm und breiter Krone. Die Blüten sind gelblich weiß oder rötlich, klein und fünfzählig. Sie erscheinen in Büscheln aus dem Stamm oder den Ästen (Kauliflorie). Die gurkenförmigen Früchte (Trockenbeeren) sind 10-20 cm lang, gelb oder rotbraun, mit 25-60 in fünf (seltener acht) Längsreihen angeordneten weißlichen Samen (Kakaobohnen), die zu Kakao verarbeitet werden. Die Samen enthalten etwa 40-53 % Fett, 15 % Eiweiß, 8 % Stärke, 7 % Gerbstoffe, die Alkaloide Theobromin (1-2 %) und Koffein (0,2-0,3 %).
 
 Gewinnung und Verwertung des Kakaos
 
Der Kakaobaum liebt hohe Luftfeuchtigkeit, etwa 2 000 mm Niederschlag pro Jahr und eine mittlere Jahrestemperatur von 24-28 ºC. Die Hauptanbaugebiete liegen daher zwischen 13º nördlicher Breite und 13º südlicher Breite. Da der Kakaobaum wind- und sonnenempfindlich ist, sind die Plantagen mit Wind- und Sonnenschutzpflanzungen versehen. Die Ernte setzt im fünften Jahr ein. Die Früchte reifen in fünf bis acht Monaten. Im Durchschnitt können alle sechs Wochen 40-50 Früchte geerntet werden; insgesamt schwanken die Erträge im Allgemeinen zwischen 200 und 1 200 kg Bohnen je ha. Um ein Keimen der Samen zu verhindern, müssen die Früchte nach dem Ernten bald geöffnet und die Bohnen entnommen werden (geschieht meist noch manuell). Die geernteten Bohnen lässt man 2-20 Tage zum Gären (»Rotten«) stehen. Dabei wird der ursprünglich herbe Geschmack abgemildert, es entwickeln sich die Aromastoffe, und das typische Kakaobraun entsteht. Nach dem Rotten werden die Bohnen gewaschen und getrocknet. Dieser Rohkakao wird in die Konsumländer versandt und dort weiterverarbeitet. Die Bohnen werden gereinigt, geröstet, gebrochen, von Schale und Keimling befreit (Kakaobruch, Kakaokernbruch) und in Spezialmühlen zur Kakaomasse vermahlen, einem feinen Pulver mit Teilchengrößen von etwa 25-30 μm, das zu Schokolade weiterverarbeitet werden kann. Zur Herstellung von Kakaopulver (Kakao) als Grundlage für Trinkkakao ist ein besonderer Aufschluss des Kakaokernbruchs erforderlich, durch den neben Geschmack und Farbe auch die Benetzbarkeit beeinflusst wird (Aufschlussmittel sind z. B. Alkalicarbonate und -hydroxide, Calciumoxid); anschließend wird ein Teil des Fettes (Kakaobutter) abgepresst und dann der dabei entstehende Presskuchen gepulvert und gesiebt, zum Teil auch gewürzt. »Schwach entöltes« Kakaopulver enthält noch 20-22 % Kakaobutter, »stark entöltes« Kakaopulver weniger als 20 %, jedoch mindestens 10 % Kakaobutter, Industriekakaopulver 8 %. Die beim Schälen der Kakaobohnen anfallenden Kakaoschalen dienen zur Gewinnung von Theobromin sowie zur Herstellung teeähnlicher Erzeugnisse.
 
 Krankheiten und Schädlinge
 
Der Kakaobaum und seine Ernteprodukte werden von zahlreichen Schadorganismen bedroht, was entsprechende Schutzmaßnahmen während Anbau, Lagerung und Transport erforderlich macht. In Westafrika hat das Swollen-Shoot-Virus totale Ernteausfälle verursacht; Befallssymptome sind auffällige Anschwellungen der Zweige und mosaikartig verfärbte Blattspreiten; Überträger sind Blattläuse. In niederschlagsreichen Anbaugebieten werden die Früchte vom Stielansatz her besonders von Krebs und Braunfäule befallen; das Fruchtfleisch verfärbt sich braunschwarz. Häufig auftretende Mykosen sind an Früchten Monilia-, an Blättern Silberdrahtkrankheit. Wanzen, die von benachbarten Wildpflanzen in Plantagen eindringen, schaffen durch ihre Einstiche Infektionsstellen. Auf den Malaiischen Inseln und den Philippinen ist die Kakaomotte der wichtigste Schädling, gewundene, mit Kot gefüllte Fraßgänge der Raupen durchziehen die Früchte. Wichtigster Lagerschädling ist die Larve der tropischen Lagerhausmotte.
 
 Wirtschaft
 
Seit den 1950er-Jahren hat sich die weltweite Kakaoerzeugung durch Ausdehnung der Anbauflächen, Erneuerung alter Anpflanzungen, Einführung ertragreicherer Sorten und höhere Bepflanzungsdichte um rd. das Zweieinhalbfache erhöht. Fast die gesamte Kakaoernte wird von den Erzeugern ausgeführt. Wichtigste Abnehmer sind die USA, die Niederlande und Deutschland.
 
Da seit Ende der 70er-Jahre die Kakaoproduktion stark ausgeweitet wurde, existiert auf dem Weltmarkt ein erhebliches Überangebot. Zur Marktregulierung ist seit Anfang 1994 das neue »Internationale Kakaoabkommen« (ICCA) in Kraft, dem die wichtigsten Erzeuger- und Verbraucherländer angehören.
 
 Geschichte
 
Der Kakaobaum wurde in Mexiko seit Anfang des 12. Jahrhunderts angebaut; um 1520 kam er nach Spanien; in Frankreich, England, Deutschland und Italien wurde er zwischen 1610 und 1650 bekannt. In Afrika baut man ihn erst seit Ende des 19. Jahrhunderts an. Die Herstellung des Kakaopulvers erhielt erst Anfang des 19. Jahrhunderts größere Bedeutung, als C. van Houten in den Niederlanden die Entölung des Rohpulvers und das Aufschließen mit Alkalien einführte.
 
Literatur:
 
P. F. Entwistle: Pests of cocoa (London 1972);
 
Nutzpflanzen der Tropen u. Subtropen, hg. v. G. Franke, Bd. 1 (Leipzig 21975);
 J. Wurziger: Kaffee, Tee, Kakao, hg. vom Auswertungs- u. Informationsdienst für Ernährung, Landwirtschaft u. Forsten (1985);
 W. Franke: Nutzpflanzenkunde (51992).

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Ka|kao|baum, der: (in den Tropen wachsender) Baum mit immergrünen Blättern u. großen, gurkenähnlichen Früchten, die braune Samen, die Kakaobohnen, enthalten.

Universal-Lexikon. 2012.