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Alkaloide
Alkaloide
 
[...id (Chemie)], Singular Alkaloid das, -s, überwiegend in Pflanzen (v. a. Nachtschatten-, Mohn-, Hahnenfußgewächsen, Schmetterlingsblütlern) vorkommende alkalisch (basisch) reagierende, stickstoffhaltige Naturstoffe, häufig mit ausgeprägter Giftwirkung. Die Alkaloide bestehen meist aus einem oder mehreren heterozyklischen Ringsystemen und werden z. B. in folgende Strukturgruppen eingeteilt: Pyrrolidin-, Pyrrolizidin-, Tropan-, Piperidin-, Chinolin-, Chinolizidin-, Isochinolin- und Terpenalkaloide; insgesamt sind über 7 000 Alkaloide bekannt. Die Alkaloide sind Produkte des Sekundärstoffwechsels und unterliegen keinem nennenswerten Abbau; die Biosynthese der Alkaloide geht meist von Aminosäuren, v. a. Ornithin, Lysin, Phenylalanin, Tyrosin und Tryptophan, aus.
 
Morphin wurde als erstes Alkaloid 1806 von F. W. Sertürner entdeckt. Der Name Alkaloide wurde 1818 von K. F. Meissner geprägt. Die erste Synthese gelang 1886 A.Ladenburg mit dem Aufbau des Coniins aus α-Picolin. Bei der technischen Herstellung für medizinische Zwecke werden Alkaloide meist aus Drogen gewonnen; therapeutisch genutzt werden z. B. Opium, Morphin, Codein, Papaverin, Narcotin zur Schmerzstillung, Chinin zur Malariabekämpfung und Chinidin bei Herzrhythmusstörungen.

Universal-Lexikon. 2012.