Ge|wịcht|he|ben 〈n.; -s; unz.; Sp.〉 Sportart der Schwerathletik, das Heben schwerer Gewichte (Hanteln) als Wettkampf
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Ge|wịcht|he|ben, das; -s:
schwerathletische Sportart, bei der ein ↑ 1Gewicht (2) durch Reißen od. Stoßen vom Boden hochgehoben u. mit gestreckten Armen hochgehalten wird.
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Gewichtheben,
schwerathletische Sportart, bei der ein Gewicht ein- oder (wettbewerbsmäßig ausschließlich) beidarmig in einem »Versuch« aus der Bodenlage zur Hochstrecke gebracht werden soll. Gewichtheben wird in der Regel in der Halle auf einer Holzunterlage (meist zu einem Podest leicht erhöht) mit einer Seitenlänge von 4 m × 4 m ausgetragen. Zur Ausstattung gehören außerdem ein Zeitnahmegerät sowie drei akustische und/oder optische Anzeigegeräte, mit deren Hilfe die drei Kampfrichter signalisieren, ob ein Versuch gültig war oder nicht. Sportgerät ist die Scheibenhantel, bestehend aus einer Metallstange (Länge 2,20 m, Gewicht 20 kg) und zwei Feststellvorrichtungen (Gewicht jeweils 2,5 kg), mit denen mehrere verschieden schwere Scheiben (höchstes Einzelgewicht 50 kg, niedrigstes Einzelgewicht 1,25 kg, bei Rekordversuchen 0,25 kg) auf der Stange befestigt werden können.
und Technik: Wettkampfmäßig betrieben wird Gewichtheben seit 1973 als »olympischer Zweikampf«, bestehend aus den Disziplinen Reißen und Stoßen; 1928-72 gab es den »olympischen Dreikampf«, der zusätzlich das Drücken enthielt. Es werden Einzel- und Mannschaftswettbewerbe ausgetragen. Um gleiche Ausgangsbedingungen sicherzustellen, werden die Heber in Gewichtsklassen eingeteilt. Jeder Heber hat in jeder der beiden Disziplinen drei Versuche, bei Rekordversuchen vier, wobei die beim Rekordversuch erzielte Leistung nicht in die Zweikampfwertung eingeht. Im Zweikampf werden die gehobenen Gewichte addiert. Als Fehlversuch gilt, wenn der Heber das Gewicht nicht oder nicht regelgerecht zur Hochstrecke bringt, d. h., wenn er mit Knie oder Gesäß den Boden berührt, die Zeitgrenze von drei Minuten überschreitet (gerechnet vom Aufruf bis zum Abschluss des Versuchs) oder das Gewicht nicht in der Hochstrecke bei festem Stand auf beiden Füßen stabilisieren kann. Beim Reißen muss die Hantel mithilfe eines Ausfallschritts oder eines Sprungs in die Hocke in einem Zug über den Kopf zur Hochstrecke gebracht werden, wobei der Bewegungsfluss nicht unterbrochen werden darf. Beim Stoßen wird die Hantel zunächst in Brust- oder Schulterhöhe gebracht. Von dort aus bringt der Heber nach »Umsetzen« des Gewichts und unterstützt durch einen Ausfallschritt oder durch eine Hocke in einer zweiten Bewegungsphase, der eigentlichen Stoßbewegung, das Gewicht zur Hochstrecke. - Im Behindertensport wird (Männer-)Gewichtheben als Bankdrücken in verschiedenen Gewichtsklassen ausgetragen; Disziplin (außer für Blinde und Sehgeschädigte) der Paralympics.
Organisationen:
Gewichtheben ist in Deutschland als Bundsverband Deutscher Gewichtheber im Deutschen Athletenbund (Deutscher Sportbund, Übersicht) eingebunden. In Österreich besteht der Österreichische Gewichtheberverband (ÖGV; gegründet 1891, Sitz: Wien), in der Schweiz der Schweizerische Amateur-Gewichtheber-Verband (SAGV; gegründet 1946, Sitz: Landquart [Kanton Graubünden]). Weltdachverband ist die International Weightlifting Federation (IWF; gegründet 1905, Sitz: Budapest), europäischer Dachverband die European Weightlifting Federation (EWF; gegründet1969, Sitz: San Marino). (Sportart, Übersicht)
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Universal-Lexikon. 2012.