Be|hịn|der|ten|sport, der:
von behinderten Personen ausgeübter Sport.
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Behindertensport,
früher Invalidensport, Versehrtensport, Vereinssport von Personen mit körperlicher, geistiger oder seelischer Funktionsbeeinträchtigung. Behindertensport ist stets auch ambulante Rehabilitation, die der aktiven Mitwirkung des Behinderten bedarf. Die Sportarten und -disziplinen des Behindertensports sind den unterschiedlichen Funktionsbeeinträchtigungen der jeweiligen Behinderung sowohl in Bezug auf Inhalt, Eignung, Betreuung und Regeln der Durchführung als auch auf die durch die Behinderung eingeschränkte Belastbarkeit angepasst. Der Behindertensport umfasst den ambulanten Behindertensport (einschließlich der Versehrten-Leibesübungen), den Breitensport und den Leistungssport. Er entstand durch Zusammenschlüsse von Kriegsversehrten und hat sich inzwischen zu einer allgemeinen, auch staatlich geförderten, sozialpolitischen Aufgabe entwickelt. Ziele des Behindertensports sind die Erhaltung und Steigerung der verbliebenen körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, die Aktivierung der Eigeninitiative, die Überwindung von Hemmungen und Hemmnissen sowie der Aufbau und die Festigung der inneren Stabilität.
Zu den wichtigsten Sportarten des Behindertensports gehören: Schwimmen, Leichtathletik, Ballspiele (Sitzball, Goalball, Rollstuhl-Basketball, Fußball, Volleyball), Kegeln, Skilauf, Tischtennis und Bogenschießen. Bedeutendste Wettbewerbe auf internationaler Ebene sind die Paralympics, weiterhin gibt es u. a. die Weltspiele der Gehörlosen (Gehörlosensport) sowie die Special Olympics für geistig Behinderte. Darüber hinaus können die Behinderten das »Deutsche Sportabzeichen unter Behindertenbedingungen« erwerben.
Organisationen:
In Deutschland gibt es den Deutschen Behinderten-Sportverband (Deutscher Sportbund, Übersicht), in Österreich den Österreich. Behindertensportverband (ÖBSV, gegründet 1958) mit Sitz in Wien und in der Schweiz den Schweizerischen Verband für Behindertensport (SVBS, gegründet 1960) mit Sitz in Zürich. - Internationaler Dachverband ist das Internationale Paralympische Komitee (IPC, gegründet 1989) mit Sitz in Brügge.
H. Kosel: B. (1981);
1 010 Spiel- u. Übungsformen für Behinderte u. Nichtbehinderte, bearb. v. R. Schucan-Kaiser u. a. (1986);
V. Scheid: Chancen der Integration durch Sport (1995).
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Be|hịn|der|ten|sport, der: von Behinderten ausgeübter Sport: Daraus lässt sich ... ableiten, dass der B. auf sportliche Betätigung in der Gruppe ausgelegt ist (Zivildienst 5, 1986, 13).
Universal-Lexikon. 2012.