kleines, sehr schlankes, gewandtes und flinkes Raubtier mit oberseits braunrotem, unterseits weißem Fell:
das Kind ist flink wie ein Wiesel.
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Wie|sel 〈n. 13〉 Angehöriges einer Gattung kleiner, flinker Marder: Mustela ● Großes \Wiesel Art mit weißem Winterhaar u. schwarzer Schwanzspitze: Mustela erminea; Sy Hermelin (1); er kann laufen wie ein \Wiesel; flink wie ein \Wiesel [<mhd. wisele <ahd. wisula „Wiesel“ <germ. *wis(j)o „Iltis“]
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Wie|sel, das; -s, - [mhd. wisele, ahd. wisula, H. u., viell. eigtl. = Stinker]:
kleines, zu den Mardern gehörendes, kleine Wirbeltiere jagendes Raubtier mit oberseits braunrotem, unterseits weißem Fell:
er ist flink wie ein W. (sehr flink).
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I Wiesel,
1) Biologie: insgesamt elf Arten der zu den Wieselartigen (Unterfamilie Mustelinae) gehörenden Gattung Mustela, zu der auch die Iltisse und die Nerze gehören; lang gestreckte, kurzbeinige, gut springende und kletternde Marder, die v. a. Kleinsäuger jagen, die sie durch Biss in Kopf und Nacken töten. Wie alle Mustela-Arten können Wiesel den Unterkiefer extrem weit öffnen.
Zu den Wieseln gehören u. a.: Hermelin (Großwiesel, Mustela erminea; bis 30 cm Körperlänge), in fast allen Lebensräumen Eurasiens (mit Ausnahme des Südens) sowie im nördlichen und mittleren Nordamerika beheimatet, daneben verschiedenerorts vom Menschen eingeführt. Das Fell ist im Sommer braun mit weißer bis gelblicher Unterseite, im Winter in der Regel weiß (nur in milden Klimagebieten braun), stets mit schwarzem Schwanzende. Hermeline sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv; sie werden besonders wegen des weißen Winterfells mit den schwarzen Endquasten seit dem Altertum bejagt (Kleidungsstücke mit Hermelinbesatz zeichneten Könige und Fürsten aus). Das in Verhalten und Lebensweise dem Hermelin sehr ähnliche Mauswiesel (Hermännchen, Mustela nivalis) ist mit bis 26 cm Körperlänge das kleinste Wiesel und das kleinste rezente Raubtier überhaupt; verbreitet in Eurasien, Nordafrika und Kanada; mit oberseits braunem, unterseits weißem Sommerfell; nur bei nördlichen und alpinen Populationen kommt ein weißes Winterfell vor. Das im mittleren und östlichen Asien verbreitete, bis 40 cm körperlange Sibirische Feuerwiesel (Mustela sibirica) besitzt ein fahlgelbes bis leuchtend ockerfarbenes, dichtes und feinhaariges Fell, das als Kolinsky, Kolonok oder Sibirischer Nerz in den Handel kommt.
2) Militärwesen: seit 1990 bei der Bundeswehr eingeführter, als Gefechtsfahrzeug luftbeweglichen Infanterietruppen konzipierter Kleinpanzer in zwei Versionen: 1) Wiesel 1 Mk mit Maschinenkanone 20 mm und zwei Mann Besatzung; 2) Wiesel 1 TOW mit Panzerabwehrraketensystem TOW (Reichweite 3,7 km) und drei Mann Besatzung. Abmessungen: Länge 3,55 beziehungsweise 3,31 m, Höhe 1,83 beziehungsweise 1,90 m, Breite jeweils 1,82 m. Aufgrund seines extrem niedrigen Gewichts von 2,8 t und der geringen Abmessungen ist der Wiesel sehr gut luftverladefähig. Seine Panzerung bietet Schutz gegen Splitter und Infanteriemunition. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 80 km/h, die Motorleistung 64 kW.
Wiesel,
1) Élie, eigentlich Eliezer Wiesel, amerikanischer Schriftsteller ungarischer Herkunft, * Sighet (heute Sighetu Marmaţiei) 30. 9. 1928; wuchs in orthodox-jüdischer (chassidischer) Umgebung auf; wurde 1944 ins KZ deportiert, lebte nach der Befreiung 1945 als Journalist in Paris, seit 1956 in den USA (seit 1963 amerikanischer Staatsbürger); ist u. a. Professor für Sozialwissenschaften an der Universität Boston (Massachusetts). Hauptthemen seines vielgestaltigen Werkes (Romane, Erzählungen, Essays, Theaterstücke, überwiegend in französischer Sprache) sind die Schrecken des Holocaust sowie allgemeine Grenzsituationen jüdischer Existenz und die jüdische Tradition. Wiesel veröffentlichte die Autobiographien »Tous les fleuves vont à la mer« (1994; deutsch »Alle Flüsse fließen ins Meer«) und »... et la mer n'est pas remplie« (1996; deutsch »... und das Meer wird nicht voll. Autobiographie 1969-1996«). 1986 erhielt er den Friedensnobelpreis.
Werke: Romantrilogie: La nuit (1958; deutsch Die Nacht), L'aube (1960; deutsch Morgengrauen), Le jour (1961; deutsch Tag).
Romane: La ville de la chance (1962; deutsch Gezeiten des Schweigens); Les portes de la forêt (1964; deutsch Die Pforten des Waldes); Le mendiant de Jérusalem (1968; deutsch Der Bettler von Jerusalem); Le serment de Kolvillàg (1973; deutsch Der Schwur von Kolvillàg); Le testament d'un poète juif assassiné (1980; deutsch Das Testament eines ermordeten jüdischen Dichters); Le cinquième fils (1983; deutsch Der fünfte Sohn); Le crépuscule au loin (1987); L'oublié (1989; deutsch Der Vergessene).
Erzählungen: Le chant des morts (1966; deutsch Gesang der Toten).
Dramen: Zalmen (1968; deutsch Salmen); Le procès de Shamgorod (1979; deutsch Der Prozeß von Schamgorod).
Essays: Juifs du silence (1966; deutsch Die Juden in der UdSSR); Célébration hassidique (1972; deutsch Chassidische Feier); Four hasidic masters and their struggle against melancholy (1978; deutsch Was die Tore des Himmels öffnet. Geschichten chassidischer Meister); Contre la mélancolie. Célébration hassidique II (1981; deutsch Geschichten gegen die Melancholie. Die Weisheit der chassidischen Meister); Paroles d'étranger (1982; deutsch Macht Gebete aus meinen Geschichten); Signes d'exode (1985); Célébration talmudique (1991; deutsch Die Weisheit des Talmud).
E. N. Stern: Wo Engel sich versteckten. Das Leben des E. W. (a. d. Amerikan., 21986);
P.-M. de Saint-Cheron: É. W. Pèlerin de la mémoire (Paris 1994);
2) Torsten Nils, schwedischer Neurobiologe, * Uppsala 3. 6. 1924; 1967-83 Professor an der Harvard Medical School in Boston (Massachusetts); Arbeiten zur ophthalmologischen Physiologie und (mit D. H. Hubel) über die neurophysiologische Vorgänge beim Sehen. Für ihre grundlegenden Entdeckungen hinsichtlich der Informationsverarbeitung optische Reize durch das Gehirn erhielten beide mit R. W. Sperry 1981 den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.
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Wie|sel, das; -s, - [mhd. wisele, ahd. wisula, H. u., viell. eigtl. = Stinker]: kleines, zu den Mardern gehörendes, kleine Wirbeltiere jagendes Raubtier mit oberseits braunrotem, unterseits weißem Fell: er ist flink wie ein W. (sehr flink); ... zuckte er zusammen und blickte sich schnell wie ein W. nach allen Seiten um (Konsalik, Promenadendeck 41).
Universal-Lexikon. 2012.