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Uppsala
Ụppsala,
 
1) Hauptstadt des Verwaltungsbezirks (Län) Uppsala, Mittelschweden, zu beiden Seiten des bis hierher schiffbaren Flüsschens Fyriså, 183 500 Einwohner; Sitz des Erzbischofs der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Schweden; älteste Universität Nordeuropas (gegründet 1477, wieder gegründet 1593 als protestantische Universität) mit der größten Bibliothek Schwedens, Münzkabinett und Kunstsammlung; Landwirtschaftsuniversität (gegründet 1977), Forschungsinstitute (u. a. Afrikainstitut), Linné-Museum und -Garten, Upplandmuseum, Museum für nordische Altertümer; Druck-, pharmazeutische und Nahrungsmittelindustrie.
 
Stadtbild:
 
Das Stadtbild wird von dem doppeltürmigen Dom (um 1287-1435, 1885-93 durchgreifend restauriert) bestimmt; die Kapellen des Chors und Chorumgangs wurden später zu Grabkapellen umgewandelt (u. a. Grabchor des Königs Gustav I. Eriksson Wasa, um 1576; Grabkapelle der Familie Oxenstierna); die Barockkanzel (1706-09) wurde nach einem Entwurf N. Tessins des Jüngeren angefertigt. Gegenüber dem Dom das Gustavianum (1623), das ehemalige Hauptgebäude der Universität mit Theatrum anatomicum (anatomischer Vorlesungssaal); dahinter das neue Universitätsgebäude im Neurenaissancestil (1878-87). Auf einer Anhöhe liegt das Schloss, 1549 unter Gustav Wasa begonnen, nach dem Stadtbrand von 1702 nach Plänen C. Hårlemans wieder aufgebaut.
 
Geschichte:
 
Mit der Verlegung (1273) des Erzbischofssitzes von Altuppsala nach dem im 12. Jahrhundert entstandenen, südlicher gelegenen Handelsplatz Östra Aros übernahm diese Ortschaft den Namen Uppsala. Sie erhielt 1314 Stadtrecht und war von der Mitte des 16. Jahrhunderts bis ins 17. Jahrhundert die Residenzstadt der schwedischen Könige. Die 1643 regelmäßig ausgebaute Stadt wurde 1702 bei einem Brand größtenteils zerstört.
 
 2) Verwaltungsbezirk (Län) in Schweden, 6 989 km2, 288 500 Einwohner; umfasst den mittleren Teil von Uppland; größte Städte sind Uppsala und Enköping.
 

Universal-Lexikon. 2012.