(als Strauch wachsende) Stacheln tragende Pflanze mit meist glänzenden Blättern und vielblättrigen, oft angenehm und stark duftenden, gefüllten Blüten in verschiedenen Farben:
gelbe, weiße, rote, langstielige Rosen; ein Strauß Rosen.
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ro|sé 〈[ -ze:] Adj.; undekl.〉 hell-, blassrosa [frz.]
* * *
Ro|se , die; -, -n [mhd. rōse, ahd. rōsa < lat. rosa = Edelrose, aus einer kleinasiat. Spr.]:
1.
a) als Strauch wachsende, Stacheln tragende Pflanze mit gefiederten Blättern u. vielblättrigen, meist duftenden Blüten in verschiedenen Farben:
eine wilde, hochstämmige, kletternde, schnell wachsende, gelb blühende R.;
die R. als Königin der Blumen;
zurzeit blühen nur die roten -n;
die -n blühen, sind eingegangen, müssen zurückgeschnitten werden;
-n pflanzen, okulieren, züchten, schneiden;
Spr keine R. ohne Dornen;
b) einzelne Rosenblüte mit Stängel:
eine duftende, langstielige, blühende, verwelkte, weiße, gelbe, rote R.;
ein Strauß -n;
eine R. im Knopfloch tragen;
jmdm. -n schenken;
sie ist schön wie eine R.;
☆ [nicht] auf -n gebettet sein (geh.; [nicht] in guten Verhältnissen leben; es [nicht] gut u. leicht haben im Leben).
4. Windrose.
5. (Med.) Wundrose.
6. (Jägerspr.) Verdickung in Form eines Kranzes am unteren Ende von Geweih- u. Gehörnstangen.
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I Rose
[lateinisch], Rosa, Gattung der Rosengewächse mit über 100 sehr formenreichen Arten und zahllosen, in den verschiedensten Farben blühenden, zum Teil angenehm duftenden, zum Teil stachellosen Gartenformen.
Die Wildarten kommen in Europa, Asien und Nordamerika mit Ausnahme der arktischen und tropischen Gebiete vor. In Afrika sind natürliche Vorkommen auf Äthiopien und den äußersten Nordwesten beschränkt. In den tropischen Gebieten stoßen sie südlich bis nach Mexiko, Äthiopien und zu den Philippinen vor. Im außertropischen Asien fehlen sie in einigen innerasiatischen Gebieten. Es sind vorwiegend sommergrüne, aufrechte oder kletternde Sträucher mit meist stacheligen Zweigen und unpaarig gefiederten Blättern mit deutlichen, teilweise mit dem Blattstiel verwachsenen Nebenblättern. Die Wildrosen sind überwiegend wenigblütig, die weißen oder Rotabstufungen zeigenden Blüten stehen entweder einzeln oder in Rispen beziehungsweise Schirmrispen am Ende kurzer Seitenzweige; Kelch- und Kronblätter sind fünfzählig, Staub- und Fruchtblätter kommen in Vielzahl vor. Letztere sind in die krugförmig aufgewölbte Blütenachse eingesenkt, deren Mündung durch die zahlreichen Griffel verschlossen wird. Die Frucht (Sammelnussfrucht) wird als Hagebutte bezeichnet; der rote bis schwarze Blütenbecher bildet das Fruchtfleisch; er enthält zahlreiche Einzelfrüchte (Nüsschen). Die Fruchtschalen und Samen enthalten Kohlenhydrate, Gerbstoffe, Fruchtsäuren, Pektine sowie v. a. viel Vitamin C und werden zu Hagebuttenmarmelade und -tee verarbeitet. - Zu den wichtigsten rd. 20 einheimischen Wildarten gehören u. a.: Dünenrose (Bibernellrose, Rosa spinosissima), etwa 1 m hoch; sehr stachelig; meist weiß blühend; auf Dünen und Felsen in Europa und Westasien; Blätter mit 5-11 kleinen, fast kreisrunden, doppelt gesägten Fiedern und 6 mm großen, kugeligen, braunschwarzen Hagebutten; viele Sorten werden kultiviert. Kriechende Rose (Feldrose, Rosa arvensis), in lichten Laubmischwäldern, an Waldrändern und in Hecken in Süddeutschland, Südeuropa und der Türkei; kriechender oder kletternder Strauch mit langen, gebogenen Zweigen, die mit hakenförmigen Stacheln besetzt sind; Blüten weiß. Heckenrose (Hundsrose, Rosa canina), in Hecken, Laubwäldern und an Wegrändern in Europa; bis 3 m hoher Strauch mit bogig überhängenden Zweigen und kräftigen, gekrümmten Stacheln; Blüten rosafarben bis weiß, Früchte orangerot, eiförmig, 15-20 mm lang. Samtrose (Unbeachtete Rose, Rosa sherardii), in Südfrankreich und Mitteleuropa; 0,5-2 m hohe, gedrungene, dickästige Rose mit bläulich grünen, unterseits wollig-filzig behaarten Blättern, leuchtend rosafarbenen Blüten und weichstacheligen Hagebutten. Weinrose (Rosa rubiginosa), bis 2 m hoher Strauch mit hakig gebogenen Stacheln, rundlichen, nach Äpfeln duftenden Fiederblättchen und rosafarbenen Blüten. Zimtrose (Mairose, Rosa majalis), in Auwäldern Mitteleuropas; bis 1,5 m hoher Strauch mit rotbraunen Zweigen und kurzen, gebogenen Stacheln; Blüten tiefrosa bis rot. Eine wichtige Stammart der heutigen Gartenrosen ist die seit langem kultivierte Essigrose (Provinsrose, Rosa gallica), wächst meist in Laubwäldern und auf trockenen Wiesen in Mittel- und Südeuropa sowie in Westasien; bis 1,5 m hoher Strauch, dessen junge Triebe dicht mit Stacheln besetzt sind; Blüten einzeln, etwa 6 cm groß, hellrot bis purpurfarben; Früchte kugelig, ziegelrot, mit Drüsen und Borsten besetzt. Die Zentifolie (Provencerose, Rosa centifolia) ist ein bis 2 m hoher Strauch mit beiderseits behaarten, schlaffen Blättern und zu mehreren zusammenstehenden, gefüllten, nickenden, wohlriechenden Blüten in verschiedenen Rottönen oder in Weiß. Eine Zuchtform davon ist die Moosrose mit rosafarbenen Blüten; das moosartige Aussehen erhält sie durch die stark gefiederten Kelchblätter sowie die Stacheln und Öldrüsen. Ebenfalls eine Zuchtform ist die vermutlich aus Kleinasien stammende Damaszenerrose (Rosa damascena); bis 2 m hoch, mit kräftigen, gekrümmten Stacheln, unterseits behaarten Fiederblättchen, bestachelten Blattstielen und rosafarbenen bis roten, auch rot und weiß gestreiften, gefüllten Blüten.
Im 18. Jahrhundert waren zahlreiche Sorten der Essigrose, der Zentifolie, der Damaszenerrose sowie der um 1780 eingeführten Chinesischen Rose (Rosa chinensis, mit lang bestielten, rosafarbenen, dunkelroten oder gelblichen Blüten) und der Weißen Rose (Rosa alba, bis 2 m hoher Strauch mit unterschiedlich großen, hakenförmigen Stacheln und meist gefüllten, duftenden, weißen Blüten) in Kultur. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts nahm die Rosenzüchtung durch Kreuzungen der Gartensorten großen Aufschwung. 1824 wurde die Teerose (Rosa odorata) von China nach Großbritannien eingeführt: eine immergrüne oder halbimmergrüne Kletterrose mit langen Trieben und hakenförmigen Stacheln; Blüten einzeln oder zu wenigen, weiß, blassrosafarben oder gelblich, halbgefüllt oder gefüllt, 5 bis 8 cm im Durchmesser, mit starkem, teeartigem Duft. Die Teerose ist eine der Ausgangsformen der Teehybriden, die als Treibhaus- und Schnittblumen Bedeutung haben. Eine der bekanntesten Sorten ist Gloria Dei mit hellgelben, rosafarben überhauchten, leicht duftenden Blüten. - Weiter entstanden die Remontantrosen, von deren ursprünglich 4 000 in Frankreich entstandenen Sorten noch rd. 100 in Kultur sind; meist von kräftigem Wuchs, mit meist vielen Stacheln und weißen, rosafarbenen oder roten, gefüllten, duftenden Blüten. - Um 1810 entstanden dann die Noisette-Kletterrose mit roten, hakenförmigen Stacheln und gelben, weißen oder rosafarbenen Blüten. Die bekannteste Sorte ist Maréchal Niel mit goldgelben, dicht gefüllten Blüten mit Teerosenduft. - In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen die Polyantharosen auf; von meist niedrigem, buschigem Wuchs, mit zahlreichen kleineren Blüten. Kreuzungen der Polyantharose mit Teehybriden werden als Floribundarose (mit großen, edelrosenähnlichen Blüten) bezeichnet. - Weiterhin von gärtnerischer Bedeutung sind die Strauchrosen (2-3 m hohe, dichte Büsche bildende Rosenarten beziehungsweise -Sorten v. a. der Zentifolie und der Dünenrose) und die Kletterrosen. Letztere umfassen eine umfangreiche Gartenrosengruppe. Mit ihren langen Trieben sind sie zur Pflanzung an Spalieren und Pergolen gut geeignet.
Die Vermehrung aller Sorten und Formen erfolgt durch Okulation (Veredelung). Als Unterlage wird meist die Zuchtform »Edel-Canina« der Hundsrose verwendet.
Krankheiten
und Schädlinge: Viele Sorten reagieren auf Eisen-, Mangan- und Magnesiummangel mit Blattvergilbungen; Gegenmaßnahme ist Düngung nach Bodenanalyse. Häufig ist der durch Bakterien hervorgerufene Wurzelkropf, befallene Rosen müssen aus dem Bestand entfernt werden. Durch Pilze verursachte Erkrankungen sind der Echte Mehltau, erkenntlich am Myzelbelag an Blattober- und -unterseite, besonders bei Freilandrosen, der Rosenrost mit typischen Pusteln sowie Sternrußtau mit charakteristischen sternförmigen Flecken auf der Blattoberseite. Die Blüten können bei zu hoher Luftfeuchtigkeit von Grauschimmel befallen werden. Bekämpfung der Mykosen erfolgt mit Fungiziden. Häufig auftretende tierische Schädlinge sind Spinnmilben bei zu trockener Luft, Rosenzikaden, Wicklerraupen, Blasenfüße und die Rosengallwespe, die an den Zweigen »Schlafäpfel« (Rosenäpfel) erzeugt.
Die Rose ist wahrscheinlich in Persien heimisch und kam im 7. Jahrhundert v. Chr. wohl über Ionien und Syrien nach Griechenland (v. a. war die Rosenzucht von Rhodos berühmt) und Italien. Den Germanen waren nur die damals heimische Wildrosen bekannt. Die Rose war seit der Antike Symbol der Liebe und Sinnbild der Frau, auch der Vergänglichkeit, und fand in Kunst und Literatur weite Verbreitung. In Mitteleuropa wurde die Rose zunächst als Heilpflanze erwähnt. Seit dem 10. oder 11. Jahrhundert ist sie auch als Gartenzierpflanze bekannt. Rosenwasser (Rosenöl) war im frühen Mittelalter eines der ersten Destillationsprodukte. Rosenextrakte wurden für Salben, Parfüms, Sirup und Zucker verwendet. - Die Anzahl der Zuchtsorten stieg von vier im 13. Jahrhundert auf mehrere Tausend Ende des 19. Jahrhunderts an.
In der christlichen Symbolik ist die Rose Sinnbild des Paradieses, als Rose ohne Stacheln Symbol Marias, seltener Sinnbild Christi, öfter Attribut von Heiligen (heilige Elisabeth von Ungarn) und Märtyrern (heilige Dorothea).
Die heraldische Rose ist fünfblättrig, in der Frühzeit schlicht stilisiert, dann normalerweise »bebutzt« (mit andersfarbigen Kelchblättern), »besamt« (mit andersfarbigem Mittelstück), auch »gefüllt«.
W. Kordes: Das R.-Buch (101977);
I. Jaehner: Die schönsten R. in Garten u. Haus (1980);
G. Krüssmann: R., R., R. Unser Wissen über die R. (21985);
D. Woessner: R. für den Garten (21988);
D. Austin: Strauchrosen u. Kletterrosen (a. d. Engl., 1995);
Alte R. 43 bekannte u. unbekannte Sorten aus Dithmarscher Gärten, bearb. v. G. Nissen (91997).
Rose,
1) Gustav, Mineraloge, * Berlin 18. 3. 1798, ✝ ebenda 15. 7. 1873, Sohn von 5), Bruder von 2); ab 1826 Professor in Berlin; begleitete 1829 A. von Humboldt auf dessen Reise nach Sibirien. Rose hatte auf E. A. Mitscherlichs Entdeckung der Isomorphie wesentlichen Einfluss. Er erforschte v. a. die Zusammenhänge zwischen geometrischen und chemischen Eigenschaften der Kristalle und schuf die Grundlagen der noch heute übliche Systematik der Minerale.
Werke: Elemente der Krystallographie, Band 1 (1833, Band 2 und 3 herausgegeben 1876-87); Das kristallo-chemische Mineralsystem (1852).
2) Heinrich, Chemiker, * Berlin 6. 8. 1795, ✝ ebenda 27. 1. 1864, Sohn von 5), Bruder von 1); seit 1823 Professor in Berlin; erforschte das Element Titan und trennte 1844 erstmals die Elemente Tantal und Niob.
3) [rəʊz], Leonard, eigentlich L. Rozọfsky [-z-], amerikanischer Violoncellist, * Washington (D. C.) 27. 7. 1918, ✝ Croton-on-Hudson (N. Y.) 16. 11. 1984; lehrte u. a. am Curtis Institute of Music in Philadelphia (Pa.) und an der Juilliard School of Music in New York, interpretierte v. a. virtuose Werke der Romantik und trat auch als Triopartner von I. Stern und E. Istomin auf.
4) Paul Arthur Max, Theaterleiter und Schauspieler, * Berlin 31. 7. 1900, ✝ Baden-Baden 25. 12. 1973; 1927-45 Leiter des Rosetheaters (gegründet 1906) in Berlin, bedeutende Klassiker- und Gerhart-Hauptmann-Inszenierungen; 1953-62 Intendant des Baden Staatstheaters in Karlsruhe.
5) Valentin, der Jüngere, Pharmazeut, * Berlin 31. 10. 1762, ✝ ebenda 10. 8. 1807, Vater von 1) und 2); seit 1782 Assessor am Obercollegium medicum in Berlin. Rose entdeckte u. a. das Inulin und führte eine Methode zum Nachweis von Arsenik durch Kochen der Probe mit verdünntem Alkali in die toxikologische Analyse ein.
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Ro|se, die; -, -n [mhd. rōse, ahd. rōsa < lat. rosa = Edelrose, aus einer kleinasiat. Spr.]: 1. a) als Strauch wachsende, Stacheln tragende Pflanze mit gefiederten Blättern u. vielblättrigen, meist duftenden Blüten in verschiedenen Farben: eine wilde, hochstämmige, kletternde, schnell wachsende, gelb blühende R.; die R. als Königin der Blumen; zurzeit blühen nur die roten (die rot blühenden) -n; die -n blühen, sind eingegangen, müssen zurückgeschnitten werden; -n pflanzen, okulieren, züchten, schneiden; Spr keine R. ohne Dornen; b) einzelne Rosenblüte mit Stängel: eine duftende, langstielige, blühende, verwelkte, weiße, gelbe, rote R.; ein Strauß -n; eine R. im Knopfloch tragen; jmdm. -n schenken; sie ist schön wie eine R.; *[nicht] auf -n gebettet sein (geh.; [nicht] in guten Verhältnissen leben; es [nicht] gut u. leicht haben im Leben). 2. (seltener) ↑Rosette (1 b); Fensterrose. 3. Schallloch bei Laute u. Gitarre; Schallrose; ↑Rosette (3). 4. Windrose. 5. (Med.) Wundrose. 6. (Jägerspr.) kranzförmige Verdickung am unteren Ende von Geweih- u. Gehörnstangen. 7. (Heraldik) meist fünfblättrige stilisierte Rose (als pflanzliches Ornament). 8. (Jägerspr.) (bei den meisten Hühnerarten) stark gefärbter Wulst über den Augen. 9. (bei Edelsteinen) Form des Schliffs, bei dem nur der obere Teil des Steins eine bestimmte Zahl von Facetten aufweist.
Universal-Lexikon. 2012.