Akademik

Valentin
I
Valentin
 
['vaː-], Papst (827), * Rom, ✝ ebenda im September 827; römischer Archidiakon, seit August 827 Papst. Der Liber Pontificalis rühmt sein geistliches Leben.
 
II
Valentin
 
['vaː-], Bischof in Rätien, ✝ 7. 1. um 475; ursprünglich beigesetzt in der Kirche der Zenoburg in Meran. Um 764 wurden seine Gebeine in den Stephansdom nach Passau überführt, wo er seither als Patron der Diözese verehrt wird. - Heiliger (Tag: 7. 1.).
 
III
Valentin
 
['vaː-], Valentin von Tẹrni, Bischof von Terni, Märtyrer, seit dem 4. Jahrhundert in Rom verehrt. Nach späteren Legenden (nach dem 6. Jahrhundert) war er Priester in Rom, wurde unter Kaiser Claudius II. Goticus (268-270) am 14. 2. hingerichtet und an der Via Flaminia in Rom beigesetzt. - Heiliger (Tag: 14. 2.).
 
Für das seit dem 14. Jahrhundert mit dem Valentinstag verbundene Brauchtum bieten die Valentinslegenden keine Anknüpfungspunkte.
 
IV
Valentin,
 
1) ['fa-], Karl, eigentlich Valentin Ludwig Fey, Komiker und Schriftsteller, * München 4. 6. 1882, ✝ ebenda 9. 2. 1948; hatte mit seiner Partnerin Liesl Karlstadt großen Erfolg als Kabarettist. In seinen Couplets, Monologen und kurzen, grotesk-komischen Szenen von abstrakter, absurder Logik stellte er die Hilflosigkeit des Menschen in der Alltagswelt dar. Valentin hatte Einfluss auf die Jugendarbeiten B. Brechts. Ab 1912 trat er auch als Darsteller in Filmen auf, meist - mit Liesl Karlstadt - in Verfilmungen seiner Bühnenszenen (u. a. »Orchesterprobe«, 1933; »Im Schallplattenladen«, 1934; »Der Firmling«, 1934; »Ein verhängnisvolles Geigensolo«, 1936).
 
 
Ausgabe: Sämtliche Werke, herausgegeben von H. Bachmaier und M. Faust, 8 Bände und 1 Registerband (1991-97).
 
Literatur:
 
K. V. Volkssänger? Dadaist?, hg. v. W. Till, Ausst.-Kat. (Neuausg. 1982);
 
K. V.s Filme, hg. v. M. Schulte u. a. (Neuausg. 1989);
 
K. V. Eine Bildbiogr., Beitrr. v. M. Biskupek (1993);
 M. Schulte: K. V. Eine Biogr. (Neuausg. 1998).
 
 2) ['vaː-], Thomas, Schriftsteller, * Weilburg 13. 1. 1922, ✝ Lippstadt 22. 12. 1980; 1947-62 Lehrer und Dozent, 1964-66 Chefdramaturg in Bremen, dann freier Schriftsteller, Verfasser v. a. gesellschaftskritischer Dramen und Romane (»Die Unberatenen«, 1963, verfilmt 1969 unter dem Titel »Ich bin ein Elefant, Madame«); schrieb auch Gedichte, Fernsehspiele und Kinderbücher.

Universal-Lexikon. 2012.