großer Menschenaffe mit kräftigem Körperbau und dunkelbraunem bis schwarzem Fell.
Syn.: ↑ Affe.
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Go|rịl|la 〈m. 6; Zool.〉 bis 2 m großer Menschenaffe, der in Familien od. Herden die Wälder Äquatorialafrikas durchstreift: Gorilla gorilla [wahrscheinl. westafrikan. Eingeborenensprache]
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Go|rịl|la, der; -s, -s [engl. gorilla < griech. Gori̓llai, eigtl. = behaarte wilde Wesen in Afrika; westafrik. Wort]:
1. (in den Wäldern Äquatorialafrikas lebender) großer Menschenaffe mit stark vorspringender Schnauze, kleinen Augen, langen Armen u. dichtem, [braun]schwarzem Fell.
2. (ugs.) Leibwächter.
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Gorịlla
[griechisch, wohl aus einer westafrikanischen Sprache; in einem antiken Reisebericht Bezeichnung für einen Volksstamm, im 19. Jahrhundert auf die Menschenaffenart übertragen] der, -s/-s, Gorịlla gorịlla, größte Art der Menschenaffen (einziger Vertreter der Gattung Gorilla) mit drei Unterarten in Äquatorialafrika: In der Mündungsregion des Kongo lebt der Westliche Flachlandgorilla (Gorilla gorilla gorilla), weiter östlich (Zentralkongo bis Tanganjikasee und Südwestuganda) erstreckt sich das Verbreitungsgebiet des Östlichen Flachlandgorillas (Gorilla gorilla graueri). Der langhaarige Berggorilla (Gorilla gorilla beringei) lebt in einem vergleichsweise kleinen, auf die Virungavulkane in der Grenzregion Ugandas, der Demokratischen Republik Kongo und Ruandas beschränkten Gebiet. Gorillas sind bodenlebende Tiere, die als Lebensraum meist Tieflandregenwälder bevorzugen, aber auch Bambuswälder und Bergregenwälder bis 3 500 m über dem Meeresspiegel besiedeln; sie können gut klettern, geringere Entfernungen (bis etwa 20 m) werden zuweilen auch aufrecht auf den Hinterbeinen gehend zurückgelegt. Sie erreichen (aufrecht stehend) eine Höhe von bis zu 2 m bei einem Gewicht bis zu 275 kg; die Männchen werden deutlich größer als die Weibchen. Besonders die alten Männchen besitzen eine mächtige, an einem starken Knochenkamm des Hinterschädels ansetzende Nackenmuskulatur. Das Gesicht ist nackt, schwarz, mit relativ stark vorspringender Schnauze und starken Brauenwülsten. Die Beine sind kurz, die Arme stark entwickelt. Das dichte schwarze oder schwarzbraune Fell bekommt bei älteren Männchen helle silbergraue Rückenpartien (»Silberrücken«). Gorillas leben in Familienverbänden aus 2-30 Individuen, darunter nur 1 oder 2 erwachsene Männchen. Sie sind tagaktiv und verbringen die Nacht in selbst gefertigten Nestern aus Zweigen u. a. Pflanzenteilen am Boden oder in Bäumen. Die Ernährung ist vorwiegend pflanzlich. Je nach Nahrungsdichte wandert die Gruppe im 5-35 km2 großen Nahrungsterritorium etwa 1 km pro Tag zur nächsten Nahrungsquelle, meist einem fruchtenden Baum. - Gorillas sind außerordentlich ruhig und friedfertig. Bei Störungen versucht das älteste Männchen durch Imponiergehabe (Aufrichten, Brüllen, Auf-die-Brust-Trommeln) den eingedrungenen Feind zu erschrecken und durch Scheinangriffe zu vertreiben.
Die Geschlechtsreife tritt mit 8-11 Jahren ein; die Weibchen bringen etwa alle vier Jahre nach meist neunmonatiger Tragzeit ein Junges zur Welt. Die Lebenserwartung kann bis zu 50 Jahre betragen. Alle Unterarten, besonders aber der Berggorilla, sind durch Bejagung und Lebensraumvernichtung bedroht. Der Westliche Flachlandgorilla wird häufig in Zoos gehalten und pflanzt sich dort auch fort.
Der Karthager Hanno, der zu Schiff bis südlich des Kamerunberges an der Westküste Afrikas vorstieß, berichtete von Waldmenschen mit zottig behaarten Körpern, die die Dolmetscher Gorillas nannten. Er brachte die Häute von drei erlegten Tieren nach Karthago. Bei der Zerstörung Karthagos wurden diese »Gorgofelle« (Plinius der Ältere) von den Römern vernichtet. Nach einem Bericht Alexanders von Myndos soll im heutigen Algerien (um 100 v. Chr.) ein Gorgo genanntes Lebewesen erlegt worden sein. Alle späteren Berichte stellen den Gorilla als Ungeheuer und Bestie dar.
D. Fossey: G.s im Nebel. Mein Leben mit den sanften Riesen (a. d. Amerikan., Neuausg. 61995).
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Go|rịl|la, der; -s, -s [engl. gorilla < griech. Goríllai, eigtl. = behaarte wilde Wesen (unklar, ob Menschen od. Tiere) in Afrika; westafrik. Wort]: 1. (in den Wäldern Äquatorialafrikas lebender) großer Menschenaffe mit stark vorspringender Schnauze, kleinen Augen, langen Armen u. dichtem, [braun]schwarzem Fell: Ein Riesenkerl, Brustkorb wie ein G. (Hilsenrath, Nazi 246). 2. (ugs.) Leibwächter: Neben dem Piloten sitzt ein bärtiger G. mit einem sechsschüssigen Trommelrevolver im Gürtel (Wiener 6, 1984, 55).
Universal-Lexikon. 2012.