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Virungavulkane
Virụngavulkane
 
[v-], Vulkankette im Zentralafrikanischen Graben (Ostafrikanisches Grabensystem), im Dreiländereck nördlich und nordöstlich des Kiwusees. Die westliche Gruppe (in der Demokratischen Republik Kongo) wird aus den noch tätigen Vulkanen Nyiragongo (3 470 m über dem Meeresspiegel; letzter Ausbruch 2002) und Nyamuragira (3 055 m; letzter Ausbruch 1982) gebildet, die zentrale Gruppe aus dem Karisimbi (mit 4 507 m höchster Gipfel), dem Mikeno (4 437 m; Demokratische Republik Kongo) und dem Visoke (Bisoke; 3 711 m; über ihn und den Karisimbi verläuft die Grenze Demokratische Republik Kongo/Ruanda) und die östliche Gruppe (über die Gipfel verläuft die Grenze Ruanda/Uganda) aus den Vulkanen Sabinio (Sabyinyo; 3 674 m; sein Gipfel ist der Dreiländerpunkt; letzter Ausbruch 1957 in 2 400 m über dem Meeresspiegel), Gahinga (3 474 m) und Muhavura (Muhabura; 4 127 m; der jüngste der Vulkane). Die Hänge tragen zwischen 1 750 und 2 500 m über dem Meeresspiegel Bergwald (zum Teil abgeholzt), der mit zunehmender Höhe von Bambus (2 300-2 600 m), Kosobaum (2 600-3 500 m), montaner und afroalpiner (ab 3 600 m über dem Meeresspiegel) Vegetation abgelöst wird. Im Bereich der Virungavulkane grenzen drei Nationalparks aneinander: der Kiwu-Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo und der Virunga-Nationalpark (7 900 km2) sowie der Ruwenzori-Nationalpark in Uganda (2 200 km2). Die beiden Letzteren gehören als besonders schützenswerte Lebensräume (u. a. für Flusspferde, Berggorillas, Okapis) zum UNESCO-Weltnaturerbe.
 
Literatur:
 
H. Tazieff: Tore der Hölle (a. d. Frz., Rüschlikon 1956);
 M. Krafft: Führer zu den Virunga-Vulkanen (1990).

Universal-Lexikon. 2012.