Wasserpegel; Pegel; Grad; Abstufung; Maßstab; Messung; Vermessung; Kenngröße; Parameter; Humpen; Bierkrug; Einheit; Maßeinheit; Hopfen und Malz (umgangssprachlich); Bier; Gerstensaft (umgangssprachlich); Hopfentee (umgangssprachlich); Maurerbrause (derb); Schoppen (umgangssprachlich); Krawallbrause (umgangssprachlich)
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Maß [ma:s], das; -es, -e:1. Einheit, mit der die Größe oder Menge von etwas gemessen wird:
deutsche, englische Maße; das Maß für die Bestimmung der Länge ist das Meter; in anderen Ländern wird mit anderen Maßen gemessen, nach anderen Maßen gerechnet.
Zus.: Einheitsmaß, Flächenmaß, Längenmaß, Metermaß.
2. Zahl, Größe, die durch Messen ermittelt worden ist:
die Maße des Zimmers; einen Anzug nach Maß machen lassen; sie hat ideale Maße (eine ideale, sehr gute Figur).
Syn.: ↑ Abmessung.
Zus.: Idealmaß, Körpermaß.
3. Grad, Ausmaß, Umfang (2):
die Anschuldigungen gingen über das übliche Maß weit hinaus; sie brachte ihm ein hohes Maß an Vertrauen entgegen.
Zus.: Höchstmaß, Mindestmaß, Mittelmaß, Übermaß.
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maß → messen
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maß :
↑ messen.
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Maß,
1) Mathematik: Maßfunktion, eine nichtnegative, abzählbar-additive Mengenfunktion, die eine Verallgemeinerung des elementargeometrischen Begriffs des (Flächen- oder Raum-)Inhalts darstellt. Jedes Maß ist eine monoton wachsende Mengenfunktion. (Maßtheorie)
2) Metrologie: 1) alte deutsche Volumeneinheit für Flüssigkeiten und trockene Güter, in Baden und der Schweiz = 1,5 l, in Bayern (auch Maßkanne) = 1,069 l, in Württemberg als Helleichmaß = 1,837 l, als Trübeichmaß = 1,917 l, als Schenkmaß = 1,670 l, in Österreich (Wiener Maß) = 1,415 l. - In Bayern bedeutet die Maß Bier heute ein Liter Bier. 2) Maßverkörperung, die körperliche Darstellung physikalischer Größen oder Einheiten, die zum Vergleich oder zum Messen von Größen gleicher Art dienen, z. B. Litermaß, Grammwägestück, Parallelendmaß (Endmaße).
3) Philosophie und Kunst: die bewusste, gesetzhafte und übersichtliche Gliederung und Ordnung, die auf einem auf quantitative Maßverhältnisse gegründeten Begriff der Schönheit, in enger Verbindung mit »Harmonie« beruht, so im Kanon der Antike, in der gotischen Fenstergliederung des Maßwerks, in der Proportionenlehre der Renaissance, in der Lehre vom goldenen Schnitt und im architektonischen Grundelement des Moduls.
Neben dem formalen ästhetischen Sinn als Grundbegriff der klassischen Kunst hat Maß einen regulativen ethischen Sinn in der Individualethik wie auch der politischen Ethik: als Norm der Lebensgestaltung, die sich in der Mäßigung, der Bindung und Selbstbeschränkung ausdrückt. Maß, die ritterliche Tugend der mittelhochdeutschen »māze«, ist der Gegensatz aller Maßlosigkeit, die rechte Mitte zwischen dem Zuviel und dem Zuwenig, die schon in der griechischen Philosophie bei Aristoteles als sittliches Ziel erscheint (Mesotes), als Besonnenheit (Sophrosyne) bezeichnet bei Platon. Das »meden agan« (»Nichts im Übermaß!«) der sieben griechischen Weisen ist hier wieder aufgenommen, das den Menschen vor der einseitigen Bestimmung durch seine Leidenschaften bewahren soll. Verfehltes Maß kann in Vermessenheit, die Hybris der griechischen Ethik, umschlagen.
4) Physik: in Wortzusammensetzungen Bezeichnung für ein logarithmiertes Verhältnis zweier Leistungs- oder Feldgrößen, das zur Kennzeichnung der Eigenschaften eines Objekts (z. B. eines Übertragungsglieds) dient. Ein Beispiel ist das Leistungsdämpfungsmaß (in der Akustik auch als Schalldämmmaß bezeichnet) ap = 10 lg (PE / PA) dB oder aP = 0,5 ln (PE / PA) Np; dabei sind PE beziehungsweise PA die Eingangs- beziehungsweise Ausgangsleistung, dB Dezibel, Np Neper.
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1Maß, das; -es, -e [spätmhd. māʒ (Neutr.), vermischt aus mhd. māʒe (Fem.), ahd. māʒa = Zu-, Angemessenes; Art und Weise; Mäßigung u. mhd. meʒ (Neutr.) = Ausgemessenes, Richtung, Ziel; zu ↑messen]: 1. a) Einheit, mit der die Größe od. Menge von etw. gemessen wird; beim Messen geltende, verwendete Norm: deutsche, englische -e; der Meter ist das M. für die Bestimmung der Länge; in anderen Ländern wird mit anderen -en gemessen, nach anderen -en gerechnet; b) genormter Gegenstand (wie Metermaß, Litermaß) zum Messen von Größe od. Menge: die -e eichen lassen; das M. an etwas anlegen; etw. mit einem M. nachmessen; Ü (geh.:) das M. unserer Leiden ist voll (Plievier, Stalingrad 272); *ein gerüttelt M. [an/von etw.] (geh.; [bezogen auf etw. Negatives, auf etw. als unangenehm, als Zumutung Empfundenes] sehr, ziemlich viel; nach Luk. 6, 38): dazu gehört doch schon ein gerüttelt M. [an/von] Unverschämtheit; das M. ist voll (die Geduld ist zu Ende, es ist genug); das M. voll machen (über die Grenzen des Erlaubten, Erträglichen, Zumutbaren o. Ä. hinausgehen); mit zweierlei M. messen (unterschiedliche Maßstäbe anlegen; nicht nach objektiven Gesichtspunkten u. daher ungerecht urteilen). 2. <meist Pl.> durch Messen festgestellte Zahl, Größe: die -e eines Zimmers, eines Fensters; für die Anfertigung der Vorhänge brauchen wir die genauen -e; der Schneider hat bei ihm M. genommen (die Körpermaße festgestellt); sie hat ideale -e (eine ideale, sehr gute Figur); Ich muss Ihre -e wissen, weil ich doch Kleider für Sie kaufen muss (Simmel, Stoff 370); er hat für diese Sportart die idealen -e (den idealen Körperbau); die Sendung wurde auf M. und Gewicht überprüft; der Schrank wurde nach angegebenen -en gefertigt; wir können mit der Auslosung ... zufrieden sein. Das ist wie nach M. geschneidert (Kicker 6, 1982, 31); *jmdn. M. nehmen (ugs.: 1. jmdn. in scharfem Ton zurechtweisen. 2. jmdn. gehörig verprügeln). 3. ↑Grad (1 a), Ausmaß, ↑Umfang (2): Der Gesetzgeber muss ... das erforderliche M. an Ermessensfreiheit einräumen (Fraenkel, Staat 348); im Essen, im Energieverbrauch M. halten (Mäßigung üben); er sollte seine Kritik auf ein erträgliches M. reduzieren; die Anschuldigungen gingen über das übliche M. weit hinaus; ein hohes, höheres, gewisses M. an/von etw.; das erforderliche M. an etw. haben; etw. auf sein normales M. zurückführen; Ihr Interessentenkreis sind vornehmlich die Künstler, aber auch in steigendem -e die Sammler (Bild. Kunst III, 77); sie hat das alles in vollem, in höchstem Maß[e] (ausgiebig, außerordentlich, sehr) genossen; in demselben, im gleichen Maß[e] (ebenso) wie früher; in besonderem, gewissem Maß[e] (besonders, in gewisser Weise); in höherem, stärkerem Maß[e] (mehr, stärker), in zunehmendem -e (immer mehr, immer stärker) als jemals; *weder M. noch Ziel kennen (maßlos sein, sich selbst keine Grenzen setzen); ohne M. und Ziel (maßlos u. ohne Überlegung, ohne rechten Sinn); in/mit -en (sehr maßvoll, gemäßigt; zu dem veralteten Femininum Maße): er isst und trinkt gern, aber immer in, mit -en; über die/alle -en (geh.; sehr, außerordentlich; überaus; zu dem veralteten Femininum Maße): die Prinzessin war über alle -en schön; Dann stand er neben seiner schönen Maschine, ... über die -en schwitzend (Kronauer, Bogenschütze 258).
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2Maß, die; -, -[e] <aber: 3 Maß [Bier]> [mhd. māʒe, 1↑Maß] (bayr., österr.): Menge von einem Liter Bier: er hat zwei M. Bier getrunken; der Preis für eine M. ist gestiegen.
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Universal-Lexikon. 2012.