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Pegel
Wasserpegel; Maß; Niveau; Ebene; Stufe; Höhe; Schicht; Stand; Level

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Pe|gel ['pe:gl̩], der; -s, -:
Messlatte bzw. Gerät zum Messen des Wasserstandes eines Gewässers:
der Pegel zeigt sechs Meter über »normal«; der Pegel (Pegelstand) ist gestiegen, gefallen.

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Pe|gel 〈m. 5
1. = Wasserstand
2. = Wasserstandsmesser
3. Größenangabe für Signale, insbesondere Spannungen, Leistungen, Schalldrücke
[mnddt., „Merkzeichen an Gefäßen, Maß zum Bestimmen des Wasserstandes“, von unklarer Herkunft: ndrl. peil „Wasserstandsmarke“, engl. pail „Eimer“; Quelle ist vermutl. afrz. apielle „Holzmaß“ <mlat. pagella „Maßstab“]

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Pe|gel , der; -s, - [aus dem Niederd. < mniederd. pegel = Eichstrich; Pegel (1 a), H. u.]:
1.
a) Messlatte, Messgerät zur Feststellung des Wasserstandes;
b) Pegelstand.
2. (Physik, Technik) Logarithmus des Verhältnisses zweier Größen der gleichen Größenart.

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I
Pegel
 
[niederdeutsch],
 
 1) Digitaltechnik: Logikpegel.
 
 2) Messtechnik: logarithmiertes Verhältnis zweier Energie- oder Feldgrößen gleicher Art, wovon die Nennergröße eine festgelegte Bezugsgröße ist, z. B. beim Schalldruckpegel der Bezugsdruck p0 = 2 · 10-5 Pa. Energiegrößen sind der Energie direkt proportional (z. B. Leistung); Feldgrößen sind Größen, deren Quadrate in linearen Systemen der Energie proportional sind (z. B. Spannung, Stromstärke, Schalldruck). Pegel sowie Maße sollen von der Wahl der Basen der Logarithmen unabhängig sein; dies verlangt das Hinzufügen von hinweisenden Kurzzeichen wie dB für Dezibel, Np für Neper. - Beispielsweise beträgt der Leistungspegel für eine zu messende Leistung P mit einer Bezugsleistung P0 in Dezibel: PP = 10 lg (P / P0) dB. Je nach Bezugsleistung (beliebig oder zu 1 mW vereinbart) unterscheidet man relative und absolute Leistungspegel.
 
 3) Wasserbau: Wasserstandsanzeiger, Einrichtung zur Messung des Wasserstandes in Gewässern und Behältern sowie des Grundwasserstandes im Boden. Angegeben wird dieser in cm über dem Pegelnullpunkt, der in der Regel unterhalb des bisherigen niedrigsten Wasserstandes liegt und für den die auf Normalnull bezogene Höhe bekannt ist. Ein Lattenpegel ist eine fest eingebaute lotrechte Messlatte. Ein Schrägpegel ist ein im Ufer eingebauter schräg liegender Lattenpegel mit einer der Böschungsneigung entsprechenden Verzerrung der Teilung. Ein Staffelpegel ist ein in mehrere Stücke (Staffeln) unterteilter Lattenpegel, die an verschiedenen hohen Punkten des Ufers aufgestellt werden, wobei die einzelnen Staffeln auf den gleichen Pegelnullpunkt ausgerichtet sind. Registrierpegel sind Lattenpegel mit ergänzenden Einrichtungen zum Erfassen und Registrieren (analog oder digital) der jeweiligen Wasserstände. Schreibpegel (Limnographen) sind Registrierpegel mit Analogaufzeichnung auf eine Trommel oder ein Band. Dabei erfolgt die Übertragung auf das Schreibgerät über einen Schwimmkörper (Schwimmerpegel) mechanisch oder elektrisch (elektrischer Fernpegel) oder ohne Schwimmer durch Druckluft (Druckluftpegel).
 
 
II
Pegel,
 
logarithmisches Verhältnismaß; anzutreffen z. B. als Spannungs- und Leistungspegel in der Tontechnik und als Schalldruckpegel in der Akustik. Pegelmaße sind u. a. dB und phon. Sie werden der logarithmischen Beziehung zwischen Schalldruck und Lautstärkeempfinden eher gerecht als Angaben von Schalldrücken in Mikrobar und Tonsignalspannungen in Millivolt (siehe auch Hörvermögen). Man unterscheidet absolute und relative Pegel. Bei absoluten Pegeln bezieht sich das Verhältnis auf einen festen Wert. Für Schalldruckpegel ist das der Schalldruck an der Hörschwelle von 1000 Hz, für Spannungspegel eine Spannung von 775 mV. Ihr Pegel ist jeweils 0 dB. Um absolute gegenüber relativen Pegeln kenntlich zu machen, versieht man sie manchmal, aber nicht in jedem Falle, mit einem Zusatz, z. B. dBU für absolute Spannungspegel. Relative Pegel sind Differenzen absoluter Pegelwerte. Es ist beim Umgang mit Pegeln zu beachten, dass z. B. ein Zuwachs von 6 dB eine Verdoppelung des Schalldrucks bzw. der Spannung bedeutet und dass eine Zunahme von 40 dB dem hundertfachen Wert entspricht.
 
III
Pegel,
 
allgemein der Logarithmus des Verhältnisses einer Größe zu einer gleichartigen, festgelegten Bezugsgröße. Man verwendet Pegel z. B. in Akustik, Hi-Fi- und Funktechnik, um die Stärke eines Signals anzugeben. Das Maß für einen Pegel ist das Bel (wenn man den Zehnerlogarithmus bildet, der praktischeren Zahlenwerte wegen meist als Dezibel mit dem Kurzzeichen dB verwendet) oder das Neper (wenn man den natürlichen Logarithmus bildet). Die Differenz der Signalpegel an zwei Punkten in einem Übertragungssystem ist das Dämpfungs- oder Verstärkungsmaß, die Differenz der Pegel zweier verschiedener Signale an demselben Punkt heißt Pegelabstand oder kurz Abstand (z. B. der Rauschabstand, Signal-Rausch-Verhältnis).

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Pe|gel, der; -s, - [aus dem Niederd. < mniederd. pegel = Eichstrich; ↑Pegel (1 a), H. u.]: 1. a) Messlatte, Messgerät zur Feststellung des Wasserstandes: der P. zeigt, misst Hochwasser; b) Pegelstand: das Wasser sollte nicht unter einen gewissen P. sinken; Ü Sobald Benno einen gewissen P. (ugs.; Alkoholspiegel) erreicht, muss er singen (Bieler, Bär 260); Mit der Geburt der Kinder hatte ihr Glück seinen obersten P. erreicht (Strauß, Niemand 109). 2. (Technik, Physik) Logarithmus des Verhältnisses zweier Größen der gleichen Größenart.

Universal-Lexikon. 2012.