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Tabak
Tobak (veraltet)

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Ta|bak ['ta:bak], der; -s, -e:
aus den Blättern der Tabakpflanze gewonnenes Produkt zum Rauchen:
der Tabak schmeckt mir.
Zus.: Kautabak, Orienttabak, Pfeifentabak, Rauchtabak, Schnupftabak, Virginiatabak, Zigarettentabak.

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Tạ|bak 〈a. [-′-] m. 1
I 〈unz.〉 Angehöriger einer Gattung nikotinhaltiger Nachtschattengewächse: Nicotiana; Sy Tabakpflanze, Tabakstrauch
II 〈zählb.〉 aus der Tabakpflanze hergestelltes Genussmittel (Zigaretten\Tabak, Pfeifen\Tabak, Kau\Tabak, Schnupf\Tabak) ● \Tabak anbauen, beizen, ernten; \Tabak kauen, rauchen, schnupfen; guter, schlechter \Tabak
[über frz. tabac (a. tobaco) <span. tabaco, vermutl. <karaibisch tobaco, taboca, nach der Insel Tobago (Kl. Antillen)]

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Tạ|bak [auch: 'ta:bak , bes. österr.: ta'bak], der; -s, (Sorten:) -e [span. tabaco, viell. aus einer Indianerspr. der Karibik]:
1.
a) (zu den Nachtschattengewächsen gehörende) nikotinhaltige Pflanze mit großen, behaarten Blättern u. in Trauben od. Rispen stehenden weißen, gelben od. rosa, oft stark duftenden Blüten:
T. anbauen, pflanzen, ernten, brechen;
b) Tabakblätter:
T. fermentieren, beizen.
2.
a) aus getrockneten u. durch Fermentierung geschmacklich veredelten Blättern der Tabakpflanze hergestelltes Produkt zum Rauchen (2 a):
ein leichter, milder, starker T.;
[eine Pfeife] T. rauchen;
starker T. (Tobak);
b) Kurzf. von Kautabak;
c) Kurzf. von Schnupftabak:
T. schnupfen.

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Tabak
 
[von spanisch tabacco, vielleicht aus einer Indianersprache der Karibik] der, -s/-e, Nicotiana, Gattung der Nachtschattengewächse mit etwa 70 Arten, v. a. im tropischen und subtropischen Amerika, aber auch im südlichen Pazifik, in Australien und in Südwestafrika; meist Kräuter, seltener Sträucher, mit großen, einfachen, oft drüsig behaarten Blättern und in zymösen Trauben oder Rispen stehenden, weißen, gelben, roten oder rosafarbenen, oft stark duftenden Blüten mit langröhriger oder glockiger Krone. Die beiden wirtschaftlich bedeutendsten, wild nicht bekannten Arten sind der Virginische Tabak (Nicotiana tabacum), ein bis 3 m hohes Kraut mit lanzettlich zugespitzten Blättern und rosafarbenen Blüten, und der bis 1,2 m hohe Bauerntabak (Machorka, Nicotiana rustica) mit rundlich-eiförmigen Blättern und grünlich gelben Blüten. Einige Arten werden als Zierpflanzen kultiviert, besonders Nicotiana sandarae und Nicotiana alata (im östlichen Mitteleuropa stellenweise eingebürgert). Alle Tabakarten enthalten in allen Teilen (mit Ausnahme der reifen Samen) das Alkaloid Nikotin und einige weitere Alkaloide.
 
Zur Tabakgewinnung wird der Virginische Tabak heute in zahlreichen, nach Klima- und Bodenansprüchen sehr unterschiedlichen, meist nach ihrem Anbaugebiet benannten Sorten (z. B. Virginia-, Orient-, Burley-, Kentucky-, Havanna-, Sumatra-, Brasiltabak, jeweils zur Herstellung bestimmter Tabakerzeugnisse verwendet) von den Tropen bis in die gemäßigten Zonen (38º südliche Breite bis 56º nördliche Breite) angebaut. In Deutschland findet sich Tabakanbau v. a. in der Vorderpfalz, im Hessischen Ried, im Kraichgau, in der Ortenau sowie in Franken. Bauerntabak wird in den GUS-Staaten und in Polen (sowie in den USA zur Nikotingewinnung) kultiviert. Der frostempfindliche Tabak benötigt gut durchlüftete Böden und beansprucht 500-1 000 mm Jahresniederschläge.
 
Zur Gewinnung von Rauchtabak werden die Pflanzen sechs bis acht Wochen nach der Aussaat (vielfach maschinell) ausgepflanzt (20 000-100 000 Pflanzen je Hektar). Die Blatternte findet etwa 60-65 Tage nach dem Auspflanzen zeitlich gestaffelt in Abständen von 10-20 Tagen (4-5 Tage bei Zigarrentabak) für die einzelnen Blattqualitäten statt, die man an der Pflanze (von unten nach oben) als Grumpen (Erdgut; die schon braunen Blätter), Sandblätter (die drei bis vier größten, hellgrünen Blätter), Mittelgut (zwei oder drei relativ große Blätter), Hauptgut (Bestgut; fünf bis sieben Blätter) und Obergut (Fettgut; die drei obersten, gesondert und erst nach dem Hauptgut geernteten Blätter) bezeichnet. Als Nachgut (Nachtabak) bezeichnet man die zwei oder drei stehen gelassenen Seitentriebe, die im September geerntet werden. Die Blätter werden für Zigarrentabak in grünem bis hellgrünem, für Zigarettentabak in hellgrünem bis gelbem Zustand gebrochen, während man bei der Ganzpflanzenernte die Reife der meisten Blattpaare oder (nach Sandblatternte) die des Mittelgutes abwartet. Nach der Ernte werden die Blätter nach Länge, Farbe und Schadbild sortiert, auf Fäden aufgezogen (Bandolieren) oder wie Ganzpflanzen in Lattenrahmen geklemmt und getrocknet.
 
Bei der Trocknung unterscheidet man die natürliche Trocknung (bei Orienttabak v. a. als Sonnentrocknung, sonst als Unterdachtrocknung in Tabakspeichern) und die künstliche Trocknung, die nach verschiedenen Verfahren in Tabaktrocknungsanlagen erfolgt. Die fertig getrockneten Blätter (Wassergehalt 18-20 %) werden nachsortiert und in Büscheln zusammengelegt; diese werden zu Ballen gepresst und mit Jute umhüllt als Rohtabak zur Weiterverarbeitung der Tabakindustrie zugeführt.
 
Bei der Tabakverarbeitung werden die Tabakblätter zunächst einer mehrere Wochen bis Monate (zum Teil bis zu zwei Jahren) dauernden Fermentation unterworfen, durch die unerwünschte Substanzen (v. a. proteinhaltige Stoffe) abgebaut und gleichzeitig Aromastoffe sowie braune Pigmente gebildet werden. Anschließend werden die Tabakblätter von den stärkeren Blattrippen befreit, danach häufig mit Lösungen Aroma gebender Substanzen, wie Zucker, Lakritze, Kakao u. a., besprüht (»soßiert«, »gesoßt«) und in Schneidmaschinen auf die gewünschte Schnittbreite geschnitten. Zuletzt wird das Schneidgut in Trockenanlagen bei etwa 70-90 ºC beziehungsweise (bei so genanntem schwarzen Tabak) bei etwa 100 ºC »geröstet«. Je nach den verwendeten Tabaksorten und der Art der Verarbeitung werden sehr unterschiedliche Endprodukte als Rauchtabak gewonnen. Zur Herstellung von Zigaretten nimmt man meist schwach gesoßte helle, zum Teil auch ungesoßte schwarze Virginia-, Orient- oder Burleytabake; als Pfeifentabak werden meist stark gesoßte, häufig einer zweiten Fermentation unterworfene Kentucky- oder Orienttabake verwendet. Zigarren, Zigarillos und Stumpen bestehen aus einer Einlage aus grob geschnittenen oder gerissenen, stark fermentierten Tabak, die in ein Umblatt und ein Deckblatt, heute vielfach in eine aus Tabakstaub oder aus gemahlenem Tabak mithilfe von Bindemitteln hergestellte Tabakfolie (Bandtabak) gewickelt ist. (Aging)
 
Verwendung
 
findet der Tabak als Rauchtabak für Zigaretten und Zigarren, als Schnupf- und Kautabak. (Rauchen)
 
Krankheiten
 
der Tabakpflanzen, die wirtschaftlichen Schäden verursachen, sind verschiedene Virosen (v. a. das Tabakmosaikvirus und die durch lange braune Streifen an allen Pflanzenteilen und Kräuselung der Blattspreiten gekennzeichnete Mauche) und Pilzkrankheiten (v. a. Blauschimmel).
 
Kulturgeschichte:
 
Nach Europa gelangten die ersten Nachrichten über den Tabak durch Begleiter von C. Kolumbus. Als Tabaco wurde zunächst die von den nordamerikanischen Indianern zum Rauchen benutzte Röhre bezeichnet. Der Tabakgenuss diente in den indianischen Kulturen v. a. kultischen Zwecken. - Samen und Pflanzen des Bauerntabaks lernte man in Europa früher als die des Virginischen Tabaks kennen; sie wurden zuerst durch Francisco Hernández de Toledo (* 1517, ✝ 1587), den Leibarzt König Philipps II., nach Spanien gebracht, wo der Tabak v. a. als Zierpflanze kultiviert wurde. Der französische Gesandte in Portugal, Jean Nicot (* 1530, ✝ 1600), schickte 1560 Tabaksamen nach Paris, wo in der Folgezeit am Hof das Schnupfen in Mode kam. Der französische Arzt und Botaniker Jacques Dalechamps (* 1513, ✝ 1588) nannte die Pflanze 1586 Herba nicotiana. - Tabakrauchen wurde um 1570 bei niederländischen Seeleuten üblich. Im Dreißigjährigen Krieg verbreiteten schwedische Soldaten das Rauchen in Europa.
 
Obwohl viele Ärzte Tabak als Arzneimittel gegen verschiedene Krankheiten empfahlen (besonders als Desinfiziens vor Pest und gegen Zahnschmerzen, Gicht, Kolik und Tetanus), wurden Anbau und Genuss von Tabak in vielen Ländern verboten, im Osmanischen Reich sogar mit dem Tode bestraft. Das Pfeiferauchen, Schnupfen und Tabakkauen breitete sich im 18. Jahrhundert trotzdem weiter aus; das Rauchen auf der Straße blieb allerdings in Deutschland bis 1848 verboten. - In Preußen wurde 1720 eine Tabakfabrik errichtet. Zigarren und Zigaretten wurden 1862 eingeführt. 1828 isolierten die deutschen Chemiker Karl Ludwig Reimann (* 1804, ✝ 1872) und Christian Wilhelm Posselt (* 1806, ✝ 1877) das Alkaloid Nikotin und erprobten dessen Wirkung an Tieren. Durch die pharmakologische Erforschung der Wirkungsweise des Tabaks wurden die Risiken der Anwendung des Tabaks als Medikament erkannt.
 
Wirtschaft:
 
Zwischen 1994 und 1996 hat sich die weltweite Tabakproduktion von 6,50 Mio. t auf 6,51 Mio. t leicht erhöht. Davon entfielen 1996 auf die wichtigsten Erzeugerländer China 2,324 Mio. t, die USA 710 000 t, Indien 512 000 t, Brasilien 471 000 t, die Türkei 230 000 t und Simbabwe 209 000 t. Hauptexporteure von Tabak sind die USA mit (1995) 478 200 t (1993: 420 500 t), Brasilien (321 300 beziehungsweise 279 300 t), Simbabwe (178 000 beziehungsweise 186 800 t), China (145 100 beziehungsweise 124 400 t), die Türkei (143 200 beziehungsweise 97 100 t), Malawi (99 500 beziehungsweise 95 700 t) und Indien (71 500 beziehungsweise 103 700 t). In Deutschland wurden 1996 144 Mrd. Zigaretten (Anstieg gegenüber dem Vorjahr +7,1 %), 1,5 Mrd. Zigarren (+7,9 %), 14 400 t Feinschnitttabak (—6,1 %) und 1 100 t Pfeifentabak (—2,7 %) konsumiert.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Handelsgesellschaften erobern die Welt: Kampf um die Märkte
 

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Ta|bak [auch: 'tabak, bes. österr.: ta'bak], der; -s, (Sorten:) -e [span. tabaco, viell. aus einer Indianerspr. der Karibik]: 1. a) (zu den Nachtschattengewächsen gehörende) nikotinhaltige Pflanze mit großen, behaarten Blättern u. in Trauben od. Rispen stehenden weißen, gelben od. rosa, oft stark duftenden Blüten: T. anbauen, pflanzen, ernten, brechen; b) Tabakblätter: T. fermentieren, beizen; die T. verarbeitende Industrie. 2. a) aus getrockneten u. durch Fermentierung geschmacklich veredelten Blättern der Tabakpflanze hergestelltes Produkt zum Rauchen (2 a): ein leichter, milder, starker T.; [eine Pfeife] T. rauchen; *starker T. (↑Tobak):Dieses Zurechtstutzen der neuen Verordnung ... wurde als allzu starker T. empfunden (NZZ 3. 2. 83, 30); b) kurz für ↑Kautabak: T. kauen; c) kurz für ↑Schnupftabak: Er hielt beim Mähen alle paar Meter an und schnupfte aus einer silbernen Dose T. (Lentz, Muckefuck 195). 3. <o. Art.; o. Pl.> herbe Duftnote der ätherischen Öle des Tabaks.

Universal-Lexikon. 2012.