Hernández,
1) [ɛr'nandɛθ], Alejo, spanischer Maler vermutlich niederrheinischer Herkunft, Fernández, Alejo.
2) [ɛr'nandɛθ], Gregorio, spanischer Bildhauer, Fernández, Gregorio.
3) [ɛr'nandes], José, argentinischer Schriftsteller, * Gut Pueyrredón (bei San Martín, Provinz Buenos Aires) 10. 11. 1834, ✝ Buenos Aires 21. 10. 1886; behandelt in seinem Hauptwerk, der zum Nationalepos gewordenen volkstümlichen Dichtung »Martín Fierro« (1872-79, 2 Teile; deutsch), das soziale Schicksal der Gauchos, die durch D. F. Sarmientos einseitig stadtorientierte Politik verelendeten und in den Kämpfen gegen Indianer der physischen Vernichtung preisgegeben wurden; schrieb auch didaktische, politische und biographische Prosa.
J. Mafud: Contenido social del Martín Fierro, análisis y interpretación (Buenos Aires 1961);
N. Jitrik: J. H. (ebd. 1971).
4) [ɛr'nandɛθ], Miguel, spanischer Schriftsteller, * Orihuela 30. 10. 1910, ✝ Alicante 28. 3. 1942; stammte aus einfachen Verhältnissen und erhielt nur eine geringe Schulbildung; kämpfte als Kommunist im Spanischen Bürgerkrieg aktiv auf republikanischer Seite. Vom Franco-Regime 1939 zum Tode verurteilt, dann zu 30 Jahren Haft begnadigt, starb er im Gefängnis. Sein Frühwerk (»El rayo que no cesa«, 1936) steht in der spanischen klassischen Tradition. Von V. Aleixandre, F. García Lorca, L. Cernuda und P. Neruda gefördert, kam seine Lyrik erst in den Kriegsjahren zur vollen Blüte (»Viento del pueblo«, 1937; »El hombre acecha«, 1938). Die Gedichte aus den Jahren 1938-41 erschienen 1958 postum als »Cancionero y romancero de ausencias«. Die eigenständige, an volkstümlichen Formen orientierte Lyrik Hernández' hat die Neuansätze in der spanischen Dichtung nach dem Bürgerkrieg stark geprägt. Weniger Beachtung fanden seine Dramen (»Teatro en la guerra«, 1937).
Ausgaben: Obra poética completa, herausgegeben von L. de Luis (21984).
Der Ölbaum schmeckt nach Zeit, nachgedichtet von E. Arendt, herausgegeben von K. Barck (1972).
Universal-Lexikon. 2012.