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Sofia
Hauptstadt von Bulgarien

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Sọ|fia [auch: 'zo:…]:
Hauptstadt Bulgariens.

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Sofia
 
['zɔfia, 'zoːfia], bulgarisch Sofija ['sɔfija], Hauptstadt von Bulgarien, 550 m über dem Meeresspiegel, im Süden des Beckens von Sofia, am Nordfuß der Witoscha, an der Isker, (1999) 1 199 700 Einwohner; bildet mit mehreren eigenständigen Randgemeinden die Stadtregion Sofia (1 326 km2), ist außerdem Verwaltungssitz des Gebietes Sofia (7 020 km2, 267 400 Einwohner); Sitz des bulgarisch-orthodoxen Patriarchen und des katholischen Exarchen sowie der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (gegründet 1869); Universität (seit 1909; als Hochschule 1888 gegründet), TU (1945 gegründet), private Neue Bulgarische Universität, Musik-, Sport-, medizinische Akademie, Hochschulen für Auslandsstudenten, für chemische Technologie, Wirtschaft, Architektur und Bauwesen, bildende Künste, Theaterkunst, Forstwirtschaft, Bergbau und Geologie, mehrere wissenschaftliche Institut, Konservatorium, astronomisches Observatorium, Nationalbibliothek, -museum u. a. Museen, Nationalgalerie, Philharmonie, Staatsoper u. a. Theater; zoologischer und botanischer Garten; Goethe-Institut. Sofia ist der wichtigste Industriestandort Bulgariens mit Maschinen-, Fahrzeug-, Waggon-, Kühlanlagenbau, elektrotechnische, elektronische, chemische, pharmazeutische, Nahrungsmittel-, Möbel-, Textil-, Leder- und Papierindustrie, Tabakverarbeitung, Druckereien. Im Stadtteil Kremikowzi größtes Hüttenwerk Bulgariens. Die von einer Ringautobahn umgebene Stadt ist auch ein wichtiger Knotenpunkt im Eisenbahn- und Straßennetz; internationaler Flughafen (Wraschdebna, Vraždebna). Seit 1980 ist eine U-Bahn im Bau; mehrere Seilbahnen führen in die Witoscha. An vier Thermalquellen im Stadtgebiet entstanden Heilbäder; in der Umgebung liegen weitere Kurorte.
 
Stadtbild:
 
Zu den ältesten erhaltenen Bauten gehören - neben Resten der römischen Stadtmauer (2.-5. Jahrhundert, u. a. Osttor) - die Georgsrotunde (4., 6. und 10. Jahrhundert, Fresken des 10., 12./13. und 14. Jahrhunderts) und die Sophienkirche (nach neueren Forschungen wahrscheinlich nicht vor Mitte 9. Jahrhundert, im 19. Jahrhundert durch Erdbeben stark zerstört, später mehrfach erneuert; beide Kirchen waren in osmanischer Zeit Moscheen) sowie die Kirche im Vorort Bojana (UNESCO-Weltkulturerbe). Aus osmanischer Zeit stammen die Große Moschee (1474), die Schwarze Moschee (1527), die Banja-Baschi-Moschee (1576) und die Bädermoschee (1617). Nach 1878 wurde Sofia neu angelegt, es entstanden viele öffentliche Bauten, wie der ehemalige Justizpalast (1928-36, seit 1983 Nationalmuseum), das Nationaltheater (1906 von F. Fellner und H. Helmer, nach Brand 1927-29 neu errichtet und nach Zerstörung 1944 wieder aufgebaut) und die Nationalbank (1934-39), sowie die Alexander-Newskij-Kathedrale (Kreuzkuppelbau, 1904-12), die Synagoge (1910) und die Nikolauskirche (1912). Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Stadtzentrum neu gestaltet, in den Randzonen entstanden große Wohnkomplexe. Zu den Neubauten gehören die Regierungs-Residenz Bojana, der Kulturpalast (1978-81), der Hauptbahnhof (1979) und das Hotel »Vitoscha« (1979, von Kurokawa Kishō).
 
Geschichte:
 
Der seit dem 4. Jahrtausend v. Chr. ständig besiedelte Platz, der im 8./7. Jahrhundert v. Chr. zum Thrakerreich gehörte, fiel 29 v. Chr. als Sẹrdica (nach den thrakischen Serden) an Rom und wurde unter Aurelian Hauptstadt der Provinz Dacia mediterranea. 342 fand hier ein Konzil statt, auf dem vergeblich versucht wurde, eine Einigung mit den Arianern zu erreichen. Zwischen 441 und 447 verheerten die Hunnen die Stadt; sie wurde unter Kaiser Justinian I. wieder aufgebaut, 809 von dem Bulgarenkhan Krum erobert, slawisiert und in Sredez umbenannt. Als Grenzfestung 1018-1185 unter byzantinischer Herrschaft, entwickelte sich die Stadt zu einer der bedeutendsten Bulgariens. Den Namen übernahm sie von der Sophienkirche (bulgarisch Sweta Sofija), der Hauptkirche der Stadt. 1382-1878 gehörte Sofia zum Osmanischen Reich und ist seitdem Hauptstadt Bulgariens.

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Sọ|fia [auch: 'zo:...]: Hauptstadt Bulgariens.

Universal-Lexikon. 2012.