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Diagnose
Befund (fachsprachlich); Krankheitserkennung

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Di|a|g|no|se [dia'gno:zə], die; -, -n:
Bestimmung einer Krankheit:
eine richtige, falsche Diagnose.
Syn.: Befund.
Zus.: Fehldiagnose, Frühdiagnose, Ultraschalldiagnose, Krebsdiagnose, Röntgendiagnose.

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Di|a|gno|se 〈f. 19
1. Erkennung, Feststellung (einer Krankheit)
2. Bestimmung der systematischen Stellung einer Tier- od. Pflanzenart nach ihren Merkmalen
● eine \Diagnose stellen; die \Diagnose auf etwas stellen [zu grch. diagnoskein „genau untersuchen, unterscheiden“]
Die Buchstabenfolge di|a|gn... kann in Fremdwörtern auch di|ag|n... getrennt werden.

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Di|a|g|no|se , die; -, -n [frz. diagnose < griech. diágnōsis = unterscheidende Beurteilung, Erkenntnis]:
1. (Med., Psychol.) Feststellung, Bestimmung einer körperlichen od. psychischen Krankheit (durch den Arzt):
eine richtige, falsche D.;
die ärztliche D. lautete auf Nierenentzündung;
eine D. stellen;
Ü eine D. der politischen Zustände.
2. (Meteorol.) zusammenfassende Beurteilung aller Wetterbeobachtungen, aus denen sich die Wettervorhersage ergibt.

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Diagnose
 
[französisch, von griechisch diágnosis »unterscheidende Beurteilung«, »Erkenntnis«] die, -/-n,  
 1) allgemein: das Feststellen, Prüfen und Klassifizieren von Merkmalen mit dem Ziel der Einordnung zur Gewinnung eines Gesamtbildes.
 
 2) Biologie: in der Systematik die Analyse der Merkmale eines Tieres oder einer Pflanze als Grundlage zur Bestimmung der systematischen Einordnung. (System)
 
 3) Medizin: das Erkennen einer Krankheit aufgrund der durch Anamnese (Vorgeschichte), Beobachtung und Untersuchung festgestellten Krankheitszeichen und Befunde. Neben den klassischen Verfahren der Inspektion (Betrachtung), Palpation (Abtastung), Perkussion (Abklopfen, einschließlich Reflexprüfung) und Auskultation (Abhorchen) sowie dem Messen des Blutdrucks und gegebenenfalls der Körpertemperatur verwendet die moderne Medizin eine Reihe zum Teil hoch spezialisierter technischer Hilfsmittel. Dazu gehören in erster Linie Röntgenuntersuchungen mit Computertomographie, die Kernspintomographie und Thermographie; in der Herz-Kreislauf-Diagnose die Elektrokardiographie, Phono- und Echokardiographie sowie die Herzkatheterisierung; in der Neurologie die Verfahren der Enzephalographie und Elektromyographie; in der Laboratoriumstechnik (Labordiagnostik) Blut- und Harnuntersuchungen, Sero-(Enzym-)Diagnostik und radioimmunologische Bestimmung von Hormonen (Radioimmunassay). Zunehmende Bedeutung haben die direkte Organbetrachtung (Endoskopie), die feingewebliche Organuntersuchung durch Biopsie, der Einsatz von Ultraschallgeräten und die Isotopendiagnostik (Nuklearmedizin) erlangt. Mit der Verschiebung der ärztlichen Tätigkeit in den Bereich der Vorbeugung (Prophylaxe) hat sich die Frühdiagnostik entwickelt (Vorsorgeuntersuchungen, Pränataldiagnostik). Moderne Datenverarbeitungsanlagen ermöglichen auch in der Diagnostik eine umfangreiche Dokumentation und schnelle Wiedergabe von Daten. Unter Computerdiagnostik im engeren Sinn wird die Stellung der Diagnose durch einen Computer verstanden, in dem krankheitstypische Symptome gespeichert sind und der nach Eingabe von Untersuchungsbefunden eine Liste möglicher Diagnosen in der Reihenfolge ihrer Wahrscheinlichkeit ausdruckt.
 
Die unter Abgrenzung gegen ähnliche Erkrankungen (Differenzialdiagnose) gestellte Diagnose ist Voraussetzung für eine gezielte Behandlung und für Voraussagen über Verlauf und Heilungsaussichten der Krankheit (Prognose). Fehldiagnosen entstehen u. a. durch einseitige Diagnostik, durch Übersehen oder Fehlbewerten von Krankheitszeichen, auch durch schwach ausgeprägte oder fehlende Symptomatik, v. a. im Frühstadium mancher Krankheiten (z. B. bestimmte Krebserkrankungen).
 
 4) Psychologie: Das Feststellen und Prüfen von Eigenschaften, Eignungen, emotionalen Zuständen, Verhaltensmöglichkeiten und -defiziten sowie Art und Ausmaß von Symptomen mit dem Zweck der Prognose von Entwicklungen und Leistungen, der Auswahl von Therapiemaßnahmen und der Messung ihrer Effekte (Psychodiagnostik).
 

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Di|a|gno|se, die; -, -n [frz. diagnose < griech. diágnōsis = unterscheidende Beurteilung, Erkenntnis]: 1. (Med., Psych.) Feststellung, Bestimmung einer körperlichen od. psychischen Krankheit (durch den Arzt): eine richtige, falsche D.; die ärztliche D. lautete auf Nierenentzündung; Ich bin nur Internist, sagt der Arzt, auch ich würde nie eine D. stellen, die nicht in mein Gebiet fällt (Schwaiger, Wie kommt 137); Ü eine D. der politischen Zustände; auch Albert Einstein hat Wasser in den Wein solcher Fortschrittsträume gegossen, wenn er die tiefsinnige D. aufstellt: „Wir leben in einer Zeit vollkommener Mittel und verworrener Ziele“ (Thielicke, Ich glaube 261). 2. (Biol.) zusammenfassende Beschreibung der wichtigsten Merkmale einer Pflanzen- od. Tierart (bzw. Gattung, Familie, Ordnung): ich entnehme einem ... Lehrbuch der Zoologie folgende D. der ... Ordnung der Columbae (Lorenz, Verhalten I, 308). 3. (Met.) zusammenfassende Beurteilung aller Wetterbeobachtungen, aus denen sich die Wettervorhersage ergibt.

Universal-Lexikon. 2012.