Shrewsbury
['ʃruːzbərɪ], Hauptstadt der County Shropshire, England, am oberen Severn, 64 200 Einwohner; katholischer Bischofssitz; Museen; Eisenbahnwerkstätten, Maschinenbau, elektrotechnische und Bekleidungsindustrie.
In der auf drei Seiten vom Severn umschlossenen Altstadt u. a. die nach der normannischen Eroberung gegründete Abteikirche Holy Cross (11.-14. Jahrhundert); in der südlich der Burg gelegenen frühgotischen Kirche Saint Mary spätgotisches Glasgemälde; Fachwerkhäuser, v. a. im Tudorstil; Markthalle von 1595.
Das heutige Shrewsbury, im 5./6. Jahrhundert als Pengwern Residenz der Fürsten von Powys, kam Ende des 8. Jahrhunderts zum Königreich Mercia und hieß nun Scrobbesbyrig; im Domesday Book erstmals als City genannt.
Shrewsbury
['ʃruːzbərɪ], einer der ältesten englischen Earlstitel, aus normannischer Zeit; seit 1442 im Besitz der normannisch-englischen Adelsfamilie Talbot. - Bedeutende Vertreter:
1) Charles Talbot ['tɔːlbət], 12. Earl und (seit 1694) Herzog von, britischer Staatsmann, * 24. 7. 1660, ✝ Isleworth (heute zu London) 1. 2. 1718; gehörte zu den Lords, die 1688 Wilhelm III. von Oranien nach England riefen; 1689-90 und 1694-99 Minister. Shrewsbury, der ursprünglich den Whigs angehörte, schloss sich 1710 den Tories an; wurde von Königin Anna 1714 zum Ersten Lord des Schatzamtes ernannt, war maßgeblich am Übergang der Krone an das Haus Hannover beteiligt.
2) John Talbot ['tɔːlbət], 1. Earl of (seit 1442), englischer Heerführer im Hundertjährigen Krieg, * 1384, ✝ (gefallen) Castillon-la-Bataille (bei Bordeaux) 17. 7. 1453; 1414-19 und 1445-47 Lord Lieutenant von Irland. Ab 1419 nahm er am Krieg gegen Frankreich teil, siegte 1424 bei Verneuil und kämpfte 1428 bei der Belagerung von Orléans. Im Juni 1429 wurde er bei Patay (nahe Orléans) von Jeanne d'Arc geschlagen und gefangen gesetzt. 1433 wurde Shrewsbury freigelassen, 1436 von Heinrich VI. zum Marschall, 1439 zum Gouverneur und Lieutenant-General von Frankreich und der Normandie ernannt. Mit seinem Tod endete Englands Machtstellung in Frankreich.
Universal-Lexikon. 2012.