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Reynolds
Reynolds
 
['renldz],
 
 1) Albert, irischer Politiker, * Rooskey (County Roscommon) 3. 11. 1935; Mitglied der Fianna Fáil, wurde 1977 Abgeordneter, ab 1979 Minister verschiedener Ressorts (u. a. 1987-88 für Industrie und Handel, 1988-89 für Finanzen und öffentlichen Dienst, 1989-91 für Finanzen). Als Nachfolger C. Haugheys war er 1992-94 Parteivorsitzender und Premierminister.
 
 2) Burt, amerikanischer Schauspieler, * Waycross (Georgia) 11. 2. 1936; seit 1961 beim Film. 1972 begann er seine Starkarriere; auch Regisseur von Filmen, in denen er gleichzeitig als Hauptdarsteller agierte (»Nobody is Perfect«, 1977; »Sharky und seine Profis«, 1981; »Sie nannten ihn Stick«, 1985).
 
Weitere Filme: Hai (1969); Der Mann, der die Katzen tanzen ließ (1973); Mein Name ist Gator (1975; auch Regie); Ein ausgekochtes Schlitzohr (1976); Auf ein Neues (1979); Rent-a-Cop (1986); Die Traumtänzer (1989); Ein Cop und ein halber (1993).
 
 3) Sir (seit 1768) Joshua, englischer Maler und Kunsttheoretiker, * Plympton (bei Plymouth) 16. 7. 1723, ✝ London 23. 2. 1792; ausgebildet 1740-43 bei T. Hudson in London. 1749-52 hielt er sich in Italien auf, wo er besonders die Werke Raffaels, Michelangelos und der venezianischen Maler der Hochrenaissance studierte. 1753 ließ er sich in London nieder. 1768-92 war er der erste Präsident der neu gegründeten Royal Academy of Arts. Mit seinen 1769-90 gehaltenen Akademievorträgen (15 »Discorses of Art«), in denen er die Theorie des »großen Stils« entwickelte, übte er großen Einfluss aus. Außer einigen Historiendarstellungen schuf Reynolds etwa 2 000 Porträts (die meisten in englischem Privatbesitz). Von A. van Dyck übernahm er die Eleganz, von Rembrandt das Helldunkel; antike und italienische Vorbilder beeinflussten seine Kompositionsweise. Seine Bildnisse repräsentieren die vornehme englische Gesellschaft seiner Zeit, darunter Künstler, Literaten und Politiker. Bis zu Beginn der 1760er-Jahre wirken seine Porträts rokokohaft intim (»Nelly O'Brien«, 1760-62; London, Wallace Collection), danach verstärken sich die klassischen Tendenzen. Männer stellte er ihrem Stand gemäß dar (»Commodore Augustus Keppel«, 1752; Greenwich, National Maritime Museum), Frauen häufig in historischen, v. a. mythologischen Rollen (»Mrs. Hale als Euphrosyne«, 1764-66; Privatsammlung), auch beim Bekränzen von Statuen oder der symbolischen Darbringung von Opfern (»Die Montgomery Schwestern«, 1773; London, National Gallery). Reynolds porträtierte häufig auch Familien (»James Payne und sein Sohn James«, 1764; Oxford, The Ashmolean Museum; »Lady Cockburn und ihre drei Söhne«, 1774; London, National Gallery; »George Clive mit Familie und einer indischen Dienerin«, um 1765-66; Berlin, Gemäldegalerie) sowie Kinder (»Master Hare«, 1788; Paris, Louvre). Nach einer Reise nach Flandern und Holland wurden in seinen Werken Einflüsse von P. P. Rubens wirksam (»Die Herzogin von Devonshire mit ihrer Tochter«, 1786; Chatsworth House). Reynolds war der meistgeschätzte englische Porträtmaler des 18. Jahrhunderts.
 
Literatur:
 
R., hg. v. N. Penny, Ausst.-Kat. (London 1986);
 R. Prochno: J. R. (1990).
 
 4) Osborne, britischer Physiker, * Belfast 23. 8. 1842, ✝ Watchet (County Somerset) 21. 2. 1912; Professor in Manchester (1868-1905), stellte 1883 das nach ihm benannte hydrodynamische Ähnlichkeitsgesetz auf (Reynolds-Zahl). 1886 formulierte er die später von A. Sommerfeld erweiterte Theorie der Schmiermittelreibung und -wirkung und 1889 die der turbulenten Strömungen.

Universal-Lexikon. 2012.