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Fianna Fáil
Fianna Fáil
 
['fɪənə 'fɔɪl, gälisch], Soldaten des Schicksals, irische Partei, hervorgegangen aus der Sinn Féin, gegründet 1926 von E. de Valera als Sammelbecken aller Gegner des angloirischen Vertrags von 1922 (Irland, Geschichte).
 
Programmatisch ist die Partei streng republikanisch und nationalistisch gesinnt (ursprünglich mit stark antibritischem Akzent) und auf die Unabhängigkeit Irlands bedacht. Im kulturellen Bereich legt sie - im Kontrast zum Englischen - ein großes Gewicht auf das Gälische als Sprache des Landes. Die Partei tritt für eine Vereinigung des britischen Nordirland mit der Republik Irland auf dem Verhandlungswege ein.
 
Unter der Führung de Valeras (1926-59) verweigerte die Partei zunächst ihre Mitarbeit im Parlament, dem »Dáil Eireann«, beteiligte sich jedoch seit 1927 am parlamentarischen Leben und stieg seit 1932 zur stärksten politischen Kraft des Landes auf. Sie stellte seitdem vielfach den Ministerpräsidenten sowie (seit der Verfassung von 1937) 1945-90 auch den Staatspräsidenten und hatte maßgeblichen Anteil an der Umwandlung des noch stark von Großbritannien abhängigen »Freistaates« Irland (1922) in die unabhängige Republik (1949). Unter dem Vorsitz von S. Lemass (1959-66), J. Lynch (1966-79), C. Haughey (1979-92), A. Reynolds (1992-94) und Bertie Ahern (* 1951, seit 1994) wandte sich die Partei stärker den gesellschaftlichen Problemen Irlands zu. Die ursprüngliche Tolerierung der »Irish Republican Army« (IRA) wich nach dem Zweiten Weltkrieg einer wachsenden Distanzierung.

Universal-Lexikon. 2012.