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kriegen
in den Besitz kommen; beziehen; entgegennehmen; erhalten; empfangen; absahnen (umgangssprachlich); erreichen; einsacken (umgangssprachlich); bekommen; zugespielt bekommen (umgangssprachlich); in Empfang nehmen; aneignen; erbeuten; erlangen; ergattern (umgangssprachlich)

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krie|gen ['kri:gn̩] <itr.; hat (ugs.):
1. 1bekommen:
Verpflegung, einen Brief kriegen; einen Kuss, ein Lob kriegen (geküsst, gelobt werden); Angst, Heimweh, Hunger kriegen; keine Arbeit kriegen; sie kriegt ein Kind (ist schwanger); das Fleisch ist fast nicht weich zu kriegen; kann man hier noch etwas zu essen kriegen?; sie kriegt seinen Hass zu spüren; etwas geschickt, gesagt kriegen.
Syn.: erhalten, erlangen.
2. (ugs.) (mit etwas, was Schwierigkeiten macht) fertigwerden, zum Erfolg kommen:
das kriegen wir schon noch.
Syn.: arrangieren, bewältigen, bewerkstelligen (Papierdt.), deichseln (ugs.), drehen (ugs.), fertigbringen (ugs.), hinbringen (ugs.), hinkriegen (ugs.).
3. jmds. habhaft werden, ihn fangen können:
den Dieb, Flüchtling kriegen.
Syn.: aufgreifen, beim Wickel kriegen (ugs.), ergreifen, ertappen, erwischen (ugs.), fassen, festnehmen, festsetzen, gefangen nehmen, hochgehen lassen (ugs.), in Gewahrsam nehmen, in Haft nehmen, schnappen (ugs.), verhaften.

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krie|gen 〈V.; hat; umg.〉
I 〈V. tr.〉
1. jmdn. \kriegen erwischen, ergreifen, packen
2. etwas \kriegen bekommen, erhalten
● na warte, wenn ich dich kriege!; das werden wir schon \kriegen! das werden wir schon in Ordnung bringen, erledigen, darüber werden wir uns schon einigen; ich werde dich schon noch \kriegen; er hat sie doch noch gekriegt 〈umg.〉 zur Freundin, Frau bekommen ● sie kriegt ein Kind sie bekommt/erwartet ein K.; Post \kriegen; Prügel \kriegen; einen Schrecken \kriegen; die Polizei hat den Täter nicht gekriegt nicht gefangen ● jmdn. zu fassen \kriegen; du wirst es (schon) noch zu hören, zu sehen \kriegen; etwas geschenkt \kriegen ● ich kann ihn nicht dazu \kriegen (etwas zu tun) nicht von der Notwendigkeit überzeugen
II 〈V. refl.〉 ein Paar werden (bes. im Film od. Roman) ● ob sie sich am Ende doch noch \kriegen?
[<mhd. kriegen „sich anstrengen, sich um etwas bemühen“, dann „streiten, kämpfen“; → Krieg; in der Bedeutung „bekommen“ gekürzt aus erkriegen „strebend erlangen, erringen“]

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1krie|gen <sw. V.; hat [mhd. kriegen, auch: sich anstrengen, nach etw. streben] (veraltet):
Krieg führen.
2krie|gen <sw. V.; hat [zu 1kriegen, ausgehend von der mhd. (md.) Präfixbildung erkrīgen (gek. zu mhd. krīgen) = strebend erlangen, erringen] (ugs.):
1.
a) bekommen, erhalten; mit etw. bedacht, versehen werden:
ein Geschenk, eine Belohnung, einen Preis k.;
b) jmdm. (als Äquivalent, als Bezahlung o. Ä.) zuteilwerden; (etwas, worauf ein Anspruch besteht) bekommen, erhalten:
Gehalt, Urlaub k.;
ich kriege noch 5 Euro von dir (du schuldest mir noch 5 Euro);
was kriegen Sie (verlangen Sie) für Ihre Arbeit?;
er kriegt 20 Euro für die Stunde (verdient 20 Euro in der Stunde);
c) jmdm. zugestellt, übermittelt werden:
Post, einen Brief, eine Nachricht k.;
d) (als Strafe o. Ä.) hinnehmen müssen; bekommen, erhalten:
eine Ohrfeige, Schelte, Schläge k.;
für den Einbruch hat er [ein Jahr] Gefängnis gekriegt (ist er mit [einem Jahr] Gefängnis bestraft worden);
e) (an einer bestimmten Körperstelle) plötzlich von etw. getroffen werden:
einen Stoß, einen Tritt k.;
f) von etw. befallen, erfasst werden:
Wut, Angst k.;
einen Schrecken k.;
allmählich Hunger k.;
Falten, eine Glatze k. (faltig, kahlköpfig werden);
g) sich etw. zuziehen; erleiden:
eine schwere Krankheit, Fieber, einen Herzinfarkt k.;
h) zu erwarten haben; mit etw. rechnen müssen:
Besuch, Gäste k.;
Ärger k.;
Schnee, Regen k.;
i) in einen bestimmten Zustand geraten:
Löcher, Risse k.;
j) jmdm. erteilt werden:
einen Befehl, keine Erlaubnis k.;
er kriegt immer seinen Willen (seinen Wünschen wird immer nachgegeben).
2.
a) (durch eigenes Bemühen) zu etw. kommen; sich verschaffen:
eine [neue] Stellung, keine Arbeit k.;
er hat noch einen Platz gekriegt;
keinen Anschluss, keine Verbindung beim Telefonieren k.;
einen Einblick in etw., einen Eindruck von etw. k. (gewinnen, erlangen);
er hat sie endlich gekriegt (für sich gewinnen können);
b) kaufen können, (gegen Geld) erhalten:
das Buch ist nicht mehr zu k.;
er hat die Sachen billig gekriegt;
was kriegen Sie? (was wünschen Sie, was möchten Sie haben?);
c) hervorbringen, entstehen lassen:
der Baum hat Blüten gekriegt;
sie kriegt ein Kind, ein Baby (ist schwanger);
d) zu einem bestimmten Verhalten o. Ä. bringen:
er hat ihn nicht dazu gekriegt mitzugehen;
er war bei dem Wetter nicht aus dem Haus zu k.;
e) erreichen, dass jmd., etw. in einen bestimmten Zustand versetzt wird:
das Fleisch weich k.;
sie kriegt ihre Kinder nicht satt;
f) erreichen, dass etw. irgendwohin gelangt:
das Klavier durch die Tür k.;
den Ball ins Tor, Netz k.;
g) hinkriegen, schaffen, bewältigen:
die Sache ist nicht ganz einfach, aber wir werden es schon k.;
h) (noch zum richtigen Zeitpunkt) erreichen:
die Straßenbahn noch, nicht mehr k.;
i) jmds., einer Sache habhaft werden; fangen, fassen:
den Dieb, den Flüchtigen k.
3. <k. + Inf. mit »zu«>
a) in den Stand gesetzt werden, die Möglichkeit haben, etw. [zu seinem Nutzen] zu tun:
etw. zu kaufen, zu essen, zu sehen k.;
b) ertragen müssen:
wenn er das tut, kriegt er von mir etw. zu hören (werde ich ihm die Meinung sagen).
4. <k. + 2. Part.> zur Umschreibung des Passivs:
etw. geschenkt, geschickt, gesagt k.
5.
es nicht über sich k. (sich nicht zu einer [für die eigene od. eine andere Person] unangenehmen Handlung entschließen können: ich habe es nicht über mich gekriegt, ihn abzuweisen).

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Krie|gen, das; -s (landsch.): Fangen: Schon nach ein paar Tagen liefen Kinder während des Unterrichts in der Klasse herum und spielten K. (Christiane, Zoo 17).

Universal-Lexikon. 2012.