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Schirm
Leinwand; Wandschirm; Knirps; Regenschirm; Display; Anzeige; Bildschirm; Anzeigegerät; Monitor

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Schirm [ʃɪrm], der; -[e]s, -e:
[tragbarer] Gegenstand, der aufgespannt Schutz gegen Regen bzw. gegen Sonne bietet und aus einem mit Stoff bespannten, zusammenklappbaren Gestell besteht:
den Schirm aufspannen, über sich halten.
Zus.: Damenschirm, Gartenschirm, Herrenschirm, Kinderschirm, Regenschirm, Sonnenschirm, Stockschirm, Taschenschirm.

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Schịrm 〈m. 1
1. Gerät aus einem aufspann- u. zusammenklappbaren Seiden- od. Segeltuchdach mit langem Griff zum Schutz gegen Regen u. Sonne (Regen\Schirm, Sonnen\Schirm)
2. schirm- od. halbschirmähnl. Gegenstand zum Schutz gegen zu helles Licht (Augen\Schirm, Lampen\Schirm, Mützen\Schirm)
3. Projektionsleinwand, Bildschirm (Ofen\Schirm)
4. Metall- od. Stoffwand zum Schutz gegen strahlende Wärme
5. Teil des Röntgenapparates, auf dem der zu untersuchende Körper sichtbar wird (Röntgen\Schirm)
6. 〈Jägerspr.〉 Geflecht aus Zweigen od. Schilf, hinter dem sich der Jäger verbirgt
7. 〈fig.〉 Schutz
● jmdm. Schutz und \Schirm gewähren 〈verstärkend〉; den \Schirm aufspannen, zusammenklappen; eine Sendung geht über den \Schirm wird im Fernsehen gesendet (gebildet nach „über die Bühne gehen“ = „aufgeführt werden“) [<ahd. skirm, skerm „Schutz(wehr), Schild“ <germ. *skerma-, *skermi- „Fellüberzug der Schilde“; zu idg. *(s)ker- „schneiden, trennen“; verwandt mit scheren]

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Schịrm , der; -[e]s, -e [mhd. schirm, ahd. scirm = Schutz, urspr. wohl = Fellüberzug des 1Schildes]:
1.
a) aufspannbarer Regen- od. Sonnenschutz mit Schaft [u. Griff od. Fuß]:
den S. aufspannen;
einen S. (Regenschirm) mitnehmen;
b) Kurzf. von Fallschirm:
der S. hat sich nicht geöffnet;
c) (Bot.) schirmförmiger Hut der Schirmlinge.
2. Kurzf. von Lampenschirm.
3.
a) schildähnlicher Gegenstand zum Schutz gegen zu helles Licht od. direkte [Hitze]strahlung:
einen S. vor den Ofen stellen;
b) (Jägerspr.) gegen Sicht schützende, aus Reisig, Schilf o. Ä. hergestellte Deckung für den Jäger;
c) schildähnlicher Teil der Mütze, der bes. die Augen vor Sonnenlicht schützt.
4. Kurzf. von Bildschirm:
diese Sendung wird bald über den S. gehen (gesendet werden);
etw. auf dem S. haben (Radar 2).

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I
Schirm,
 
1) allgemein: vor unerwünschten Einflüssen schützender Gegenstand, z. B. Ofen-, Wand-, Wind-, Lampenschirm; meistens versteht man unter Schirm Sonnen- und Regenschirm. Bei den heute gebräuchlichen Regenschirmen und Sonnenschirmen wird imprägnierter, Wasser abweisender Bezugsstoff mit einem Drahtgestell aufgespannt, das an einem Stab nach oben oder unten geführt wird. Taschenschirme lassen sich durch den drei- oder zweigliedrigen Teleskopstab und durch die gelenkigen Streben in eine sehr kleine Form bringen. Der Stockschirm wird zusammengefaltet in einer Hülle untergebracht, aus der die Spitze und der gekrümmte Griff noch herausragen, sodass er gleichzeitig als Spazierstock verwendet werden kann.
 
Geschichte:
 
Der Sonnenschirm ist älter als der Regenschirm und war in den Hochkulturen des Ostens (China, Japan) sowie im Orient Herrschaftssymbol. Es gab mehrstöckige Schirme sowie solche aus Federn, Palmblättern, Stoff- und Lederstreifen. Mitunter befand sich der Stock am Rand des Schirms, sodass er durch eine Dienerin von hinten über ihre Herrin gehalten werden konnte (v. a. im antiken Griechenland). Die christliche Kirche übernahm den Schirm als Privileg für Würdenträger. Im 13. Jahrhundert entwickelte sich daraus der Baldachin. Als Gebrauchsgegenstand trat der Schirm im 16. Jahrhundert in Italien als Mehrpersonenschirm in Erscheinung. Die Chinoiseriemode des 18. Jahrhunderts scheint den Siegeszug des Schirms begünstigt zu haben. Um 1815 erfand ein Franzose den »Knicker« (bei dem der Stock abgewinkelt werden konnte), 1852 ein Engländer das Stahlgestell (das das bisher verwendete Fischbein ersetzte). 1928 wurde der zusammenlegbare Taschenschirm (Knirps®) konstruiert.
 
 
 2) Technik: 1) in der Röntgen-, Kern- und Nachrichtentechnik der Abschirmung dienende Vorrichtung; 2) zum Sichtbarmachen einer Strahlung dienendes Gerät (z. B. Leuchtschirm); 3) große (textile) Gewebefläche, die in einer bestimmten Form aufgespannt ist, um für das Abbremsen einer Bewegung den nötigen hohen Luftwiderstand zu erzeugen (Bremsschirm, Fallschirm).
II
Schirm,
 
kurz für Bildschirm.

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Schịrm, der; -[e]s, -e [mhd. schirm, ahd. scirm = Schutz, urspr. wohl = Fellüberzug des 1Schildes]: 1. a) aufspannbarer Regen- od. Sonnenschutz mit Schaft [u. Griff od. Fuß]: den S. aufspannen, öffnen, zuklappen; einen S. (Regenschirm) mitnehmen; die Gäste saßen unter bunten -en (Sonnenschirmen); Ü Der blaue S. des Himmels spannte sich über den grünen S. der Kiefern (Musil, Mann 1379); Den S. der absoluten sozialen Sicherheit gibt es nicht mehr (Zeit 18. 3. 99, 80); *einen S. in die Ecke stellen/einen S. [in der Ecke] stehen lassen (ugs. verhüll.; eine Blähung abgehen lassen; bezieht sich wohl darauf, dass ein in der Ecke stehender, alter od. feuchter Schirm muffig riecht); b) kurz für ↑Fallschirm: der S. hat sich nicht geöffnet; c) (Bot.) schirmförmiger Hut der Schirmlinge. 2. kurz für ↑Lampenschirm: Aus grüner Seide war der S. von Mutters Stehlampe (Böll, Haus 5). 3. a) schildähnlicher Gegenstand zum Schutz gegen zu helles Licht od. direkte [Hitze]strahlung: einen S. vor den Ofen stellen; einen grünen S. (Augenschirm) als Sonnenschutz tragen; b) (Jägerspr.) gegen Sicht schützende, aus Reisig, Schilf o. Ä. hergestellte Deckung für den Jäger; c) schildähnlicher Teil der Mütze, der bes. die Augen vor Sonnenlicht schützt. 4. kurz für ↑Bildschirm: diese Sendung wird bald über den S. gehen (gesendet werden); auf dem S. (Computerbildschirm) erscheint das Eingabefeld.

Universal-Lexikon. 2012.