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Schild
Schutzwaffe; Zeichen

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1Schild [ʃɪlt], das; -[e]s, -er:
meist rechteckige Tafel, Platte von unterschiedlicher Größe und aus unterschiedlichem Material, die, beschriftet oder mit Zeichen o. Ä. versehen, auf etwas hinweist:
er hatte kein Schild mit seinem Namen an der Tür; das Schild bedeutet »Überholverbot«; im Wartezimmer hing ein Schild »Rauchen verboten«.
Syn.: Aufkleber, Etikett, Markierung, Piktogramm, Verkehrszeichen, Wegweiser.
Zus.: Firmenschild, Gebotsschild, Hinweisschild, Ladenschild, Namensschild, Nummernschild, Ortsschild, Stoppschild, Straßenschild, Türschild, Verbotsschild, Warnschild.
  2Schild [ʃɪlt], der; -[e]s, -e:
aus einer meist runden, leicht gekrümmten Platte mit einem Griff auf der Rückseite bestehende Schutzwaffe, die man gegen Angriffe von vorn vor seinen Oberkörper hält:
im Museum sind auch römische Schilde ausgestellt.
Zus.: Schutzschild.

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Schịld
I 〈m. 1
1. 〈Waffenk.〉 älteste, am Arm getragene Schutzwaffe, runde od. ovale, leicht gekrümmte Platte aus Holz, Leder, Metall od. Flechtwerk
2. 〈Heraldik〉 Hauptteile des Wappens mit der für den Eigentümer kennzeichnenden Figur
3. 〈Zool.〉
3.1 Skelettkapsel der Schildkröten, die aus Knochenplatten, meist mit Hornschilden überzogen, besteht
3.2 Teil des Außenskeletts von Krebsen u. Insekten (Brust\Schild, Kopf\Schild, Rücken\Schild)
4. Schirm an der Mütze
5. 〈Tech.〉 Ummantelung eines Kernreaktors zur Verringerung des Austritts von radioaktiver Strahlung
● jmdn. auf den \Schild erheben 〈fig.〉 jmdn. zum Anführer machen (nach der alten Sitte, den Gewählten auf einen Schild für alle sichtbar hochzuheben); einen Adler, Löwen o. Ä. im \Schilde führen als Wappentier haben; etwas im \Schilde führen 〈fig.〉 insgeheim etwas beabsichtigen; sich mit dem \Schild decken
II 〈n. 12Abzeichen, Erkennungszeichen, Warnungszeichen, meist Platte aus Holz od. Metall bzw. Blatt Papier mit Aufschrift (Blech\Schild, Holz\Schild, Flaschen\Schild, Laden\Schild) ● ein \Schild anbringen, anschlagen, aufhängen, aufkleben, entfernen; \Schilder beschriften, malen, zeichnen
[<ahd. scilt, engl. shield, got. skildus, ursprünglich „gespaltenes Holzstück, Brett“ <germ. *skeldus; zu idg. *skel- „schneiden, zerspalten“]

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1Schịld , der; -[e]s, -e [mhd. schilt, ahd. scilt, eigtl. = Abgespaltenes, die Schilde der Germanen waren nach röm. Zeugnis aus Brettern hergestellt]:
1. eine Schutzwaffe darstellender, auf seiner Rückseite mit einer Handhabe versehener flächiger Gegenstand von verschiedener Form, der – vor den Körper gehalten – dem Kämpfenden zur Abwehr von Attacken mit Hieb- u. Stichwaffen o. Ä. dient:
ein runder S.;
jmdn. auf den S. [er]heben (geh.; jmdn. zum Führer bestimmen; nach dem altgerm. Brauch, einen neu gewählten Stammesführer auf einem Schild dreimal im Kreise herumzutragen, damit das versammelte Volk ihn deutlich sehen konnte: die Zukunft wird zeigen, ob die Partei den richtigen Mann auf den S. gehoben hat);
etw. [gegen jmdn., etw.] im -e führen (heimlich etw. planen, was sich gegen jmdn., etw. richtet; nach dem auf den Schild gemalten Wappen, das den Eingeweihten erkennen ließ, ob der Besitzer des Schildes Freund od. Feind war: ich wüsste zu gern, was er jetzt wieder im -e führt).
2. Wappenschild.
3. schildförmiger, länglicher Schirm an der Vorderseite von Mützen.
4.
a) (Technik, Waffent.) Schutzplatte [an Geschützen];
b) (Kernt.) Ummantelung des Reaktorkerns, die den Austritt von Strahlung verhindern soll.
2Schịld , das; -[e]s, -er [urspr. = 1Schild (1, 2) als Erkennungszeichen, Amts-, (Wirts)kennzeichen usw.]:
1. Tafel, Platte mit einem Zeichen, einer Aufschrift o. Ä.:
ein S. anbringen.
2. (Jägerspr.) Fleck auf der Brust (bes. bei Waldhühnern).

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Schild
 
[althochdeutsch scilt, eigentlich »Abgespaltenes«] der,
 
 1) Astronomie: Sobiẹskischer Schild, wissenschaftliche Bezeichnung Scutum, Abkürzung Sct, kleines, dem Adler benachbartes Sternbild der Äquatorzone; in unseren Breiten im Sommer am Abendhimmel sichtbar. Es enthält eine helle Milchstraßenwolke (Schildwolke).
 
 2) Geologie: Festlandskern aus präkambrischen Gesteinen, die durch gebirgsbildende und metamorphe Vorgänge zusammengeschweißt worden sind und seitdem überwiegend Hebungstendenz zeigen. Beispiele: Baltisches Schild, Kanadisches Schild, Indischer Schild, Australisches Schild.
 
 3) Heraldik: Wappenschild, wesentlichster Bestandteil eines Wappens; kann auch allein als Wappenträger verwendet werden, was bei allem anderen heraldischen Beiwerk in der Regel nicht möglich ist. Ein Schild erhält erst dann heraldischen Charakter, wenn seine Oberfläche mit Heroldsbildern oder gemeinen Figuren in heraldischen Farben bedeckt ist, mit denen die Person des Trägers kenntlich gemacht wurde. Die ältesten Formen waren der Dreieckschild (ab dem 12. Jahrhundert) und die Tartsche (ab dem 14. Jahrhundert), die den tatsächlich getragenen Schildern entsprachen. Aus diesen entwickelten sich ab Ende des 15. Jahrhunderts zahlreiche Formen, u. a. der unten gerundete Schild, wie er heute in Deutschland (wieder) allgemein üblich ist.
 
 4) auch das, Jägersprache: bei älteren Keilern die verdickte Haut an den Blättern; ferner die Federn der Vorderbrust des Auer- und des Birkhahns und der hufeisenförmige Fleck auf der Hinterbrust des Rebhahns.
 
 5) Kerntechnik: in Kernreaktoren die aus geeigneten Abschirmstoffen bestehende Ummantelung des Reaktorkerns, die den Austritt ionisierender Strahlung verhindern soll; der gekühlte thermische Schild umgibt unmittelbar den Reaktorkern und schützt die Druckbehälterwand vor Strahlenschäden und einer zu starken Aufheizung durch Strahlungsabsorption, der biologische Schild besteht meist aus Schwerbeton (ist deshalb gleichzeitig tragendes Bauelement) und schwächt die restliche Strahlung unter die Toleranzdosis ab.
 
 6) Tunnelbau: Schildvortrieb.
 
 7) Waffenkunde: älteste tragbare Schutzwaffe, verwendet zur Deckung des Körpers gegen Hieb, Stich und Wurfgeschosse aller Art; in allen Erdteilen verbreitet, in Europa im Altertum und Mittelalter gebräuchlich; meist aus Holz (teilweise mit Lederbezug und Metallbeschlägen), seltener vollständig aus Metall gefertigt; an der Innenseite mit Haltegriffen oder Tragriemen ausgestattet.
 
In Ägypten dienten in vorgeschichtlicher Zeit (4. Jahrtausend v. Chr.) Felle als Schilder; später schützten sich Fußsoldaten wie Wagenkämpfer mit Holzbrettern (oft mit Fellbespannung). In Mesopotamien sind seit der 1. Hälfte des 3. Jahrtausends v. Chr. große rechteckige Schilder zum Schutz von Lanzenträgern bezeugt. Im mitteleuropäischen Raum lässt sich seit der späten Bronzezeit (Urnenfelderzeit) der hölzerne Rundschild nachweisen, bronzene Ausführungen dienten wohl nur zu Votivzwecken. Kelten und Germanen führten meist runde, seltener rechteckige Schilder, die in der Regel mit einem oft spitzen Holz-, später Metallbuckel sowie einem metallenen Randbeschlag versehen waren. Die ältesten Darstellungen aus dem Bereich des östlichen Mittelmeerraums und des Vorderen Orients entstammen der sumerischen Kunst (Geierstele). Bei den mykenischen Kriegern war der Lang- oder Turmschild als stark gewölbtes Oval oder in länglicher Viereckform üblich. In homerischer Zeit trat neben diesen ein mit Bronzeblech beschlagener Rundschild, der sich in der Folgezeit immer stärker durchsetzte.
 
In Rom wurde in frühester Zeit ein viereckiger Lang- oder Türschild verwendet, der im 7. Jahrhundert v. Chr. unter etruskischem Einfluss vom runden Clipeus (aus Metall; etwa 90 cm groß) abgelöst wurde. Dieser wiederum wich Ende des 5. Jahrhunderts v. Chr. dem samnitischen Scutum, einem schwach zylindrisch gewölbten, rechteckigen Holzschild (doppelte Bretterlage, überzogen mit Leinwand und Kalbsfell), der an beiden kurzen Seiten durch Metallbänder verstärkt war. Um 300 v. Chr. trat neben das Scutum ein länglich ovaler Schild. In der Kaiserzeit wurde das Scutum kleiner, daneben entstanden andere Formen wie Rund- und Sechseckschild.
 
Nachdem im mittel- und westeuropäischen Raum im Frühmittelalter noch der Rundschild vorherrschend gewesen war, setzte sich aufgrund normannischen Einflusses im 11. Jahrhundert der mandelförmige, hohe, unten spitz zulaufende Dreieckschild durch, der an einem Band um den Nacken getragen werden konnte und Ritter und Fußknechte bis an die Schulter deckte. Parallel zur Entwicklung des Harnischs konnte man im 14. Jahrhundert den Dreieckschild gewichtseinsparend auf eine etwa gleichseitige Form verkürzen. Daneben entstand die für den Lanzenkampf optimierte, nur noch den Oberkörper deckende Tartsche. Der Fußkämpfer gebrauchte seit dem 14. Jahrhundert einen größeren, rechteckigen Setzschild (Pavese). Mit der Entwicklung der Feuerwaffen verlor der Schild im 15. Jahrhundert allmählich an Bedeutung; im 16. Jahrhundert war er fast völlig verschwunden.
 
Die weit (aber nicht allgemein) verbreiteten, aus Holz, Fell, Haut oder Flechtwerk gefertigten Schilder außereuropäischer Völker haben rechteckige, runde oder ovale Formen. Deckflächenornamente bezeichnen militärische Einheiten (z. B. bei Zulu und Masai, Inka und Azteken), geben Auskunft über den Status des Trägers oder dienen der Abschreckung. Oft sind Schilder mit magischen Schutzzeichen versehen.
 

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1Schịld, der; -[e]s, -e [mhd. schilt, ahd. scilt, eigtl. = Abgespaltenes, die Schilde der Germanen waren nach röm. Zeugnis aus Brettern hergestellt]: 1. eine Schutzwaffe darstellender, auf seiner Rückseite mit einer Handhabe versehener flächiger Gegenstand von verschiedener Form, der - vor den Körper gehalten - dem Kämpfenden zur Abwehr von Attacken mit Hieb- u. Stichwaffen o. Ä. dient: ein runder, ovaler, spitzer S.; sich mit dem S. decken; sie hoben den König auf den S. (hist.; sie hoben ihn zum Zeichen der Wahl für alle sichtbar auf einem Schild hoch); Ü Hier stehe ich, ... ein S. (geh.; [Be]schützer) des Rechts (Hacks, Stücke 294); *jmdn. auf den S. [er]heben (geh.; jmdn. zum Führer bestimmen; nach dem altgerm. Brauch, einen neu gewählten Stammesführer auf einem Schild dreimal im Kreise herumzutragen, damit das versammelte Volk ihn deutlich sehen konnte): die Zukunft wird zeigen, ob die Partei den richtigen Mann auf den S. gehoben hat; etw. [gegen jmdn., etw.] im -e führen (heimlich etw. planen, was sich gegen jmdn., etw. richtet; nach dem auf den Schild gemalten Wappen, das den Eingeweihten erkennen ließ, ob der Besitzer des Schildes Freund od. Feind war): Hösslin verteidigte sich und versicherte, nichts gegen die neuen Zustände im -e zu führen (Niekisch, Leben 41). 2. Wappenschild: *seinen S. blank, rein erhalten (veraltet; seine Ehre rein, unbefleckt erhalten; bezogen auf den Ahnen- u. Adelsschild, der als Symbol für die Ehre galt). 3. schildförmiger, länglicher Schirm an der Vorderseite von Mützen. 4. (Jägerspr.) verdicktes u. verfilztes ↑Blatt (6 a) eines Keilers. 5. a) (Technik, Waffent.) Schutzplatte [an Geschützen]; b) (Kerntechnik) Ummantelung des Reaktorkerns, die den Austritt von Strahlung verhindern soll.
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2Schịld, das; -[e]s, -er [urspr. = 1Schild (1, 2) als Erkennungszeichen, Amts-, (Wirts)kennzeichen usw.]: 1. Tafel, Platte mit einem Zeichen, einer Aufschrift o. Ä.: ein S. anbringen, aushängen, aufstellen; Mit einem Reißnagel befestigte Leopold ein S. an der Außentür: „Heute geschlossen!“ (Jaeger, Freudenhaus 81); ein S. malen, beschriften; ein S. (Etikett) auf eine Flasche kleben; auf dem S. steht sein Name. 2. (Jägerspr.) Brustfleck (bes. bei Waldhühnern).

Universal-Lexikon. 2012.