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still
wortarm; schweigsam; maulfaul (umgangssprachlich); mundfaul (umgangssprachlich); reserviert; einsilbig; wortlos; zugeknöpft; wortkarg; gedämpft; leise; ruhig; stumm; tonlos; lautlos; mucksmäuschenstill

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still [ʃtɪl] <Adj.>:
1. ohne ein Geräusch [zu verursachen]; ohne einen Laut [von sich zu geben]:
im Wald war es ganz still; er saß still an seinem Platz.
Syn.: geräuschlos, lautlos, leise, 1 ruhig, verschwiegen.
Zus.: mäuschenstill, mucksmäuschenstill, totenstill.
2. ruhig und zurückhaltend in seinem Wesen; nicht viel redend:
er ist ein stiller und bescheidener Junge; du bist heute so still – was ist los?
Syn.: schweigsam.

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stịll 〈Adj.〉
1. ohne zu sprechen, schweigend, stumm
2. geräuschlos, lautlos
3. unbeweglich, regungslos
4. wenig belebt, ruhig, friedlich (Straße, Ort)
5. zurückhaltend, wenig sprechend, ruhig (Person)
● \still! Ruhe!, ruhig!; die Stillen im Lande Menschen, die sich aus weltanschaulichen, religiösen u. a. Auseinandersetzungen heraushalten ● ein \stiller Beobachter jmd., der am Gespräch, am Trubel eines Festes u. Ä. nicht teilnimmt, sondern nur zuhört, zusieht; Stiller Freitag Karfreitag; \stilles Gebet; sie ist seine \stille Liebe heimliche L.; er ist ein \stiller Mensch, ein \stilles Kind; \stille Messe M. ohne Gesang u. Orgelspiel, bei der der Priester den Text nur für sich spricht; der \stille Ort, das \stille Örtchen 〈umg.; verhüllenddie Toilette; \stille Reserven Reserven, die nicht in der Bilanz ausgewiesen sind; ein \stiller Seufzer; ein schönes Buch für eine \stille Stunde; \stiller Teilhaber, 〈od.〉 Gesellschafter; Stille Woche Karwoche\still bleiben ruhig bleiben; es ist alles \still geblieben; bitte den Kopf jetzt ganz \still halten; 〈aber〉 →a. stillhalten; ich will nur ganz \still liegen ruhig liegen; 〈aber〉 →a. stillliegen; sei \still! hör auf zu reden!; du bist heute ja so \still; er blieb ganz \still sitzen ruhig sitzen; 〈aber〉 \still sitzen = stillsitzen; er kann sehr lange ganz \still stehen ruhig stehen; 〈aber〉 →a. stillstehen; sich \still verhalten; es wurde \still im Saal; um diese Sache ist es \still geworden es wird nur noch wenig davon gesprochen ● sei doch endlich davon \still! schweig endlich darüber, sprich nicht mehr davon; im Stillen heimlich, bei sich, im Inneren; sich im Stillen wundern, freuen; in \stillem Gedenken (Schlussformel in Beileidsbriefen); in \stiller Trauer, \stillem Schmerz (in Todesanzeigen); →a. Wasser [<mhd. stille <ahd. stilli „stehend, unbeweglich; ruhig, schweigend, verborgen“]

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stịll <Adj.> [mhd. still(e), ahd. stilli, zu stellen, eigtl. = stehend, unbeweglich]:
1. so, dass kein od. kaum ein Geräusch, Laut zu hören ist:
es war plötzlich ganz s. im Haus;
der Lautsprecher blieb s. (gab keinen Ton von sich);
s. vor sich hin weinen.
2.
a) 1ruhig (2 a), frei von Lärm [u. störender Betriebsamkeit]:
ein -es Dorf;
b) 1ruhig (2 b), leise:
sie ist eine -e Mieterin;
er verhielt sich s.;
sei doch [endlich] s.!;
Ü es ist s. um jmdn. geworden (jmd. wird [von der Öffentlichkeit] nicht mehr so beachtet wie früher).
3. 1ruhig (1), [fast] unbewegt, reglos:
die Luft ist s.;
s. [da]liegen;
die Hände s. halten;
das Kind kann nicht lange s. sitzen.
4.
a) 1ruhig (3 a), frei von Spannungen u. Aufregungen:
überleg dir das in einer -en Stunde;
b) 1ruhig (3 b), frei von Hektik:
ein -es (geruhsames) Leben führen.
5. zurückhaltend, nicht sehr gesprächig; in sich gekehrt:
er ist ein -er, bescheidener Junge;
du bist ja heute so s.;
s. in der Ecke sitzen.
6.
a) ohne sich [laut] zu äußern; wortlos:
ein -er Vorwurf;
(formelhaft in Todesanzeigen:) in -er Trauer;
sie ging s. neben ihm her;
b) vor anderen verborgen, heimlich:
sie ist seine -e Liebe;
sie hat die -e Hoffnung, dass …;
in -em Einvernehmen;
im Stillen (1. von anderen nicht bemerkt: er hat seine Flucht im Stillen vorbereitet. 2. ohne es zu sagen; bei sich selbst: im Stillen fluchte ich).

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Still
 
[stɪl], Clyfford, amerikanischer Maler, * Grandin (North D.) 30. 11. 1904, ✝ New York 23. 6. 1980; Vertreter des abstrakten Expressionismus. Seine überdimensionalen Bilder sind meist auf eine zentrale dunkle Farbfläche beschränkt, die erst an den Rändern durch splittrige Farbelemente gebrochen wird. Still beruhigte damit die expressive Gestik des Actionpainting zur chromatischen Farbmeditation, der er tief greifende emotionale Wirkungen zuspricht.
 
Literatur:
 
C. S., hg. v. T. Kellein, Ausst.-Kat. (a. d. Engl., 1992).

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stịll <Adj.> [mhd. still(e), ahd. stilli, zu ↑stellen, eigtl. = stehend, unbeweglich]: 1. so, dass kein od. kaum ein Geräusch, Laut zu hören ist: es war plötzlich ganz s. im Haus; es war so s. wie in einer Kirche; sie drückte auf die Taste, aber der Lautsprecher blieb s. (gab keinen Ton von sich); ein sanft heulender Motor kam näher, schnell und fast drohend ...; dann war er plötzlich s. (Böll, Adam 17); s. vor sich hin weinen. 2. a) ruhig (2 a), frei von Lärm [u. störender Betriebsamkeit]: ein -es Dorf, Tal; in eine -e Gegend ziehen; b) ruhig (2 b), leise: sie ist eine -e Mieterin; er verhielt sich s.; sei doch [endlich] s.!; Der Divisionsveterinär ... setzte sich s. an den Tisch (Plievier, Stalingrad 266); Ü es ist s. um jmdn. geworden (jmd. wird [von der Öffentlichkeit] nicht mehr so beachtet wie früher). 3. ruhig (1), [fast] unbewegt, reglos: der Wind hat sich gelegt, die Luft ist s.; s. [da]liegen; die Hände s. halten. 4. a) ruhig (3 a), frei von Spannungen u. Aufregungen: überleg dir das in einer -en Stunde; das war heute ein -er Tag; das ... fast lautlose Huschen einer Feldmaus, die an einem -en Nachmittag über den Weg läuft (Böll, Mann 45); b) ruhig (3 b), frei von Hektik: ein -es (geruhsames) Leben führen; er reagiert in seiner -en Art souverän. 5. zurückhaltend, nicht sehr gesprächig; in sich gekehrt: er ist ein -er, bescheidener Junge; du bist ja heute so s.; s. in der Ecke sitzen. 6. a) ohne sich [laut] zu äußern; wortlos: ein -er Vorwurf; Besonders auf den Blocks, wo es einen oder gar mehrere der verschwundenen Todeskandidaten gab, herrschte unter den Blockinsassen ein -es Einverständnis (Apitz, Wölfe 290); (formelhaft in Todesanzeigen:) in -er Trauer; er leidet s.; Die Matschi Kosemund, Marillis vom Leben enttäuschte Mutter, duldete alles s. und verhärmt (Sommer, Und keiner 377); sie ging s. neben ihm her; b) vor anderen verborgen, heimlich: ein -er Seufzer; sie ist seine -e Liebe; sie hat die -e Hoffnung, dass ...; in -em Einvernehmen; sein -er Verdacht, dass ich auf öffentliche Erfolge hereinfalle (Frisch, Montauk 48); *im Stillen (1. von anderen nicht bemerkt: er hat seine Flucht im -en vorbereitet. 2. ohne es zu sagen; bei sich selbst: im -en fluchte ich; Wie im -en erhofft, hatte Jonny den Volkswagen aufgetankt, die Scheiben geputzt [Danella, Hotel 38]).

Universal-Lexikon. 2012.