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Hering
Zeltpflock

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He|ring ['he:rɪŋ], der; -s, -e:
1. (in großen Schwärmen auftretender) Meeresfisch mit grünlich blauem Rücken und silberglänzenden, leicht gewölbten Körperseiten, der als Speisefisch verwendet wird:
Heringe fangen, einlegen, räuchern, essen.
Syn.: Fisch.
2. schmaler Holz- oder Metallpflock mit einer Einkerbung oder einem hakenförmigen Kopf zum Einhängen der Zeltschnüre, der beim Aufbauen eines Zeltes am Zeltrand in den Boden geschlagen wird:
den Hering in den Boden drücken, stecken.
Syn.: Pflock.

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He|ring 〈m. 1
1. 〈Zool.〉 in allen Meeren vorkommender, bis 30 cm langer Fisch mit vielen örtlichen Abarten u. Rassen, die z. T. nur zum Laichen in Küstennähe kommen, z. T. dauernd dort bleiben: Clupea harengus
2. Zeltpflock
3. 〈umg.; scherzh.〉 magerer Mensch
● geräucherter, grüner, marinierter \Hering; wie die \Heringe zusammengepresst sitzen, stehen sehr dicht beieinandersitzen od. -stehen [<ahd. harinc, hering, engl. herring, germ. *heringa-, *haringa-; vielleicht als „Grätenfisch“ zu ndrl. haar „Gräte“]

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He|ring, der; -s, -e [mhd. hærinc, ahd. hārinc, H. u.]:
1. (in großen Schwärmen bes. in den nördlichen Meeren auftretender) Fisch mit grünlich blauem Rücken u. silberglänzenden, leicht gewölbten Körperseiten, der als Speisefisch verwendet wird:
grüne, gesalzene, geräucherte, marinierte -e;
die -e laichen;
-e wässern, fangen;
er ist dünn wie ein H. (ugs. scherzh.; sehr dünn);
sie saßen, standen in der Straßenbahn wie die -e (ugs. scherzh.; dicht gedrängt).
2. (ugs. scherzh.) dünner, schmaler Mann:
so ein H.!
3. [wohl nach dem Vergleich mit der schlanken Form des Fisches] schmaler Holz- od. Metallpflock, der mit einer Nase od. Kerbe zum Einhängen der Zeltschnüre versehen ist u. der beim Aufbau eines Zeltes am Zeltrand in den Boden geschlagen wird; Zeltpflock.

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I
Hering,
 
Holz- oder Leichtmetallpflock zum Befestigen der Zeltbahnen am Erdboden.
 
II
Hering,
 
1) Gerhard Friedrich, Regisseur, Theaterleiter und Schriftsteller, * Rogasen (heute Rogoźno, bei Posen) 28. 10. 1908, ✝ Darmstadt 12. 4. 1996; war bis 1941 Redakteur der »Kölner Zeitung«; erste Regie 1944 in Essen; 1950 übernahm er die Leitung der Otto-Falckenberg-Schauspielschule in München. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Chefdramaturg und Regisseur in Stuttgart leitete er 1961-69/70 das Landestheater Darmstadt, danach Gastregisseur. Er galt als feinsinniger Interpret poetischen Theaters.
 
Werke: Klassische Liebespaare (1948); Porträts und Deutungen, von Herder zu Hofmannsthal (1948); Der Ruf zur Leidenschaft. Improvisationen über das Theater (1959); Ein großer Herr. Das Leben des Fürsten Pückler (1968).
 
 2) Karl Ewald Konstantin, Physiologe, * Altgersdorf (heute zu Neugersdorf) 5. 8.1834, ✝ Leipzig 26. 1. 1918; Schüler von E. H. Weber und G. T. Fechner; zunächst Arzt in Leipzig; 1865-70 Professor in Wien (Josephsakademie), danach in Prag (1882 erster Rektor der Deutschen Universität) und ab 1895 in Leipzig; arbeitete hauptsächlich über Nerven- und Sinnesphysiologie. In Zusammenarbeit mit J. Breuer entdeckte er die »Selbststeuerung der Atmung« durch sensible Nerven des Lungenvagus (Hering-Breuer-Reflex) als ersten biologischen Regelmechanismus, wodurch er die Entwicklung der Biokybernetik einleitete. Es folgten Arbeiten über die gegenseitige Beeinflussung von Atmung und Kreislauf, über Morphologie und Physiologie der Leber sowie bestimmte Stoffwechselfragen. Bei seinen psychophysikalischen Untersuchungen, v. a. der Raum- und Farbwahrnehmung, befasste er sich u. a. mit den optischen Täuschungen (heringsche Täuschung) und stellte eine Vierfarbentheorie (Farbensehen) auf. Das Gedächtnis fasste Hering als eine »allgemeine Funktion der organisierten Materie« (1870) auf.
 
Werke: Die Lehre vom binocularen Sehen (1868); Zur Lehre vom Lichtsinne (1878); Die Deutungen des psychophysischen Gesetzes (1909).
 
Literatur:
 
F. Hillebrand: E. H. (1918).
 
 3) Loy, Bildhauer, * Kaufbeuren um 1484/85, ✝ Eichstätt um 1554; ausgebildet in der Werkstatt von H. Beierlein in Augsburg, wo er bis 1513 nachweisbar ist, dann in Eichstätt tätig. Ausgehend von der Augsburger Frührenaissance, schuf Hering, gelegentlich unter Verwendung grafischer Vorlagen von A. Dürer u. a., Altäre, Epitaphien, Grabplatten und Kruzifixe. Seine Sitzfigur des heiligen Willibald (1512-14) im Eichstätter Dom ist ein Hauptwerk der deutschen Renaissance.
 
 
Weitere Werke: Hörwarth-Altar (1511/12; nur als Stich erhalten); Epitaph für Bischof Gabriel von Eyb (um 1515-20; Eichstätt, Dom); Epitaph für Bischof Georg Schenk von Limburg (1518-21; Bamberg, Dom); Epitaph für Margarethe von Eltz (1519; Boppard, ehemalige Karmeliterkirche); Kruzifixus (um 1525; Eichstätt, Dom).
 
Literatur:
 
P. Reindl: L. H. (Basel 1977).

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He|ring, der; -s, -e [mhd. hærinc, ahd. hārinc, H. u.; 3: wohl nach dem Vergleich mit der schlanken Form des Fisches]: 1. (in großen Schwärmen bes. in den nördlichen Meeren auftretender) Fisch mit grünlich blauem Rücken u. silberglänzenden, leicht gewölbten Körperseiten, der als Speisefisch verwendet wird: grüne, gesalzene, geräucherte, marinierte -e; Im Krieg waren wir froh, wenn es sauren H. gab (Bieler, Bonifaz 165); die -e laichen; -e wässern, fangen; er ist dünn wie ein H. (ugs. scherzh.; sehr dünn); sie saßen, standen in der Straßenbahn wie die -e (ugs. scherzh.; dicht gedrängt). 2. (ugs. scherzh.) dünner, schmaler Mann: so ein H.!; Er ist und bleibt ein magerer H. (Remarque, Westen 7). 3. schmaler Holz- od. Metallpflock, der mit einer Nase od. Kerbe zum Einhängen der Zeltschnüre versehen ist u. der beim Aufbau eines Zeltes am Zeltrand in den Boden geschlagen wird; Zeltpflock: In dem breiigen Matsch halten die -e nicht, immer wieder platschen die nassen Zeltbahnen auf die Männer herab (Kempowski, Zeit 304).

Universal-Lexikon. 2012.