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Appenzell Innerrhoden
Ap|pen|zẹll Ịn|ner|rho|den; - -s:
Schweizer Kanton.

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Appenzẹll Ịnnerrhoden,
 
kurz Appenzell Ị. Rh., Kanton in der Schweiz, 173 km2, (1999) 14 900 (meist katholisch) Einwohner; Hauptort ist Appenzell.
 
Recht:
 
Nach der Verfassung vom 24. 12. 1872 liegt die gesetzgebende Gewalt bei der Landsgemeinde und beim Großen Rat. Die jährlich einmal tagende Landsgemeinde (Wahl- und Stimmrecht für Frauen seit 1990) wählt die Standeskommission, das Kantonsgericht und den Landweibel, entscheidet über Verfassungsänderungen, Gesetze, Initiativbegehren (Recht jedes Bürgers auf Initiativen zur Änderung der Verfassung sowie zur Änderung beziehungsweise Aufhebung von Gesetzen) und Finanzreferenden. Der jährlich gewählte Große Rat, dem neben den 52 Abgeordneten auch die Mitglieder der Standeskommission (Regierung) angehören, bereitet Gesetze vor, erlässt Verordnungen und beschließt über das Budget. Richterliche Behörden sind das Vermittleramt, Bezirks-, Kantons- und Kassationsgericht. A. Innerrhoden hat Anspruch auf je einen Vertreter im Stände- und Nationalrat.
 
Das Wappen (seit 1403 auf einem Siegel nachweisbar) ist das Wappen des ehemaligen Gesamtkantons Appenzell und ist wie das Wappen von Appenzell Ausserrhoden ohne die beiden Buchstaben gestaltet.
 
Landesnatur:
 
Der Kanton umfasst das obere Sittergebiet am Nordhang des Alpsteins, er ist im Nordosten, Norden und Westen vom Kanton A. Ausserrhoden umgeben.
 
Bevölkerung:
 
Die allgemeine Schulpflicht beträgt acht Jahre. Seit 1989/90 bietet die Kantonsschule auch das freiwillige 10. Schuljahr für Schülerinnen und Schüler aus dem gesamten Kanton an. Es besteht ein privates (katholisches) Gymnasium mit eidgenössisch anerkannter Maturität, außerdem eine gewerbliche und kaufmännische Berufsschule zusammen mit A. Ausserrhoden.
 
Wirtschaft:
 
A. Innerrhoden ist der am stärksten landwirtschaftlich geprägte Kanton, auch wenn die Landwirtschaft zugunsten des Dienstleistungsbereichs an Bedeutung verliert. Mit einem Volkseinkommen je Einwohner von (1993) 31 737 sfr steht A. Innerrhoden an letzter Stelle unter den 26 Kantonen.
 
Der Anteil der in der Land- und Forstwirtschaft Beschäftigten betrug (1990) noch 20 % gegenüber (1965) 34 % (Schweiz 1990: 6 %); im industriellen Sektor arbeiteten (1990) 33 %, im Dienstleistungssektor rd. 46 % der Erwerbstätigen; etwas Fremdenverkehr.
 
Geschichte:
 
Vergleiche Appenzell (Land).
 
Literatur:
 
F. Fuchs: Bauernarbeit in A. Innerrhoden (Basel 21977).

Universal-Lexikon. 2012.