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Trinkwasser
Trink|was|ser ['trɪŋkvasɐ], das; -s, Trinkwässer ['trɪŋkvɛsɐ]:
Wasser, das nach entsprechender Aufbereitung vom Menschen unbedenklich getrunken werden kann:
Trinkwasser ist kostbar; das Trinkwasser ist hier sehr gut; kein Trinkwasser!

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Trịnk|was|ser 〈n. 13; unz.〉 für menschlichen Genuss ausreichend reines Wasser

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Trịnk|was|ser: nach der dt. T.-VO ein farbloses, klares u. kühles, geruchloses u. geschmacklich einwandfreies Lebensmittel, das frei von Krankheitserregern u. arm an Keimen ( Entkeimung) sein soll sowie gelöste Stoffe nur innerhalb enger Grenzen enthalten darf.

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Trịnk|was|ser, das <Pl. meist …wässer>:
[durch Trinkwasseraufbereitung gewonnenes] für den menschlichen Genuss geeignetes Wasser.

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Trinkwasser,
 
für den menschlichen Genuss und Gebrauch geeignetes Wasser. Nach der »Verordnung über Trinkwasser und über Wasser für Lebensmittelbetriebe« (Trinkwasser-VO) muss Trinkwasser frei von Krankheitserregern sein. Diese Anforderung gilt als nicht erfüllt, wenn es Escherichia-coli-Bakterien enthält. In Trinkwasser dürfen bestimmte Grenzwerte für chemische Stoffe nicht überschritten werden. Für Stoffe, für die in der Trinkwasser-VO keine Grenzwerte für chemische, physikalische und mikrobielle Parameter festgelegt sind, werden in der Regel WHO-Empfehlungen als Vergleichsmaßstab gewählt. Trinkwasser enthält je nach Herkunft (Grund- oder Quellwasser, Oberflächenwasser von Seen und Flüssen, Uferfiltrat, entsalztes Meerwasser) unterschiedliche Mengen gelöster Salze. Gutes Trinkwasser muss farb- und geruchlos, klar, frei von Verunreinigungen und schädlichen Beimischungen in toxikologischer und mikrobieller Hinsicht sein. Ferner soll es einen guten Geschmack haben, der weitgehend durch die Härte des Wassers bestimmt wird. Der Geschmack des Wassers wird auch durch die Wassertemperatur beeinflusst, die zwischen 7 und 12 ºC liegen sollte. Der Umfang der notwendigen Aufbereitungsschritte bei der Herstellung von Trinkwasser (Wasseraufbereitung) hängt von der Rohwasserqualität ab. Die Verunreinigung des Trinkwassers durch anthropogene Schadstoffe (Nitrate, Pflanzenschutzmittel, Schwermetalle, Chlorkohlenwasserstoffe) erreichte 1974 einen Höchstwert und ist seitdem z. B. durch die Entwicklung neuer Waschmittel und Lösungsmittel wieder geringer geworden. Dennoch kann man nicht von einer generellen Trendumkehr sprechen. - Eine Vielzahl chemischer Stoffe und Substanzen bedrohten die Gewässergüte der mitteleuropäischen Flüsse. Die Einhaltung der Grenzwerte durch technische Maßnahmen am Einwirkungsort oder bei der Trinkwasseraufbereitung (z. B. durch Aktivkohlefilter) führt meist nur zur Festschreibung der bestehenden Zustände, keineswegs jedoch zu einer Reduzierung der Schadstoffe. Dazu wäre v. a. eine enge Kooperation der Wasserwirtschaft mit der Landwirtschaft erforderlich. Zur Beurteilung des Oberflächenwassers wird die Gewässergüte herangezogen. Dennoch müssen die Gewässer (auch bei Wasseraufbereitung) grundsätzlich geschützt werden (flächendeckender Gewässerschutz). Wenn zulässige Grenzwerte überschritten werden (nur bei Substanzen erlaubt, die nach heutigem Wissen kein erbgutschädigendes Potenzial aufweisen), können zeitlich befristete Ausnahmegenehmigungen erteilt werden, um die Trinkwasserversorgung sicherzustellen. Die Erteilung einer Ausnahmegenehmigung ist unabhängig von der Nutzung immer mit der Aufstellung eines Sanierungsplanes verbunden, um die ursächliche Beseitigung des Schadstoffes anzugehen. Ökologisch und auch ökonomisch sinnvoller wäre es, durch Verringerung der Einträge (z. B. bei Nitraten) die Schadstoffe erst gar nicht in die Gewässer gelangen zu lassen, anstatt in immer aufwendigere Aufbereitungstechniken zu investieren.
 
Literatur:
 
Wassergefährdung durch die Landwirtschaft, hg. v. J. Conrad (1988);
 
Pflanzenschutzmittel im T., bearb. v. der Arbeitsgruppe Analytik der Dt. Forschungsgemeinschaft (1990);
 
Das Wasser-Buch, Beitrr. v. A. Beard u. a. (1990);
 O. Klee: Angewandte Hydrobiologie (21991).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Grundwasser: Herkunft, Neubildung, Bedeutung
 
Trinkwasser: Gewinnung und Versorgung
 
Trinkwasser: Ressourcen und Qualität
 
Trinkwasser: Versorgungsprobleme
 

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Trịnk|was|ser, das <Pl. ...wässer>: für den menschlichen Genuss geeignetes, [in Filteranlagen] ausreichend entkeimtes, gereinigtes Wasser.

Universal-Lexikon. 2012.