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Drụck|luft 〈f. 7u; unz.〉 mit Kompressoren verdichtete Luft für den Betrieb bestimmter Werkzeuge; Sy Pressluft
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Drụck|luft, die <o. Pl.> (Physik):
verdichtete Luft, die als Energieträger zum Betreiben von Werkzeugen u. Geräten dient; Pressluft.
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Druckluft,
früher Pressluft, verdichtete Luft als Energieträger mit vielfältigen Anwendungen, z. B. Antrieb von Druckluftwerkzeugen, Druckluftmotoren, pneumatische Steuerungen, für Sandstrahlgebläse, Spritzpistolen, pneumatische Förderung, Hochspannungsschalter, zum Anlassen von Dieselmotoren, als Atemluft in Druckluftflaschen, als Füllmedium in Reifen, Bälgen, Bällen, zur Sauerstoffanreicherung von Gewässern durch Druckluftblasen.
Die Drucklufterzeugung wird in Verdichtern durchgeführt, v. a. in Hubkolben-, Vielzellen-, Schrauben- und (für große Mengen) in Turboverdichtern. Gebläse sind für niedrige Drücke ausgelegt und besorgen u. a. den Transport von Gasen und Ölen in Pipelines. Die Verdichtung selbst erfolgt für Enddrücke von mehr als 3 bar zweckmäßig in mehreren Druckstufen, um hohe Wirkungsgrade zu erreichen.
Die Druckluftaufbereitung dient der Entfernung von Verunreinigungen und damit dem sicheren und zuverlässigen Betrieb durch die Endverbraucher. Zu den Aufbereitungsgeräten gehören Trockner (Adsorptions-, Absorptions- und Kältetrockner) zur Abscheidung vorhandenen Wassers, Filter zur Abscheidung fester Verunreinigungen und Kohlefilter zur Ausscheidung von Öl. Seit 1984 sind Druckluftqualitätsklassen normiert.
Von der Druckluftenergie wird meist nur die Verdrängungsarbeit, seltener auch die Expansionsarbeit genutzt. Druckluft ist nicht explosiv (Anwendungen in Chemie und Bergbau), gut speicherbar (Druckluftflaschen), durch Kompressibilität federnd (Autoreifen), aber teuer durch hohe Erzeugungskosten und schlechte Wirkungsgrade bei der Nutzung. Druckluftgeräte sind kompakt, von einfachem Aufbau, schadlos überlastbar, durch Drosselung einfach stufenlos regelbar und brauchen keine Druckluftrückleitung. Die Lärmbelästigung ist heute durch Schalldämpfer stark reduziert. Die erste größere Druckluftanlage wurde 1860 beim Bau des Mont-Cenis-Tunnels zum Betrieb von Gesteinsbohrmaschinen durch den französischen Ingenieur Germain Sommeiller (* 1815, ✝ 1878) eingesetzt.
D.-Hb., hg. v. E. Ruppelt (31996).
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Universal-Lexikon. 2012.