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zart
anmutig; graziös; geschmeidig; elegant; voller Anmut; grazil; edel; zierlich; mondän; gazellenhaft; dünn; zerbrechlich; mürbe; fragil; sanft; behutsam; lieb; einfühlsam; zärtlich; liebevoll; empfindlich; zartfühlend; feinfühlend; weich; feinfühlig; fein; filigran; sachte

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zart [ts̮a:ɐ̯t] <Adj.>:
1.
a) verletzlich, zerbrechlich wirkend (und daher eine besonders behutsame, pflegliche Behandlung verlangend):
ein zartes Gebilde, Geschöpf; ein zartes Kind; zarte Knospen, Triebe, Blüten; zarte Haut; ihre zarten Finger, Hände; zarte (feine) Spitzen; ein zarter (feiner, weicher) Flaum; die Pflänzchen sind noch sehr zart.
Syn.: ätherisch (geh.), dünn, empfindlich, fein, grazil, schwach, zierlich.
b) sehr empfindlich [reagierend], sensibel:
ein zartes Gemüt; solche brutalen Szenen sind nichts für zarte Gemüter.
Syn.: empfindlich, feinfühlig, verletzlich.
2. (von bestimmten Speisen) angenehm weich, mürbe, im Mund zergehend:
zartes Fleisch, Gemüse, Gebäck; das Steak ist sehr zart.
Syn.: leicht zerfallend, locker.
Zus.: butterzart.
3. (in seiner Intensität) auf eine angenehme Weise sanft, leise, unaufdringlich:
ein zartes Blau, Rosa; ein zarter (heller) Teint; zarte Klänge; der Duft ist sehr zart; ihre Stimme ist, klingt weich und zart.
Syn.: duftig, fein.
4.
a) einfühlsam, rücksichtsvoll:
sie geht nicht gerade zart mit ihm um.
Syn.: feinfühlig, sanft, sensibel, zartfühlend.
b) zurückhaltend, nur angedeutet, nur andeutungsweise, dezent:
eine zarte Berührung, Geste, Andeutung; etwas nur zart andeuten; sie lächelte zart; sie strich ihm zart über den Kopf.

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zart 〈Adj.; -er, am -es|ten〉
1. schwach, dünn, empfindlich (Pflanze)
2. zerbrechlich, fein, dünn (Gegenstand)
3. weich, jung (Fleisch, Gemüse, Obst)
4. glatt, weich, dünn, fein (Haut)
5. zu Krankheiten neigend, körperlich empfindlich, dünn u. klein (Person)
6. empfindungsfähig, einfühlend (Gemüt)
7. unaufdringlich, leicht, hell, sanft (\zartrosa)
● im \zarten Alter von fünf Jahren 〈fig.〉; eine \zarte Berührung, Liebkosung leichte u. liebevolle, feine, kaum spürbare B., L.; \zarte Farben helle, durchscheinende F.; \zarte Musik leise u. wohlklingende M.; ein \zartes Rot, Blau helles, feines R., B.; eine \zarte Stimme; \zarte junge Triebe, Knospen; jmdm. etwas auf \zarte Weise mitteilen auf schonende, rücksichtsvolle W. ● „...?“, fragte er \zart leise u. taktvoll, leise u. liebevoll; sein: sie war als Kind sehr \zart; mit jmdm. \zart umgehen rücksichtsvoll, liebevoll, sorglich\zart besaitet = zartbesaitet; \zart fühlend = zartfühlend [<mhd. zart „lieb, geliebt, teuer, vertraut, fein, schön“ <ahd. zarton „schwächlich“; vielleicht urverwandt mit germ. *tarta <idg. *dorto <*der- „die Haut abziehen“]

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zart <Adj.> [mhd., ahd. zart, H. u.]:
1.
a) [auf anmutige Weise] empfindlich, verletzlich, zerbrechlich [wirkend] u. daher eine besonders behutsame, vorsichtige, schonende, pflegliche Behandlung verlangend:
ein -es Gebilde, Geschöpf;
ein -es Kind;
-e Knospen, Triebe;
eine -e Haut;
-es Porzellan;
ein -er (feiner, weicher) Flaum;
-e (feine) Spitzen;
eine Creme, die Ihre Hände z. (weich, geschmeidig) macht;
Ü eine -e (schwache, labile) Gesundheit, Konstitution;
das Kind starb im -en (geh.; sehr jungen) Alter von vier Jahren;
b) sehr empfindlich [reagierend], sensibel; mimosenhaft:
ein -es Gemüt;
ich wusste gar nicht, dass du so z. besaitet bist.
2. auf angenehme Weise weich, mürbe od. locker, leicht zu kauen, im Mund zergehend od. zerfallend:
-es Fleisch, Gemüse;
-e Vollmilchschokolade;
das Steak war sehr schön z.
3. durch einen niedrigen Grad von Intensität o. Ä. die Sinne od. das ästhetische Empfinden auf angenehm sanfte, milde, leichte Art u. Weise reizend, ansprechend:
ein -es Blau, Rosa;
ein -er (heller) Teint;
-e Klänge;
eine -e Berührung;
ein -er Kuss;
ein -er Duft;
ein -es Aquarell;
sie zeichnete mit -en (feinen, weichen) Strichen;
ihre Stimme ist, klingt weich und z.;
ganz z. getöntes Glas.
4.
a) zartfühlend, einfühlsam, rücksichtsvoll:
sie geht nicht gerade z. mit ihm um;
b) zurückhaltend, nur angedeutet, nur andeutungsweise, dezent (a):
eine -e Andeutung.

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zart <Adj.> [mhd. zart = lieb, geliebt, wert, vertraut; lieblich, fein, schön; zart, weich, schwächlich, ahd. zart = schwächlich, H. u.]: 1. a) [auf anmutige Weise] empfindlich, verletzlich, zerbrechlich [wirkend] u. daher eine besonders behutsame, vorsichtige, schonende, pflegliche Behandlung verlangend: ein -es Gebilde, Geschöpf; ein -es Kind; -e Knospen, Triebe, Blätter, Blüten; -e Haut; -es Porzellan; ihre -en Glieder, Hände, Finger; Am Wegrand hatten Panzer die -e Saat in breiten Spuren aufgerissen (Kronauer, Bogenschütze 173); ein -er (feiner, weicher) Flaum; -e (feine) Spitzen; ein Tuch aus -er (duftiger) Seide; Ü eine -e (schwache, labile) Gesundheit, Konstitution; das Kind starb im -en (geh.; sehr jungen) Alter von vier Jahren; seit seiner -esten (geh.; frühesten) Jugend; dass ... Frau Salomon, dem Zuge ihrer Jahre folgend, sich den -eren Semestern (den Jüngeren) zugewandt ... hatte (Th. Mann, Zauberberg 331); b) sehr empfindlich [reagierend], sensibel; mimosenhaft: diese Frau, die das -e Empfinden mit der Muttermilch einsog (R. Walser, Gehülfe 61); ein -es, z. besaitetes Gemüt; solche brutalen Szenen sind nichts für z. fühlende Gemüter; ich wusste gar nicht, dass du so z. besaitet bist. 2. auf angenehme Weise weich, mürbe od. locker, leicht zu kauen, im Mund zergehend od. zerfallend: -es Fleisch, Gemüse, Gebäck; Pralinen mit einer -en Cremefüllung; -e Vollmilchschokolade; das Steak war sehr schön z. 3. durch einen niedrigen Grad von Intensität o. Ä. die Sinne od. das ästhetische Empfinden auf angenehm sanfte, milde, leichte Art u. Weise reizend, ansprechend: ein -es Blau, Rosa; das -e Gelbgrün der Buchen und Birken, das hier und da zwischen den Nadelbäumen schimmerte (Geissler, Wunschhütlein 138); ein -er (heller) Teint; -e Klänge; eine -e Berührung; ein -er Kuss; sie zeichnete mit -en (feinen, weichen) Strichen; ein -es Aquarell; Leicht, z., elegant ... ist dieser Duft (Petra 10, 1966, 97); sie strich ihm z. über den Kopf; ihre Stimme ist, klingt weich und z.; z. getöntes Glas. 4. a) (veraltend) zärtlich (1): Zum einen kann er den harten Killer spielen, zum anderen den -en Liebhaber (Freizeitmagazin 12, 1978, 46); so galt meine Neugier und -e Anteilnahme der Mutter, der Tochter, - denn in diesem Verhältnis sah ich die beiden (Th. Mann, Krull 330); b) zartfühlend, einfühlsam, rücksichtsvoll: sie geht nicht gerade z. mit ihm um; Du hast mich immer sehr z. angefasst (Brot und Salz 232); c) zurückhaltend, nur angedeutet, nur andeutungsweise, ↑dezent (a): eine -e Andeutung; es kam vor, dass die -e Erkundigung nach dem Hausbock übel aufgenommen wurde (Muschg, Gegenzauber 120); Ich unterstützte sie z. beim Hinaustreten, als ob es da irgendetwas zu unterstützen gegeben hätte (Th. Mann, Krull 198).

Universal-Lexikon. 2012.