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fi|li|gran auch: fi|lig|ran 〈Adj.〉
1. in der Art des Filigrans
2. sehr fein gearbeitet, sehr feine Formen aufweisend
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fi|li|g|ran <Adj.>:
aus Filigran, filigranähnlichen Formen bestehend; fein[gliedrig]:
ein -es Schmuckstück;
die Brücke ist sehr f. konstruiert.
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Filigran
[italienisch, zu lateinisch filum »Faden« und granum »Korn«] das, -s/-e, Goldschmiedearbeiten aus rundem, glattem, gekörntem oder gezwirntem Gold-, Silber-, versilbertem Kupfer- oder Eisendraht, häufig in Verbindung mit Granulation. Filigran wird bei Schmuck und Kunstgegenständen aus Edelmetall verwendet. Filigran kann auf einem Metall aufgelötet oder als künstliches Geflecht feinster Drähte in durchbrochener Arbeit vorkommen. Erstmalig erscheint Filigran um 2500 v. Chr. in Mesopotamien, um 2200 v. Chr. in Troja, um 1800 v. Chr. in der minoischen Kultur, um 1500 v. Chr. in Mykene und im 7. Jahrhundert v. Chr. im orientalisierenden Stil bei den Etruskern (Vetulonia) und auf der südlichen iberischen Halbinsel (Fund von Aliseda bei Cáceres). Eine große Rolle spielte es in der Kunst der Völkerwanderungszeit. Im Mittelalter hat die byzantinische, romanische und arabische Kunst Filigrane verarbeitet. Höchste Ausbildung erlangte Filigran in China und Indien; auch in den altamerikanischen Kulturen war diese Technik verbreitet. In neuerer Zeit hat Filigran in der Volkskunst Europas Verbreitung gefunden.
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Universal-Lexikon. 2012.