Akademik

weich
gefügig; biegsam; matschig; breiig; viskos (fachsprachlich); pastös; hochviskos (fachsprachlich); harmlos; sanft; friedlich; mild; glimpflich; flauschig; soft; schwammig; wollig; fluffig (umgangssprachlich); empfindlich; zartfühlend; zart; feinfühlend; feinfühlig

* * *

weich [vai̮ç] <Adj.>:
1. einem Druck leicht nachgebend, sich schmiegsam, zart o. ä. anfühlend:
ein weiches Polster; ein weicher Stoff; ein weiches Fell; weiche Plätzchen; die Früchte sind sehr weich; etwas ist weich wie Seide; weich gedünstetes Gemüse.
Syn.: flauschig, matschig, mürbe, samtig, schwabbelig (ugs.), schwammig, seidig.
Zus.: butterweich, samtweich, seidenweich, wachsweich.
2. leicht zu rühren; empfindsam und voller Mitgefühl:
er hat ein weiches Gemüt; für dieses Geschäft ist sie viel zu weich.
Syn.: nachgiebig, sanft, weichlich (abwertend), willenlos, willensschwach.

* * *

weich 〈Adj.〉
1. formbar, knetbar (Ton, Wachs, Butter)
2. dickflüssig, breiig (Masse, Teig)
3. nachgebend (Bett, Kissen, Sessel)
4. gar gekocht, gar gebraten (Gemüse, Fleisch)
5. glatt, geschmeidig, seidig, wollig (Haut, Fell)
6. 〈fig.〉
6.1 weichherzig, nachgiebig, mitleidig (Mensch)
6.2 empfindsam, gefühlvoll, mitleidig, gutmütig (Herz, Gemüt)
6.3 gerührt, mild, sanft, zart (Stimme, Wind)
6.4 empfindlich, gutartig (Jagdhund, Blindenhund)
● \weiche Droge physisch nicht süchtigmachendes Rauschmittel, z. B. Haschisch, Marihuana; ein \weiches Ei weichgekochtes, 3-4 Minuten gekochtes Ei; ein \weiches Herz haben 〈fig.〉; ein \weicher Klang, Ton 〈fig.〉 (von Instrumenten); kaum dass sie auf der Bühne stand, bekam sie \weiche Knie 〈fig.〉 bekam sie Angst; Hemd mit \weichem Kragen mit nicht gestärktem K.; sich ins \weiche Moos setzen; \weiches Negativ 〈Fot.〉 N. ohne scharfe Kontraste; \weiches Spiel 〈Sp.; bes. Fußb.〉 zurückhaltend geführtes S.; \weicher Stil Stilrichtung der deutschen Plastik u. Malerei von etwa 1400 bis 1430, durch weichen, fließenden Faltenwurf, liebliche, zierliche Gestalten gekennzeichnet; \weiche Währung instabile Währung; \weiches Wasser nur wenig Kalk enthaltendes Wasser ● sich \weich anfühlen; \weich klopfen = weichklopfen; „...“, sagte sie \weich 〈fig.〉; \weich sitzen, liegen auf weicher Unterlage; \weich spülen = weichspülen; die Erinnerung stimmte ihn \weich 〈fig.〉; nach längerem Kochen wird das Gemüse \weich werden; 〈aber〉 \weich werden 〈fig.〉 = weichwerden\weich gekocht = weichgekocht [<mhd. weich <ahd. weih „weich, nachgebend“; zu mhd., ahd. weichen „weich werden“ <germ. *wiq- „nachgeben“]

* * *

weich <Adj.> [mhd. weich, ahd. weih, eigtl. = nachgebend, verw. mit 2weichen]:
1.
a) nicht hart od. fest, sondern einem Druck leicht nachgebend; so beschaffen, dass ein Verändern der Form leicht, mit geringem Kraftaufwand möglich ist:
-e Kissen, Polster;
ein relativ -er Stein, Stahl;
ein -er Bleistift (Bleistift mit weicher Mine);
das Bett ist mir zu w.;
die Butter ist ganz w. geworden;
das Fleisch w. kochen, klopfen;
den Kunststoff w. machen;
w. gekochtes Fleisch;
das Gemüse ist noch nicht w.;
etw. ist w. wie Wachs, wie Butter;
w. gekochte Eier;
der Wagen ist zu w. gefedert;
hier sitzt, liegt man w. (auf einer weichen Unterlage);
ein w. gepolsterter Stuhl;
Ü sich w. betten (sich das Leben bequem machen);
b) nicht hart od. rau, sondern geschmeidig, sich schmiegsam, zart, seidig, wollig o. Ä. anfühlend:
ein -er Pullover, Pelz;
ein -es Fell;
-e Federn, Daunen;
eine -e Zahnbürste;
der Stoff, die Wolle, das Leder ist schön w.;
etw. ist w. wie Seide, wie Samt;
die Creme macht die Haut w.;
die Wäsche w. spülen (mit Weichspülmittel behandeln);
der Cognac ist wunderbar w.;
c) (von Wasser) kalkarm:
-es Wasser;
der Enthärter macht das Wasser w.;
d) (selten) (von Geld o. Ä.) nicht stabil:
eine -e Währung;
-e Preise;
e) (von Drogen) keine physische Abhängigkeit auslösend:
-e Drogen;
f) ohne Wucht erfolgend; nicht abrupt, sondern behutsam; sanft:
eine -e Landung;
w. landen;
möglichst w. abbremsen;
-e (umweltschonende) Techniken, Energien.
2.
a) nicht entschlossen, nicht energisch, sondern leicht zu beeindrucken, zu bewegen; empfindsam u. voller Mitgefühl; nachgiebig:
ein -es Gemüt, Herz haben;
er ist ein sehr -er Mensch;
für dieses Geschäft ist er viel zu w.;
ihm wurde w. ums Herz (er war gerührt);
w. werden/weichwerden (ugs.; seinen Widerstand, Einspruch aufgeben: die Kinder bettelten so lange, bis die Mutter w. wurde);
b) (von jmds. Äußerem) nicht scharf u. streng, sondern Milde, Empfindsamkeit ausstrahlend:
-e Züge;
sie hat ein -es Gesicht;
c) durch das Fehlen von scharfen Konturen, Kontrasten, von Spitzen, Ecken, Kanten gekennzeichnet:
-e Linien, Übergänge;
-e, weibliche Körperformen.
3.
a) nicht schrill, sondern angenehm warm, gedämpft klingend:
er hat einen -en Tenor;
die Geige hat einen -en Klang;
-e (stimmhafte) Konsonanten;
eine -e Stimme;
w. klingen;
b) nicht grell, vom Auge als angenehm, warm o. Ä. empfunden:
-e Brauntöne;
-es Licht.

* * *

weich <Adj.> [mhd. weich, ahd. weih, eigtl. = nachgebend, verw. mit 2weichen]: 1. a) nicht hart od. fest, sondern einem Druck leicht nachgebend; so beschaffen, dass ein Verändern der Form leicht, mit geringem Kraftaufwand möglich ist: -e Kissen, Polster, Matratzen; ein -er Kunststoff; ein relativ -er Stein, Stahl; Der Wagen ... überschlug sich im -en Ackerboden (Nossack, Begegnung 145); ein -er Bleistift (Bleistift mit weicher Mine); das Bett ist mir zu w.; die Butter ist ganz w. geworden; das Fleisch w. klopfen; w. geklopftes Fleisch; w. gesottenes (gekochtes) Fleisch; das Gemüse ist noch nicht w. (gar); w. gedünstetes Gemüse; das Wachs ist w. (formbar); etw. ist w. wie Wachs, wie Butter; die Eier w. kochen; sie isst nur w. gekochte Eier; der Wagen ist zu w. gefedert; hier sitzt, liegt man w. (sitzt, liegt man bequem, weil die Unterlage weich ist); ein w. gepolsterter Stuhl; Ü er hat sich w. gebettet (hat sich das Leben bequem gemacht); b) nicht hart od. rau, sondern geschmeidig, sich schmiegsam, zart, seidig, wollig o. ä. anfühlend: ein -er Pullover, Pelz; eine -e Zahnbürste; ein -es Fell; -e Federn, Daunen; Das Leder ihrer hohen Schaftstiefel ist wunderbar w., wie Juchten (Remarque, Westen 136); ein junges Mädchen ..., das -e schwarze Haar in zwei Zöpfen niederhängend (Seidel, Sterne 64); ihre Haut ist w.; der Stoff, die Wolle ist schön w.; etw. ist w. wie Seide, wie Samt; Ü der Cognac ist wunderbar w. (mild); c) (von Wasser) kalkarm: -es Wasser; d) (selten) (von Geld o. Ä.) nicht stabil: eine -e Währung; -e Preise; e) (von Drogen) keine physische Abhängigkeit auslösend: Marihuana gilt als -e Droge; Ich hab's doch versucht! Ich hab's ja nicht einmal geschafft, von den -en Sachen runterzukommen (Gabel, Fix 126); f) ohne Wucht erfolgend; nicht abrupt, sondern behutsam; sanft: eine -e Landung; eine -e (Fußball; mit mehr Gefühl als Wucht ausgeführte) Flanke; Er wäre nicht überrascht ..., wenn die Sowjets als Erste auf dem Mars »weich« landen würden (MM 2. 2. 68, 15); bei glatter Straße muss man möglichst w. abbremsen; Ü -e (umweltschonende) Techniken; ... dass die Förderung der alternativen, -en (umweltfreundlichen) Energiequellen weit über zwei Millionen qualitative Arbeitsplätze schaffen kann (Kelly, Um Hoffnung 202). 2. a) nicht entschlossen, nicht energisch, sondern leicht zu beeindrucken, zu bewegen; empfindsam u. voller Mitgefühl; nachgiebig: ein -es Gemüt, Herz haben; er ist ein sehr -er Mensch; für dieses Geschäft ist er viel zu w.; Das Staunen stimmte uns -er, man konnte w. sein, ohne sentimental zu werden (Chr. Wolf, Nachdenken 208); ihm wurde w. ums Herz (etw. rührte ihn); die Bitten der Kinder stimmten sie w. (rührten sie); das Spiel der Gäste war zu w. (Sport Jargon; nicht energisch, aggressiv genug); lass dich von ihm nicht w. machen (zum Nachgeben bewegen); sie hat so lange gebettelt, bis sie ihn w. gekocht hatte (zum Nachgeben bewegt hatte); »Also, ich hab' da endlich diesen Vorsitzenden des Untersuchungsausschusses w. gekocht, diesen Weskamp, der immer so gemauert hat« (Schwanitz, Campus 305); *w. werden (ugs.; seinen Widerstand, Einspruch aufgeben): die Kinder bettelten, bis die Mutter w. wurde; b) (von jmds. Äußerem) nicht scharf u. streng, sondern Milde, Empfindsamkeit ausstrahlend: -e Züge; sie hat ein -es Gesicht; frühes Fett an Kinn und Wangen, der Mund zu w., der Hals zu kurz ... (Stern, Mann 402); c) durch das Fehlen von scharfen Konturen, Kontrasten, von Spitzen, Ecken, Kanten gekennzeichnet: -e Linien, Übergänge; -e, verschwimmende Umrisse; -e, weibliche Körperformen; der -e Stil (Kunstwiss.; etwa 1390-1430 in Mitteleuropa herrschende Stilrichtung bes. der gotischen Plastik, die sich durch zarte, elegante Linien, anmutige Gestalten u. reichen Faltenwurf auszeichnet); Er erzeugt also keine Striche, sondern w. ineinander verlaufende Licht- und Schattenflächen (Bild. Kunst III, 82). 3. a) nicht schrill, sondern angenehm warm, gedämpft klingend: er hat einen -en Tenor; die Geige hat einen -en Klang; die Tür fiel mit -em Klicken ... ins Schloss (Martin, Henker 81); -e (stimmhafte) Konsonanten; ihre Stimme ist plötzlich tief und w. (Remarque, Obelisk 230); w. klingen; b) nicht grell, vom Auge als angenehm, warm o. ä. empfunden: ein Kleid in -en Brauntönen; eine -e Beleuchtung; im -en Licht des Spätnachmittags (Fries, Weg 36). 4. (vom Klima o. Ä.) ↑mild (2 a): eine -e Luft.

Universal-Lexikon. 2012.