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Blu|me ['blu:mə], die; -, -n:1.
a) Pflanze, die größere, ins Auge fallende Blüten hervorbringt:
die Tulpe, die Rose ist eine Blume; die Blumen blühen; Blumen pflanzen, umtopfen.
b) einzelne Blüte einer Blume (1 a) mit Stiel und Blättern:
frische, verwelkte Blumen; Blumen pflücken.
Zus.: Feldblume, Frühlingsblume, Gartenblume, Glockenblume, Schlüsselblume, Sonnenblume, Wiesenblume.
2.
a) Duft des Weines:
dieser Wein hat eine köstliche Blume.
b) Schaum auf dem gefüllten Bierglas:
die Blume abtrinken.
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Blu|me 〈f. 19〉
1. Pflanze, die Blüten treibt
2. blühende Pflanze
3. 〈Wein〉 = Bukett (2)
4. 〈Bier〉 Schaum
5. 〈Jägerspr.〉 der kurze weiße Schwanz des Hasen, die weiße Schwanzspitze von Fuchs u. Wolf
6. Rindskeulenstück
7. 〈sinnbildl.〉 Schönheit, Zartheit, das Vorzüglichste
● \Blumen gießen, pflanzen, pflücken, schneiden; (bei einer Hochzeit) \Blumen streuen ● frische, künstliche, verwelkte \Blumen ● eine \Blume am Hut, im Knopfloch tragen; jmdm. \Blumen auf den Weg streuen 〈fig.〉 jmdm. Angenehmes bereiten; etwas durch die \Blume sagen in Andeutungen, verhüllt sagen; vielen Dank für die \Blumen! 〈umg.; iron.〉 dafür danke ich!; das möchte ich ganz u. gar nicht! [<ahd. bluoma, engl. bloom, got. bloma; zu germ. *blo-, eigtl. „das Blühen“; → blühen]
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1.
eine dankbare B.;
die -n gehen ein;
-n pflanzen, umtopfen;
b) einzelne Blüte einer Blume (1 a) mit Stiel:
langstielige, frische -n;
die blaue B. (Sinnbild der Sehnsucht in der romantischen Dichtung);
die -n duften, lassen die Köpfe hängen, halten lange;
-n pflücken;
ein Strauß -n;
jmdm. -n (Schnittblumen) überreichen;
R vielen Dank für die -n (ironische Dankesformel als Antwort auf eine Kritik);
☆ etw. durch die B. sagen (jmdm. etw. nur in Andeutungen zu verstehen geben; wohl aus der Blumensprache, in der jede Blume eine symbolische Bedeutung hatte, sodass man eine schlechte Nachricht durch das Überreichen einer schönen Blume übermitteln konnte; dann aber von der geblümten, d. h. gezierten, mit »Redeblumen« [= Floskeln] versehenen Sprache);
viele -n auf der Fensterbank haben;
den -n Wasser geben.
2.
a) (von Wein) Bukett, Duft:
die B. des Weines;
b) Schaum auf dem gefüllten Bierglas:
die B. abtrinken.
3. (Jägerspr.) Schwanz des Hasen.
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I Blume,
1) Botanik: eine Einzelblüte (Rose, Tulpe) oder ein wie eine Einzelblüte wirkender Blütenstand (Pseudanthium, z. B. Sonnenblume) sowie von auffälligen Hochblättern umgebene Blütenstände mit unscheinbaren Blüten (z. B. Bougainvillea, Euphorbien) oder Blütenständen (z. B. Aronstab, Anthurium).
Seit alters spielen Blumen bei Festen und im Alltag als Schmuck, in Brauchtum und Symbolik, auch bei der Gewinnung von Heil- und Schönheitsmitteln bei allen Völkern eine große Rolle. In Bestattungen der Neandertaler findet man bereits Blumen als Grabbeigaben. Zur Zeit der Handynastie sollen die chinesischen Blumengärten so groß gewesen sein, dass für die Landwirtschaft zu wenig Nutzfläche zur Verfügung stand und Hungersnöte drohten. In altägyptischen Grabkammern fand man Sträuße aus Feld- und Gartenblumen. Die Tempel der Azteken waren mit Blumen geschmückt. Für den großen Bedarf des kaiserlichen Rom an Blumen wurden Olivenplantagen und Kornfelder durch Rosenanpflanzungen ersetzt. Bei den Gastmählern der Ägypter und Römer waren Blumen sehr beliebt, besonders in der Form von Kränzen. Gräber wurden schon in der Antike häufig mit Blumen bepflanzt. Künstler. Darstellungen aus dieser Zeit zeigen Streublumen, Girlanden und Kränze. Erst in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts fanden Blumen in Europa als Zimmerschmuck stärkere Verbreitung. Da sie sehr teuer waren, spielten sie jedoch nur beim Adel und wohlhabenden Bürgertum eine Rolle. Bis zum 19. Jahrhundert bildeten Schnittblumen einen für weite Kreise unerschwinglichen Luxus, für den man in den Strohblumen einen billigen Ersatz fand. Erst im 20. Jahrhundert sind Blumen zum verbreiteten Zimmerschmuck und zum Geschenk geworden.
G. Tergit: Kleine Gesch. der B. (Neuausg. 1981).
2) Gastronomie: der Geruchseindruck der flüchtigen Stoffe eines Weines im Glas; eine ausgeprägte Blume nennt man Bukett (Bukettweine). - Beim Bier wird als Blume die Schaumkrone bezeichnet, die sich beim Zapfen und Einschenken im Glas bildet.
4) bei Pferden ein weißes Abzeichen auf der Stirn.
Blume,
1) Friedrich, Musikforscher, * Schlüchtern 5. 1. 1893, ✝ ebenda 22. 11. 1975; war 1933-58 Professor in Kiel, 1947-62 Präsident der von ihm gegründete Gesellschaft für Musikforschung.
Werke: Studien zur Vorgeschichte der Orchestersuite im 15. und 16. Jahrhundert (1925); Das monodische Prinzip in der protestantischen Kirchenmusik (1925); Die evangelische Kirchenmusik, in: Handbuch der Musikwissenschaft (1931, neu bearbeitet mit anderen als: Geschichte der evangelischen Kirchenmusik, 1965); J. S. Bach im Wandel der Geschichte (1947); Syntagma musicologicum, 2 Bände (1963-73; gesammelte Aufsätze).
Herausgeber: Gesamtausgabe der musikalischen Werke von M. Praetorius, 20 Bände (1928-36); Die Musik in Geschichte und Gegenwart, 16 Bände (1949-79).
2) [bluːm], Peter, amerikanischer Maler, Zeichner und Bildhauer weißrussisch-jüdischer Herkunft, * Smorgon (bei Vilnius) 27. 10. 1906, ✝ New Milford (Conneticut) 30. 11. 1992; 1911 Übersiedlung in die USA. Sein Frühwerk ist vom Surrealismus geprägt. In späteren Werken verbindet er Präzisionismus mit ironischen und fantast. Elementen. Als sein bekanntestes Bild gilt »Die ewige Stadt« (1934-37; New York, Museum of Modern Art), eine satirische Allegorie auf den italienischen Faschismus unter Mussolini.
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Blu|me, die; -, -n [mhd. bluome, ahd. bluoma, bluomo, verw. mit ↑blühen]: 1. a) Pflanze, die größere, ins Auge fallende Blüten (1) hervorbringt: eine dankbare (anspruchslose, lange [und reich] blühende) B.; die -n blühen, gedeihen hier nicht, wachsen schnell, gehen ein; -n säen, pflanzen, gießen, umtopfen; b) einzelne Blüte einer ↑Blume (1 a) mit Stiel: langstielige, frische, verwelkte, künstliche, gebackene (landsch.; künstliche) -n; die blaue B. (Sinnbild der Sehnsucht in der romantischen Dichtung); Wo ehemals Träumer im Geiste die blaue B. der linken Romantik im Cyberspace zu finden glaubten, herrscht Merkur, der Gott der Händler, Trickser und Fälscher (Zeit 25. 6. 98, 37); die -n duften, welken, lassen die Köpfe hängen, sind noch frisch, gehen auf, halten lange; -n pflücken; ein Strauß -n; jmdm. -n (Schnittblumen) überreichen, schicken; Ich machte mir die Finger blutig, um ein paar Blumen von den Strauchrosen abzuknicken (Christiane, Zoo 25); R vielen Dank für die -n (ironische Dankesformel als Antwort auf eine Kritik); *etw. durch die B. sagen (jmdm. etw. nur in Andeutungen zu verstehen geben; wohl aus der Blumensprache, in der jede Blume eine symbolische Bedeutung hatte, sodass man eine schlechte Nachricht durch das Überreichen einer schönen Blume übermitteln konnte; dann aber von der geblümten, d. h. gezierten, mit „Redeblumen“ [= Floskeln] versehenen Sprache); c) (ugs.) kurz für ↑Blumenstock: viele -n im Zimmer, auf der Fensterbank haben; den -n Wasser geben. 2. a) (von Wein) Bukett, Duft: die B. des Weines; Er goss ihn (= Wein) in großen Zügen herunter, während er sonst immer eine aufdringliche Kennermiene aufsetzte und sorgsam die Blume kostete (Erné, Fahrgäste 127); b) Schaum auf dem gefüllten Bierglas: die B. des Bieres; die B. abtrinken; Der Schnaps schmeckte verlängert, dagegen schäumte die Pilsener B. bitter und süffig (Bieler, Mädchenkrieg 282). 3. (Jägerspr.) Schwanz des Hasen: wenn er davonspringt, zeigt der Hase seine weiße B.
Universal-Lexikon. 2012.