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Zweibrücken
Zweibrücken,
 
kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz, Rheinland-Pfalz, 300 m über dem Meeresspiegel, im Westrich, 35 600 Einwohner; Fachhochschule Kaiserslautern, Standort Zweibrücken, Oberlandesgericht; Stadtmuseum, Mannlich-Museum, Bibliotheca Bipontina (mit alten Handschriften und Inkunabeln), Rosengarten, Wildrosengarten, Fasanerieanlagen; Produktion von Bau- und Landmaschinen; Rosenzucht; Landgestüt; Bundeswehrstandort; Flugplatz.
 
Stadtbild:
 
Ab 1715 wurde die Obere, 1756-70 die Untere Vorstadt (Herzogstadt) angelegt. Nach der starken Zerstörung 1945 wurden die spätgotische Alexanderkirche (1492 ff.) 1956 und das mächtige Barockschloss (1720-25) 1965 wieder aufgebaut. Ein hervorragendes Beispiel des Jugendstils ist die Villa Ipser (1908).
 
Geschichte:
 
Die Burg Zweibrücken wird 1170 erstmals erwähnt, sie lag an einer Salzstraße von Lothringen zum Rheinen Durch diesen Verkehr begünstigt, entwickelte sich um die Burg die städtische Siedlung Zweibrücken (für 1180 nachgewiesen, 1352 Stadtrecht). Ab 1185 war Zweibrücken Residenz der gleichnamigen Grafschaft, die 1385 an die Kurpfalz fiel. Durch die pfälzische Erbteilung von 1410 wurde das wittelsbach. Fürstentum (Herzogtum) Pfalz-Zweibrücken geschaffen. Von nun an wurden Wirtschaft und Kultur der Stadt mehr und mehr von der Residenz- und Hauptstadtrolle getragen. 1676/77 von französischen Truppen besetzt und zerstört, kam Zweibrücken erst durch den Frieden von Rijswijk (1697) wieder in den Besitz der Pfalzgrafen, deren Kleeburger Linie seit 1654 in Schweden regierte und 1681 auch Pfalz-Zweibrücken erbte, das 1697-1718 von schwedischen Statthaltern verwaltet und 1714-18 dem vertriebenen polnischen König Stanislaus I. Leszczyński überlassen wurde. Die 1734 in Zweibrücken zur Regierung gelangte Linie Zweibrücken-Birkenfeld folgte 1799 in Pfalz-Bayern nach. Zweibrücken geriet 1793 unter französischer Besatzung (1801 an Frankreich abgetreten) und kam erst 1816 endgültig an Bayern; 1946 zu Rheinland-Pfalz.
 
Literatur:
 
Die Kunstdenkmäler der Stadt u. des ehem. Landkreises Z., bearb. v. H. Dellwing u. a., 2 Bde. (1981).
 

Universal-Lexikon. 2012.