Kai|sers|lau|tern:
Stadt in Rheinland-Pfalz.
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Kaiserslautern,
1) kreisfreie Stadt und Verwaltungssitz des Landkreises Kaiserslautern, Rheinland-Pfalz, 233 m über dem Meeresspiegel, an der Lauter, am Nordwestrand des Pfälzer Waldes, 100 000 Einwohner; Universität, Fachhochschule, Atlantische Akademie, Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde, Pfalzgalerie des Bezirksverbandes Pfalz (mit Werken des 19. und 20. Jahrhunderts), Theodor-Zink-Museum (Stadtgeschichte), Pfalztheater Kaiserslautern, Studio des Südwestfunks. Wichtigster Industriezweig ist der Maschinenbau (Fertigung von Autoteilen, Nähmaschinenfabrik). Kaiserslautern hat eine US-Garnison.
Von der 1152-56 durch Friedrich I. Barbarossa erbauten Pfalz und dem östlich anschließenden Renaissanceschloss (1570-80) sind nur geringe Reste erhalten (Burgmuseum). Neben der Burg erheben sich die 21 Geschosse des Neuen Rathauses (1964-68). Die ehemalige Prämonstratenser-Stiftskirche (1176 gegründet, Chor frühgotisch 1250-90, Langhaus 1325 ff.) vermittelt durch Türme, Giebel und Dachformen eine malerische Gesamtwirkung. Die Martinskirche (früher Minoritenkirche, 1300 ff.) hat eine barocke Stuckdecke (um 1700). Die Fruchthalle, ein Bau des Historismus (1843-46) von A. von Voit, wird heute als Kongress- und Konzerthalle genutzt. Nach 1945 wurde die evangelische Apostelkirche wieder aufgebaut, neu entstanden die katholische Kirche Sankt Norbert und das Oktogon von Sankt Konrad (1956/57), Kaiserbrunnen (1987).
Neben dem Ende des 9. Jahrhunderts genannten fränkischen Königshof (Villa Luthra) entwickelte sich bald eine Siedlung mit Markt- und Zollrecht, die 985 den Grafen des Wormsgaus geschenkt wurde. Von diesen kam sie an die Staufer. Nach 1152 ließ Friedrich I. Barbarossa hier eine Pfalz errichten (von daher der Beiname »Barbarossastadt«). 1276 wurde Kaiserslautern freie Reichsstadt. Mehrfach verpfändet, kam es 1375 an die Kurpfalz. Nach der Besetzung durch französische Revolutionstruppen wurde Kaiserslautern 1797 einer der vier Bezirkshauptorte des Départements Donnersberg. 1816 kam die Stadt an Bayern. Sie war 1849 für kurze Zeit Sitz der demokratischen provisorischen Regierung der Pfalz.
O. Münch: K. Barbarossastadt im Herzen des Pfälzer Waldes (1957);
E. R. Wiehn: K. Leben in einer pfälz. Stadt (1982);
H. Friedel: K. Von den Anfängen bis zur Reichsgründung (1995).
2) Landkreis im Regierungsbezirk Rheinhessen-Pfalz, Rheinland-Pfalz, 640 km2, 110 100 Einwohner; umfasst im Osten Teile des Pfälzer Waldes, im Westen Teile der Sickinger Höhe (Ackerbau) und den Hauptteil des Pfälzer Gebrüchs (Wiesen), im Norden Ausläufer des Nordpfälzer Berglands. Städte des strukturschwachen, zu über 50 % bewaldeten Gebietes sind Landstuhl und Otterberg. Die Gemeinde Ramstein-Miesenbach ist ein bedeutender Stützpunkt der amerikanischen Luftwaffe.
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Kai|sers|lau|tern: Stadt in Rheinland-Pfalz.
Universal-Lexikon. 2012.