Woroschịlow,
Vorošilov [-'ʃi-], 1935-57 Name der russischen Stadt Ussurijsk.
II
Woroschịlow,
Vorošilov [-'ʃi-], Kliment Jefremowitsch, Marschall der Sowjetunion (seit 1935), * Werchneje (Gebiet Lugansk) 4. 2. 1881, ✝ Moskau 2. 12. 1969; schloss sich 1903 den Bolschewiki an. Im Bürgerkrieg leitete er 1918 zusammen mit Stalin die Verteidigung von Zarizyn. 1921-61 sowie ab 1966 war er Mitglied des ZK der KPdSU, 1926-60 des Politbüros. In den innenparteilichen Machtkämpfen seit Lenins Tod (1924) unterstützte er Stalin, 1925-40 war Woroschilow Volkskommissar für Verteidigung. In der Zeit der Großen Tschistka spielte er 1937/38 eine führende Rolle bei der Säuberung der Roten Armee von tatsächlichen oder vermeintlichen Gegnern Stalins. Nach dem deutschen Angriff auf die UdSSR (22. 6. 1941 wurde Woroschilow Mitglied des Staatlichen Verteidigungskomitees (1945 aufgelöst). Als Oberbefehlshaber der Nordwestfront (Juli-September 1941) gelang es ihm nicht, die Einschließung und spätere Blockade Leningrads durch die deutschen Invasionstruppen zu verhindern. Danach war er u. a. für das Ausbildungswesen der Roten Armee zuständig und befehligte den Partisaneneinsatz. Nach dem Zweiten Weltkrieg trug er als Leiter der alliierten Kontrollkommission für Ungarn wesentlich zur Sowjetisierung dieses Landes bei. 1946-53 war er stellvertretender Ministerpräsident, 1953-60 Vorsitzender des Präsidiums des Obersten Sowjets (Staatsoberhaupt). Woroschilow wurde von N. S. Chruschtschow der Gruppe der »Parteifeinde« zugerechnet und entmachtet. 1969 wurde Woroschilow rehabilitiert.
Universal-Lexikon. 2012.